Fortuna Köln feiert nach sieglosen Wochen einen wichtigen 4:1-Erfolg gegen Eintracht Hohkeppel. Kingsley Sarpei und der eingewechselte Joel Vieting überragen.
Regionalliga WestFortuna Köln feiert dreimaligen Torschützen Kingsley Sarpei und Joel Vieting

Joel Vieting traf nach seiner Einwechslung gegen Eintracht Hohkeppel
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Matthias Mink hatte vor dem Spiel gegen Eintracht Hohkeppel von „Wiedergutmachung“ gesprochen. Was der Trainer von Fortuna Köln damit meinte, zeigte seine Mannschaft – zumindest in der zweiten Halbzeit. Der 4:1-Erfolg gegen Hohkeppel am 29. Spieltag der Regionalliga West war ein Ergebnis mit therapeutischem Wert, denn es heilte einige Wunden der vergangenen Wochen. „Es war wichtig, dass wir einen Erfolg hatten“, bilanzierte Mink nach dem Spiel – nüchtern, aber spürbar erleichtert.
Fortuna Köln mit schwacher erster Hälfte
Dabei hatte die Partie im Südstadion vor 2421 Zuschauern zunächst eher nach Rückfall als nach Reaktion ausgesehen. Träge im Spielaufbau, fahrig in den Zweikämpfen, ideenarm im Angriff – Fortuna knüpfte nahtlos an die vorherigen Auftritte an. „Die erste Halbzeit war nicht gut. Wir haben dem Gegner zu viele Möglichkeiten geboten“, urteilte Mink nüchtern.
Dazu passte, dass der frühe Rückstand wie eine Blaupause der jüngeren Schwächen wirkte. Hohkeppel-Angreifer Enzo Wirtz riss Seymour Fünger im Fortuna-Strafraum um, Wirtz ließ sich danach fallen und erhielt einen Elfmeter. Eine Fehlentscheidung – doch sinnbildlich dafür, wie wenig Fortune die Fortuna zuletzt hatte. Frederic Baum verwandelte anschließend sicher (14.).
Dass dennoch der Ausgleich fiel, war dem Willen zur Korrektur zu verdanken. Stipe Batarilo bediente Kingsley Sarpei flach und punktgenau, der Angreifer vollendete aus vollem Lauf zum 1:1 (33.). Es war ein Moment, der Hoffnung weckte, auch wenn Hohkeppel noch vor der Pause beinahe wieder in Führung gegangen wäre. Erst verhinderte die Latte, dann Fortuna-Torhüter Lennart Winkler Schlimmeres (45.). Zur Pause stellte Trainer Mink um – und traf ins Schwarze. Der lange verletzte Joel Vieting kam für den auffälligen Max Wiese in die Partie und entwickelte sich zur Symbolfigur der zweiten Hälfte, in der Fortuna endlich wieder nach der Fortuna-Mannschaft aus der Hinrunde aussah. Zwar begann auch Durchgang zwei mit zaghaften Minuten, Hohkeppel dominierte vorerst.
Doch dann passte plötzlich vieles, Fortuna erarbeitete sich wieder das Momentum: Mittelstädt setzte sich überragend gegen seinen Gegenspieler durch, Vieting nahm aus etwa 16 Metern Maß – und der Ball schlug traumhaft im Winkel ein (62.). Nicht unbedingt verdient, aber wichtig. Das Spiel kippte. Sarpei erhöhte nach feinem Zuspiel von Matter auf 3:1 (70.) und der Rest war – für die Fortuna endlich wieder einmal – Formsache. Henri Matter spielte einen tollen Steckpass zum eingewechselten Danny Breitfelder, der nur noch quer auf Sarpei legen musste, der zum dritten Mal einschob (84.).
Platz zwei ist nur drei Punkte entfernt
Ein Dreierpack, der der Fortuna nicht nur wichtige Punkte, sondern auch etwas von ihrer Leichtigkeit zurückbrachte. „Die zweite Halbzeit war besser. Es freut mich, dass wir Tore gemacht haben. Die Effektivität passte, das verfolgte uns in der Saison immer etwas“, fasste Mink zusammen. In der Tabelle bleiben die Südstädter auf dem sechsten Platz, jedoch nur drei Punkte von Platz zwei entfernt.
Bereits am Mittwoch wartet Alemannia Aachen im Halbfinale des Landespokals Mittelrhein– ein Duell, das womöglich schon darüber entscheidet, ob die neu gewonnene Spielfreude von Dauer ist.
Fortuna Köln: Winkler – Ernst (85. Bauens), Fünger, Fischer, Afamefuna – Pernot, Matter (85. Di Fine) – Wiese (46. Vieting), Batarilo (71. Eze), Sarpei – Mittelstädt (71. Breitfelder). – Zuschauer: 2421. – Tore: 0:1 Baum (14/FE.), 1:1 Sarpei (33.), 2:1 Vieting (62.), 3:1 Sarpei (70.), Sarpei (84.).