Der zuletzt vereinslose Außenstürmer hat sich mehrere Wochen im Training bewiesen und nun einen Vertrag unterschrieben. Wie lauten Holzweilers Ziele?
Fortuna Kölns Neuzugang Kevin Holzweiler„Natürlich will jeder Fußballer aufsteigen“
Über Wochen trainierte Kevin Holzweiler beim SC Fortuna Köln und stellte sein Können in Testspielen unter Beweis. Seit Ende vergangener Woche wird er dafür nun auch bezahlt. Aus dem bisherigen Gast- und Testspieler ist ein fester Bestandteil des Regionalligisten aus der Südstadt geworden – der 29-Jährige hat einen Vertrag bis zum Saisonende unterschrieben. „Ich fühle mich wohl, im Verein und mit der Mannschaft. In der Kabine und auf dem Platz“, berichtet der Offensivspieler im Gespräch mit dieser Zeitung. „Die Qualität stimmt, ich bin begeistert.“
Für Holzweiler war die Vertragsunterschrift ein Schlussstrich unter eine Karriere-Phase der Ungewissheit. Denn seit dem Auslaufen seines Kontraktes bei Rot-Weiss Essen Ende Juni 2023 war das 1,64 Meter große Energiebündel vereinslos – zum ersten Mal überhaupt. „Es war eine harte Zeit“, sagt Holzweiler. „Man lernt es mehr wertzuschätzen, wenn man irgendwo unter Vertrag steht.“
Probetraining bei Erzgebirge Aue führte nicht zu Vertragsunterschrift
Zwischenzeitlich stand der gebürtige Jülicher vor einem Engagement beim Drittligisten Erzgebirge Aue um Trainer Pavel Dotchev, mit dem ihn eine gemeinsame Vergangenheit bei Viktoria Köln verbindet. Doch aus Gründen, die Holzweiler nicht genau erklären kann, wurde es nichts mit einer Unterschrift bei den Sachsen. So hielt sich der Routinier zunächst bei Mönchengladbach II und in den Niederlanden fit – ehe es ihn Anfang Dezember nach Zollstock verschlug.
176 Regionalliga- und 69 Drittliga-Einsätze konnte Holzweiler bislang für sich verbuchen. Für einen Profifußballer in der Regel keine Karriere-Bilanz, mit der er finanziell ausgesorgt hat. „Ich bin in dem Alter, wo man sich etwas zurückgelegt hat“, sagt Holzweiler. Dennoch sei er froh, dass es zur Einigung mit dem SC Fortuna gekommen ist. „So wird es hoffentlich eine Erfahrung sein, die mich stärkt“, beschreibt Holzweiler seine Vereinslosigkeit.
Kevin Holzweiler schwärmt vom SC Fortuna Köln
Der dribbelstarke Außenstürmer spricht in hohen Tönen von seinem neuen Arbeitgeber. „Es eine sehr familiäre Atmosphäre, jeder spricht mit jedem. Man spürt eine Lockerheit und kann Spaß haben“, sagt Holzweiler. Doch ist der frühere Nachwuchs-Nationalspieler, der einst in der U19 an der Seite von Timo Werner stürmte, nicht zur zum Vergnügen im Kölner Süden. „Rein was die Qualität der Mannschaft angeht, bin ich der Überzeugung, dass wir weiter oben mitspielen werden“, sagt Holzweiler. Er selbst sieht sich derzeit bei „80 Prozent“ – nach den verbleibenden Einheiten vor dem Restart wolle er aber an den 100 Prozent kratzen.
Für seinen neuen Verein startet das Pflichtspiel-Jahr am 4. Februar mit dem Heimspiel gegen den SC Paderborn II (14 Uhr, Südstadion). Der SC Fortuna, Tabellendritter der Regionalliga West, hat sieben Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Bocholt, dabei noch ein Nachholspiel in der Hinterhand. „Wir müssen erst einmal unsere Hausaufgaben machen, ganz klar. Aber ich glaube nicht, dass Bocholt und Aachen ganz schadlos durch die Rückrunde kommen“, sagt Holzweiler. „Wir wollen uns nicht unter Druck setzten und gucken von Spiel zu Spiel.“ Aber, fügt Fortunas neuer Flügelstürmer an, „natürlich will jeder Fußballer aufsteigen. Ganz klar.“