Der Südstadtklub entledigt sich einer Reihe von Problemen. Bis zur Weihnachtspause stehen dem Team des Trainers Markus von Ahlen noch zwei Auswärtsspiele bevor.
Nach 2:1 gegen AhlenVersöhnlicher Heimabschluss für Fortuna Köln
Der letzte Auftritt im Südstadion des Jahres konnte dann doch noch einige Wogen glätten. Ein mehr oder weniger souveräner Sieg, ein dickeres Polster auf die Abstiegsränge, zufriedene Zuschauer sowie endlich zwei neue Torschützen. Das 2:1 (2:0) des SC Fortuna Köln am Freitagabend gegen Rot-Weiss Ahlen bildete für den Südstadt-Klub einen versöhnlichen Heim-Abschluss 2022.
Auswärts warten vor dem Jahresende noch zwei Herausforderungen auf die Mannschaft von Trainer Markus von Ahlen (10. Dezember/Rödinghausen, 17. Dezember/Bocholt). Doch der verdiente Heimsieg könnte für den nötigen Rückenwind sorgen. „Ich freue mich unfassbar für die Jungs und die Fans, dass wir das Jahr hier so abschließen konnten“, sagte von Ahlen.
Die ersatzgeschwächte Fortuna – in Dominik Lanius, Arnold Budimbu, Sascha Marquet, Dustin Willms und Leon Demaj fehlten gleich fünf Stammkräfte verletzungs- oder krankheitsbedingt – hatte gegen Ahlen zurückhaltend begonnen. Sicherheit war das oberste Gebot. Vorne sollte es Lars Lokotsch irgendwie richten. Eine nachvollziehbare Herangehensweise: Zu Spielbeginn war der Mittelstürmer Fortunas einziger Profi im Kader, der in dieser Saison bereits ein Tor erzielen konnte. Wohlgemerkt am zweiten Spieltag der Rückrunde – Zeugnis einer vermutlich beispiellosen Abschlussschwäche großer Teile der Mannschaft.
„Wir hatten richtig viele Knüppel zwischen den Beinen, das mussten wir erstmal wegstecken“, erklärte von Ahlen. Nach dem ereignislosen Beginn mit vielen schwer zu verarbeiteten Schlägen auf Lokotsch kam die Fortuna besser ins Spiel. Und konnte den Fluch, dass niemand außer Lokotsch, Willms oder Marquet den Ball über die Linie bekommt, endlich brechen. Nach einer scharfen Hereingabe von Adrian Stanilewicz köpfte Jules Schwadorf den Ball aufs Tor. Ahlens Keeper Elvin Kovac konnte zunächst parieren, doch Fortunas Offensivmann drückte den Abpraller zum 1:0 ins Netz (36.). Für Schwadorf, als großer Hoffnungsträger im Sommer aus Münster verpflichtet, war es nach einer langen Verletzungspause und vielen glücklosen Auftritten das ersehnte erste Saisontor.
Über die Flügel blieben die Kölner gefährlich. Stipe Batarilo spielte sich in der 42. Minute auf der rechten Seite frei und spielte den Ball flach nach innen. Dort hatte sich Jan Wellers von seinem Gegenspieler gelöst und verwertete die Flanke zum 2:0. Trainer von Ahlen hatte Wellers, von Haus aus Rechtsverteidiger, aus Mangel an fitten Alternativen als Linksaußen aufgestellt. Der 22-Jährige tat sich lange schwer, stand im wichtigsten Moment aber goldrichtig.
Nach der Pause schalteten die Kölner in den Verwaltungsmodus. Ahlen kam dennoch lange nicht in gefährliche Abschlusspositionen. Erst in der Schlussphase musste Fortuna-Keeper André Weis sein Können zeigen. Nach einigen starken Reflexen wurde der Kapitän noch von Tobias Reithmeir bezwungen (90.).
Trotz vieler Flüche auf Fortunas VIP-Tribüne war der Anschlusstreffer nur Ergebniskosmetik. „Wir haben Ahlen gut bespielt und viel Mut gezeigt. Das habe ich von meiner Mannschaft erwartet – und sie hat geliefert. Deshalb bin ich glücklich“, so von Ahlen.
Fortuna Köln: Weis – Nadjombe, Rumpf, Scholz, Langer – Kegel, Stanilewicz (90. Försterling) – Schwadorf (63. Di Fine), Batarilo, Wellers (87. Sarpei) – Lokotsch. – Tore: 1:0 Schwadorf (36.), 2:0 Wellers (42.), 2:1 Reithmeir (90.). – Zuschauer: 1777.