- Der SC Fortuna Köln hat seine Personalplanungen für die neue Regionalliga-Saison abgeschlossen.
- Die Qualität des Kaders hat sich deutlich verbessert, auch wenn weniger Spieler zur Verfügung stehen.
- Dennoch plagen den Südstadt-Klub Sorgen: Es geht um die angepeilte Rückkehr von Zuschauern ins Südstadion. Aktuell dürften nur 300 Fans zu einem Spiel kommen. Das stellt den Verein vor Probleme.
Köln – Knapp drei Wochen vor Saisonstart der Fußball-Regionalliga West und vier Wochen vor dem ersten Heimspiel des SC Fortuna Köln hat der Südstadt-Klub seine Personalplanungen abgeschlossen: In Julian Günther-Schmidt konnte der unter Hochdruck gesuchte Mittelstürmer verpflichtet werden. Der 25 Jahre alte gebürtige Pforzheimer kommt vom Drittliga-Absteiger FC Carl Zeiss Jena. „Ich denke, dass es für beide Parteien eine Win-Win-Situation ist. Wir bekommen einen herausragenden Stürmer und viel Qualität dazu und Julian ist ab sofort Teil einer tollen Mannschaft, die viel sportliche Qualität hat und auch außerhalb des Platzes ein tolles Team ist“, sagte Trainer Alexander Ende. Günther-Schmidt (vier Bundesliga-Einsätze für den FC Augsburg) war in Jena wenige Spieltage vor Saisonende aus sportlichen Gründen suspendiert worden.
Nachwuchsbereich der Fortuna ist gefragt
Vereinspräsident Hanns-Jörg Westendorf zeigte sich mit den Transfers der letzten Wochen zufrieden. „Wir haben die Qualität des Kaders in der Spitze deutlich verbessern können, auch wenn er in der Breite etwas kleiner geworden ist“, sagte der Unternehmer im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Die fehlende Breite für die anstehenden 40 Regionalliga-Partien müsse aus der U23 oder der U19 des Vereins kommen. Wesentlich teurer als in der Vorsaison sei der Kader trotz der Verpflichtungen von namhaften Profis wie Günther-Schmidt, Nico Brandenburger und Jannik Löhden nicht, „Gelder wurden umverteilt“, erklärte Westendorf. „Außerdem ist es in der Corona-Krise eher ein Käufer-Markt. Für Spieler ist es schwerer geworden, bei Klubs unterzukommen.“ Folgerichtig sind die Gehälter gesunken. „Und wir haben den Spielern berufliche Perspektiven aufgezeigt, wie es nach dem Fußball weitergehen könnte“, so Westendorf.
Perspektiven würde sich der Präsident auch beim Thema Zuschauer-Rückkehr in die Stadien wünschen. Im Profibereich ist nach aktuellem Stand der Dinge wohl frühestens im November mit Fans in den Arenen zu rechnen. Westendorf nannte die Entscheidung der Gesundheitsminister der Länder „generell keine gute Aussage“. Man müsse noch abwarten, was das für die Ligen darunter bedeute. „Das macht mir große Sorgen. Alle Vereine in der Regionalliga würden finanzielle Probleme bekommen. Dauerhaft wären Geisterspiele nicht zu ertragen“, warnte Westendorf.
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Die Fortuna hatte sich vor einiger Zeit mit anderen Regionalligisten wie Alemannia Aachen, Rot-Weiss Essen und Preußen Münster zusammengeschlossen, um in Gesprächen mit der Politik eine lautere Stimme zu haben. Nun sollen die Aktualisierungen der Corona-Schutzverordnung abgewartet werden. Momentan wird in Nordrhein-Westfalen die Regionalliga ausschließlich als Amateur-Liga eingestuft und fällt unter die Regelung von Sportveranstaltungen im Freien. Dementsprechend wären bei einem Spiel im Südstadion zwischen der Fortuna und Essen genauso viele Fans zugelassen, wie bei einer Kreisliga-A-Partie: 300.
Westendorf hofft auf mehr: „Wenn wir 1500 Zuschauer erlaubt bekämen, wäre das super für uns. Doch klar ist auch: Wenn die Infektionszahlen weiter steigen, muss man realistisch sein. Dann wären Fans im Stadion kein Thema.“
Beim nächsten Test sind aber wieder nur 300 Personen zugelassen, am Samstag spielt Fortuna Köln beim Mittelrheinligisten Freialdenhoven (15 Uhr).