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Nach Abschied aus der SüdstadtDarum verließ Franko Uzelac Fortuna Köln

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Uzelac

Kapitän Franko Uzelac verabschiedet sich aus dem Südstadion.

Köln – Zum Abschied wurde Franko Uzelac noch einmal mit Lob überhäuft. Der 26-jährige Kapitän des SC Fortuna Köln verlässt den Dritten der Fußball-Regionalliga West und wechselt mit sofortiger Wirkung zum West-Rivalen Alemannia Aachen, der Platz zwölf belegt. „Ich möchte Franko für seine Zeit bei der Fortuna danken. Er ist eine Stütze dieser Mannschaft gewesen“, stellt Alexander Ende klar.

Die Worte des Trainers ergänzt Hanns-Jörg Westendorf. Fortunas Präsident bezeichnet den führungsstarken und torgefährlichen Innenverteidiger als „Vorbild in puncto Professionalität und Engagement“. Insbesondere in der Saison nach dem Drittliga-Abstieg 2019 sei der damalige Neuzugang vom SV Babelsberg der stabilisierende Faktor eines Teams im personellen Umbruch gewesen.

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Fortuna-Trainer Alexander Ende

Seit dem Sommer 2019 brachte es der schussstarke Deutsch-Kroate auf 38 Spiele im Fortuna-Dress, erzielte sechs Treffer und leistete zwei Vorlagen. Das Amt des Kapitäns war ihm unter Coach Thomas Stratos zuteilgeworden. Der neue Coach Alexander Ende hielt an dieser Entscheidung 2020/21 fest und Uzelac zahlte mit guten Leistungen zurück. „Es ist sicherlich nicht alltäglich, dass in einer Winterpause der Kapitän von Bord geht“, gibt der Trainer zu und betont, dass die Initiative zum Wechsel vom Spieler ausgegangen sei. Der Verein habe Uzelacs Bitte, „etwas Neues zu machen“ dann entsprochen und angeblich keine Ablöse verlangt.

Überraschende Dynamik

Auch wenn der scheidende Kapitän erklärt, dass es ihm natürlich schwerfalle, die Fortuna zu verlassen und seine Dankbarkeit gegenüber Mitspielern, Geschäftsstelle und Fans betont, bleibt ein fader Beigeschmack: „Die Dynamik, die das Ganze angenommen hat, kam schon überraschend“, sagt er. Noch im Dezember 2020 seien positive Signale für eine Verlängerung seines im Sommer 2021 auslaufenden Vertrags gekommen. Dann wurden Anfang Januar aber Pascal Itter vom Chemnitzer FC und Dominik Lanius von Viktoria Köln verpflichtet.

So muss auch Trainer Ende den plötzlichen Abschied seines Kapitäns als „Reaktion auf die defensiven Neuverpflichtungen im Hinblick auf die neue Saison“ deuten. Uzelac scheint das Vertrauen vermisst zu haben und wird konkreter: Man habe ihm „andere Signale in Richtung Sommer“ gesendet. „Auch hinsichtlich der Einsatzzeiten.“

Vertrag in Aachen bis 2022

So zog der Abwehrchef, dessen Frau im Frühsommer erstmals Nachwuchs erwartet, die Konsequenzen und schloss sich dem Konkurrenten aus der Kaiserstadt an. „Aachen hat sich extrem bemüht und wir wurden uns am Montagabend einig“, rekonstruiert Uzelac seinen „bitteren Abschied“ aus der Südstadt in Richtung des finanziell schwächelnden und im Mittelfeld der Tabelle festsitzenden NRW-Rivalen, bei dem er einen Vertrag bis 2022 unterschrieb.

Dass der ehemalige Kapitän bei seiner neuen Station sportlich eine tragende Rolle spielen wird, „so wie er es bei uns gemacht hat“, bezweifelt Alexander Ende nicht.

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Schon am 13. Februar kommt es zum Wiedersehen, wenn Alemannia Aachen im Südstadion gastiert. Uzelac wird sicher besonders motiviert sein. Auf der Gegenseite können dann Jannik Löhden, Dominik Lanius oder Jan-Luca Rumpf zeigen, dass der vierte Winterabgang – nach Lars Bender (Wuppertaler SV), Julian Günther-Schmidt (1. FC Saarbrücken) und Kelvin Lunga (Ziel unbekannt) – keine entscheidende Schwächung auf dem Weg an die Regionalliga-Spitze 2020/21 sein muss.