Fortuna Kölns Regisseur ist zurückMaik Kegels emotionales Comeback
- Nach einer etwa eineinhalbjährigen Zwangspause hat Maik Kegel wieder ein Pflichtspiel absolviert.
- Bei Fortuna Kölns 1:1 gegen die FC-Reserve wurde der 30-Jährige eingewechselt.
- Trainer Alexander Ende verspricht sich noch viel vom lange verletzten Regisseur.
Köln – Auch wenn das gemeinsame Singen laut Hygienekonzept untersagt war und alle Besucher auf ihren Sitzen einen Mund-Nase-Schutz tragen mussten: Die Anwesenheit von Zuschauern hebt das Erlebnis eines Fußballspiels auf eine andere Ebene. So auch das Regionalliga-Derby am Samstagnachmittag, bei dem sich der SC Fortuna und die U 21 des 1. FC Köln bei Dauerregen vor 930 Besuchern im Südstadion 1:1 (0:0) trennten. Es war das erste Spiel unter Trainer Alexander Ende, das die Südstadt-Elf nicht gewinnen konnte – nach zuvor neun Test- und vier Liga-Siegen. Dennoch wird es wohl überwiegend in guter Erinnerung bleiben. Und nicht nur, weil viele Fans zurückkehrten.
Eineinhalbjährige Pause für Kegel
Denn in der 63. Minute wurde Maik Kegel eingewechselt. Unter lautem Applaus von Zuschauern und Mitspielern gab der 30-Jährige sein Comeback nach rund eineinhalbjähriger Zwangspause, bedingt durch einen Kreuzbandriss, Vereinslosigkeit, die Corona-Unterbrechung und zuletzt weiterem Verletzungspech in der Sommervorbereitung. Seit Samstag hofft Kegel, dass dieses lange Kapitel endgültig abgeschlossen ist. „Es tut unheimlich gut, zurück zu sein“, sagte der Regisseur. Bei seinem halbstündigen Einsatz schnappte sich Kegel bereits wieder jeden Freistoß und die Eckbälle – wobei die fehlende Spielpraxis nicht zu übersehen war. „Es fehlt noch einiges. Aber das kommt mit der Zeit“, gab er sich optimistisch. Der Empfang der Fans habe ihm „brutal gut getan, richtig Kraft gegeben“.
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Auch Trainer Ende hatte hinterher gute Laune, allen voran wegen Kegels Rückkehr. „Alle haben gemerkt, was für ein emotionaler Moment die Einwechslung war“, sagte der Coach. „Das wird uns noch ganz viel geben. Einerseits emotional, Mike ist ein Leader. Und sportlich. Wenn er seinen Rhythmus findet und fit bleibt, kann er in dieser Liga ein Unterschiedsspieler sein.“
Im Derby hätte die Fortuna zunächst einen Spieler gebrauchen können, der große Möglichkeiten zuverlässig in Tore verwandelt. Zwar hatte die Mannschaft deutlich mehr leichte Fehler im Spiel als in den Wochen zuvor, dennoch kam sie regelmäßig gefährlich in den Strafraum der FC-Reserve. Besonders kurios war eine Dreifach-Großchance in der 27. Minute: Erst traf Julian Günther-Schmidt im Anschluss an eine Ecke den linken Innenpfosten, dann feuerte Nico Ochojski den Abpraller aus 16 Metern an den rechten Innenpfosten. Und schließlich gelang Mike Owusu das Kunststück, den Ball aus zwei Metern Entfernung nicht im leeren Tor, sondern in den Händen des FC-Keepers Julian Krahl unterzubringen.
Hamza Salman erzielt Führungstreffer
Die ausgeruhte Fortuna hatte darauf gehofft, dass die Mannschaft von Trainer Mark Zimmermann nach ihrer englischen Woche gegen Ende des Spiels nachlassen würde. Zunächst schien der Plan aufzugehen. In der 59. Minute brachte Hamza Salman den Südstadt-Klub nach einem schönen Angriff über den starken Günther-Schmidt 1:0 in Führung. Doch tat der 1. FC Köln den Hausherren anschließend nicht den Gefallen, einzubrechen. Im Gegenteil. Die eingewechselten Vincent Geimer, Justin Petermann und Florian Dietz sorgten für die zweite Luft. „Wir müssen die Chancen halt machen, dann führen wir höher. Hintenraus war der Ausgleich dann auch ein bisschen mein Fehler, weil ich den Ball nicht ordentlich klären kann und der Gegenspieler durchläuft“, sagte Kegel – Geimer sorgte in der 79. Minute für den Ausgleich.
„Ich muss den Jungs ein großes Kompliment machen, dass wir auch nach dem Rückstand nicht eingebrochen sind und durch die Wechsel frischen Wind reingebracht haben“, lobte FC-Trainer Zimmermann. Ende resümierte: „Wegen des ersten Unentschiedens sind wir etwas enttäuscht. Aber wir hatten mit Mikes Comeback auch wieder einen total schönen Moment, der wichtig für das Team war.“