Trainer Markus von Ahlen spricht über die Rückrunde des SC Fortuna in der Regionalliga. Ein wichtiges Wort kommt ihm nicht über die Lippen.
Fortuna Kölns Saisonziele„Das, was Sie hören wollen, sage ich Ihnen jetzt nicht“
Herr von Ahlen, was macht Ihre Mannschaft in der Winter-Vorbereitung für einen Eindruck?
Der Kälte-Einbruch beeinträchtigt die Vorbereitung natürlich ein wenig. Aber wir sind es ja aus der Vergangenheit gewöhnt. Wir müssen uns anpassen. Zuletzt haben wir eine Trainingseinheit in eine Soccer-Halle verlegt. Da haben wir immerhin für Abwechslung gesorgt, gleichzeitig hat es Spaß gemacht. So sind nun mal unsere Möglichkeiten. Wir beklagen uns nicht, sondern nehmen die Bedingungen an und arbeiten damit.
Sind Sie ein bisschen neidisch auf die Konkurrenz? Tabellenführer Bocholt hat zum Beispiel ein Trainingslager in der Türkei absolviert.
Nein, nein, überhaupt nicht. Neid ist für mich eine Art Krankheit, den brauchen wir hier nicht. Wir haben die Entscheidung mit dem Trainingslager bewusst so getroffen. Wir investieren lieber in die Mannschaft. Im Sommer waren wir im Trainingslager, auch, damit sich eine in großen Teilen neue Truppe gut zusammenfindet. Das hat hervorragend geklappt. Aber wir wissen, dass wir so ein Trainingslager nicht zweimal pro Saison realisieren können.
In drei Wochen geht es in der Regionalliga West weiter. Worauf liegt in der verbleibenden Zeit Ihr Trainings-Schwerpunkt?
Zunächst wollten wir nach der intensiven Hinrunde etwas abschalten und regenerieren. Unsere Punktausbeute und die Art, wie wir gespielt haben – da haben wir schon unter den gegebenen Bedingungen am Limit gearbeitet. Klar ist für mich: Diese Leistungen hätten uns noch den einen oder anderen Punkt mehr bescheren können. Da geht es in erster Linie um Details, an denen wir in den kommenden Wochen arbeiten wollen – soweit es die äußeren Bedingungen hier zulassen. Und wir müssen natürlich wieder in eine körperliche Top-Verfassung kommen.
Fortunas Spieler-Ikone Hamdi Dahmani ist seit dem Trainingsauftakt Ihr alleiniger Assistent. Wie funktioniert das Zusammenspiel?
Es war wichtig, dass er schon vor der Winterpause so viel wie möglich dabei war. Die Wochen laufen gut an, wir finden immer besser zusammen. Natürlich ist es für Hamdi einiges an Neuland. Aber er ist total wissbegierig und aufmerksam, er arbeitet sich in unsere Arbeitsabläufe akribisch ein, wie zum Beispiel in unser Programm für die Gegnervorbereitung. Das wird natürlich alles ein bisschen dauern – aber genau dafür ist so eine Vorbereitung auch da.
Haben Sie eine Zielsetzung für die Rückrunde? Fortuna hat ein Nachholspiel in der Hinterhand, die Tabellenspitze ist nicht weit weg…
So langfristig denken wir nicht. Wir wollen maximalen Erfolg. Ich halte es für vermessen zu sagen, dass wir 16 Mal gewinnen. Aber ich will die 16 Spiele so angehen, dass wir uns bestmöglich vorbereiten, alles investieren und jeweils für den Sieg kämpfen.
Gehen Sie davon aus, dass der 1. FC Bocholt und Alemannia Aachen in der Rückrunde noch Federn lassen?
In unseren direkten Duellen werden wir alles daran setzen. Was die beiden Teams sonst machen, können wir nicht beeinflussen. Wir gucken auf uns. Und unser Ziel ist es, die Saison so erfolgreich wie möglich zu bestreiten. Das, was Sie vielleicht hören wollen, sage ich Ihnen jetzt nicht (lacht).
Dann sage ich es: Aufstieg.
Noch einmal: Unser Ziel ist maximaler Erfolg. Und nur zu sagen, dass man ein Ziel erreichen möchte, genügt nicht. Du musst ein innerliches Gefühl dafür entwickeln. Ein Beispiel: Wenn man abends im Bett liegt und man zu sich sagt: „Ich will einschlafen.“ Das klappt oft nicht, man liegt wach im Bett und wälzt sich hin und her. Du brauchst viel mehr ein ganz klares Gefühl: Ich lege mich hin, schlafe ein und durch bis morgen früh und bin dann richtig ausgeruht. So sehe ich das auch für sportliche Ziele. Das hat etwas mit mentalem Training zu tun.
Im Mittelrheinpokal-Viertelfinale empfängt die Fortuna den 1. FC Düren.
Es ist toll für uns und unsere Fans, im Pokal auch mal im Südstadion zu spielen. Wir haben totalen Bock auf den Wettbewerb, es ist der schnellste Weg zu einem großen Erfolg. Und wir wollen den maximalen Erfolg.