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Zeitnaher Bau möglich?Fortuna Köln hofft auf zweiten Kunstrasen am Südstadion

Lesezeit 3 Minuten
09.06.2023, Köln: Der Jean-Löring-Sportpark in Zollstock. Der Verein Fortuna Köln kritisiert den Zustand der teilweisen Sportanlage. Fortuna ist der Hauptnutzer der Fußballplätze.  Foto: Uwe Weiser

Der Jean-Löring-Sportpark: Wo aktuell noch der Aschenplatz ist (rechts), könnte zeitnah ein neuer Kunstrasenplatz entstehen.

Der Südstadt-Klub hat die Unterstützung des Kölner Sportausschuss-Vorsitzenden Oliver Seeck. Die Zeit drängt.

Der SC Fortuna Köln hofft auf den Bau eines zweiten Kunstrasenplatzes im Jean-Löring-Sportpark. Der Fußballverein möchte den vorhandenen Aschenplatz aus dem Jahr 1977 zeitnah in einen modernen Kunstrasen umbauen lassen, um nicht ein Jahrzehnt auf die geplante Realisierung der „Parkstadt Süd“ warten zu müssen.

Der Klub aus Zollstock hat dafür die Unterstützung des Kölner Sportausschuss-Vorsitzenden Oliver Seeck (SPD). Nach einem Treffen des Sportausschusses im Jean-Löring-Sportpark Anfang Juni am Südstadion hat Seeck ein Schreiben an die sportpolitischen Sprecher der anderen Parteien sowie den Sportamts-Leiter Gregor Timmer verfasst. „Die Fortuna braucht schnelle Lösungen“, sagt Seeck. „Und das kann nur die zeitnahe Umwandlung des bestehenden Ascheplatzes in einen Kunstrasenplatz sein.“

Neuer Kunstrasen bei Fortuna Köln könnte für knapp zehn Jahre genutzt werden

„Die Fortuna würde diese Maßnahme selber begleiten und in dem Zusammenhang auch Landesmittel beantragen. Eine zeitnahe Umsetzung würde dazu führen, dass bis zur tatsächlichen Realisierung des neuen Jean-Löring-Sportparks dieser Platz für ca. zehn Jahre genutzt werden könnte“, so Seeck.

Das Kölner Sportamt hat keine Einwände gegen einen von der Fortuna organisierten Umbau des Aschenplatzes. Amtsleiter Timmer stellt im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ jedoch klar, dass es keine finanzielle Unterstützung seitens der Stadt geben könnte. „Es wäre eine Vereinsmaßnahme“, sagt Timmer. „Wir haben eine Prioritäten-Liste mit Kunstrasenplätzen. Es wäre fatal, wenn man dort ein Projekt dazwischenschieben würde. Da würden andere Vereine auf die Barrikaden gehen.“

Langfristig wird Jean-Löring-Sportpark komplett neu gestaltet

Die Umbaukosten sind schwer abzuschätzen, sie hängen hauptsächlich vom Zustand der Drainage unterhalb des bestehenden Aschenplatzes ab. Es dürfte sich allerdings mindestens um einen mittleren sechsstelligen Betrag handeln. Der Neubau eines hochmodernen Kunstrasenplatzes kostet bis zu einer Million Euro. Das Land Nordrhein-Westfalen finanziert bis zu 87,5 Prozent der Kosten von Baumaßnahmen bei Sportstätten, gedeckelt bis 600.000 Euro.

Der Langfrist-Plan des Kölner Sportamtes ist er, den gesamten Jean-Löring-Park neu zu gestalten. So ist der Bau von drei Kunstrasenplätzen sowie einer Sechsfach-Turnhalle und weiteren Kleinfeldern geplant. Dafür müssten unter anderem der nun geplante Kunstrasen, die Naturrasen-Flächen sowie Fortunas Büroräume und Vereinsheim weichen.

10.02.2022, Köln: Interview mit Oliver Seeck zum Thema FC-Trainingsgelände und Großmarkt Köln.




Foto: Csaba Peter Rakoczy

Oliver Seeck (SPD), Vorsitzender des Sportausschusses

Termin für Fertigstellung des neuen Jean-Löring-Sportparks ist unklar

Im Sportamt wird damit gerechnet, dass mit dem Bau der Halle frühestens im zweiten Quartal 2028 begonnen werden kann. Aber selbst das sei ein „ehrgeiziger“ Zeitrahmen. Ein Datum für die gesamte Fertigstellung der Anlage konnte noch nicht genannt werden.

Bis zu einer möglichen Umwandlung des Aschen- in einen Kunstrasenplatz muss sich die Fortuna mit Zwischenlösungen begnügen – wie dem Ausweichen auf andere Plätze in der Südstadt. Hier befindet sich der Verein im Dialog mit der Stadt. Präsident Hanns-Jörg Westendorf hofft auf eine baldige Lösung.

Bei Fortuna Köln herrscht Zoff zwischen Vorstand und Frauen-Abteilung

Die Zeit drängt: Denn innerhalb des Klubs ist bereits ein Streit zwischen der Frauen-Abteilung, die sich bei der Verteilung der Kunstrasen-Trainingszeiten ungerecht behandelt fühlt, und dem Vorstand um Präsident Westendorf entbrannt.

Die Umwandlung des Aschenplatzes „würde dann die kurzfristige Hilfe mit Trainingszeiten auf anderen Plätzen im Kölner Süden ablösen und die Plätze wieder für andere Mannschaften freimachen. Hiermit würde eine deutliche Entspannung der Platzsituation eintreten, da dann ca. 30 neue Trainingszeiten zur Verfügung stehen“, sagt der Sportausschuss-Vorsitzende Seeck.