Der Stürmer war unter den Torschützen beim 5:1-Triumph gegen die U21 des 1. FC Köln.
Fortuna KölnLeon Demaj feiert drehbuchreifes Comeback nach einjähriger Pause
Die „Spitzenreiter, Spitzenreiter“-Gesänge aus dem Bereich Stehplatz Mitte des Südstadions hatte sich der SC Fortuna Köln am Dienstagabend in der Nachspielzeit des Auftakt-Derbys in der Fußball-Regionalliga West hart erarbeitet. Durch zwei späte Treffer schraubte der Südstadt-Klub den Sieg gegen die U21 des 1. FC Köln in schwindelerregende Höhen – 5:1 (3:0) demütigte die Fortuna den Lokalrivalen und schob sich selbst auf Tabellenplatz eins.
Trainer Markus von Ahlen, nicht bekannt für überbordende Euphorie, ordnete das Ergebnis des 1. Spieltags gleich ein. „Dass wir Spitzenreiter sind, ist für uns jetzt nicht relevant“, sagte der Coach. Viel mehr freute er sich über die perfekte Anfangsphase, als seine Mannschaft die FC-Reserve überrollte und durch Treffer von Dominik Lanius (7.) und Henri Matter (9./24.) die Weichen früh auf Sieg stellte.
Fortuna Kölns neuformierte Offensive glänzt gegen den 1. FC Köln U21
„Nach der Pause haben wir das 4:0 verpasst. Nach dem 1:3 hat der FC nochmal Morgenluft geschnuppert. Aber in der Summe haben wir es dann gut verteidigt. Und am Ende haben wir mit zwei schönen Toren den Sack zugemacht“, sagte von Ahlen. Justin Diehl hatte die Gäste in der 69. Minute noch einmal herangebracht. In der Nachspielzeit sorgten die eingewechselten Danny Breitfelder (90.+4) und Leon Demaj (90.+8) für den Kantersieg und Platz eins.
Wegbereiter des Auftaktsieges war Fortunas neuformierte Offensive. Von Ahlen hatte die Zugänge Marvin Mika, Justin Steinkötter und Matter in die Startelf beordert. Wie sich die Nachfolger der Torgaranten Lars Lokotsch, Dustin Willms und Sascha Marquet schlagen würden, war nicht absehbar – gerade im Angriff kann sich eine Findungsphase auch länger hinziehen. Doch dank der gütigen Mithilfe der U21 dauerte es am Dienstagabend nur wenige Minuten.
Henri Matter muss wegen einer Fußverletzung vom Platz
Mika bereitete das 1:0 vor, Steinkötter blockte Räume für seine Kollegen frei und Matter erzielte zwei Tore selbst – ehe er mit einer Fußverletzung ausgewechselt werden musste. „Ich habe ziemlich früh einen Tritt auf den Zeh bekommen und das schmerzte bei jedem Schritt. Ich hoffe nicht, dass es etwas Schlimmeres ist“, sagte der frühere FC-Nachwuchsspieler. Ob er für das kommende Heimspiel am Samstag gegen den FC Wegberg-Beeck (14 Uhr, Südstadion) zur Verfügung steht, ist unklar.
Doch der Fortuna steht, so der Eindruck nach dem Derby, selbstbewusster Ersatz in der Offensive zur Verfügung. Breitfelder, Kölns nächster neuer Stürmer, fügte sich in der zweiten Halbzeit mit harter Arbeit gegen den Ball gut ein – und belohnte sich mit dem 4:1. Der Schlusspunkt durch Demaj hatte sogar eine emotionale Komponente.
Leon Demaj trifft ein Jahr nach seinem Kreuzbandriss beim Comeback
Direkt nach seinem Tor streckte der 25-Jährige seine Hände gen Himmel. Womöglich dankte er höheren Mächten für ein perfektes Comeback. Demaj hatte sich vor einem Jahr und einer Woche an gleicher Stelle und ebenfalls in der Nachspielzeit einen Kreuzbandriss zugezogen – am 1. Spieltag der Saison 2022/23 gegen Lippstadt. Fortuna verlor drei der ersten vier Spiele und konnte sich von dem Fehlstart nicht mehr erholen.
Ein Jahr später ist für Demaj die Welt eine andere. „Was will man mehr?“, fragte der Stürmer rhetorisch, nachdem er im Mannschaftskreis gefeiert wurde. „Für Leon ist es einfach unfassbar schön. Wer hart arbeitet, der wird auch irgendwann belohnt“, resümierte Trainer von Ahlen. „So müssen wir weitermachen“, sagte Demaj.