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Fortuna KölnKingsley Sarpei erlebt eine Geschichte mit Rückschlägen und Neuanfängen

Lesezeit 3 Minuten
Fortuna Kölns Angreifer Kingsley Sarpei zeigt eine gute Entwicklung

Fortuna Kölns Angreifer Kingsley Sarpei (r.) zeigt eine gute Entwicklung 

Der Angreifer des Südstadt-Klubs erlitt viele Rückschläge während seiner Karriere. Im Jahr 2025 scheint sich die Lage endlich zu verbessern. 

Es lief die 45. Minute im Spiel des FC Gütersloh gegen Fortuna Köln (2:2), als Kingsley Sarpei seinen bisher besten Moment in dieser Saison erlebte. Fortuna-Rechtsverteidiger und Kapitän Dominik Ernst schlug einen langen, präzisen Ball, Sarpei lief perfekt ein, nahm das Leder mit und lupfte es gekonnt über den herausstürmenden Torhüter zum zwischenzeitlichen 2:1. Sein erstes Saisontor, ein Zeichen, dass es für den Flügelflitzer wieder aufwärts geht.

Kingsley Sarpei fehlte Fortuna Köln insgesamt 377 Tage verletzt

Nur ein paar Tage später hätte er nachlegen können. Gegen den SV Rödinghausen (0:1) bot sich ihm die perfekte Gelegenheit, als er frei vor dem Tor auftauchte – doch statt ins Netz traf er nur den Pfosten. „Der Ball lag vor meinen Füßen und ich dachte, den verwandle ich relativ sicher. Aber so einfach war es dann doch nicht“, sagt Sarpei schmunzelnd.

Sarpeis Geschichte ist eine von Rückschlägen und Neuanfängen. Seit seinem Wechsel vom Wuppertaler SV zur Fortuna im Sommer 2022 war der gebürtige Leverkusener, Neffe des ehemaligen ghanaischen Nationalspielers Hans Sarpei, mehr im Reha-Bereich aktiv als auf dem Platz. Insgesamt fehlte er 377 Tage, verpasste 37 Spiele. „Ich bin hier hingekommen mit einem anderen Anspruch. Ich wollte Stammspieler werden“, erklärt Sarpei. Doch schon kurz nach seiner Ankunft erlitt er eine schwere Knieverletzung – acht Monate Pause. Kaum war er zurück, ereignete sich das nächste Drama: dieselbe Verletzung, der nächste Ausfall. „Das Schwerste ist die Rückkehr, wenn jeder seinen Platz im Team gefunden hat. Ich kam gut rein, dann war ich wieder raus. Und dann wieder.“

Doch das Jahr 2025 verläuft für Sarpei besser. Die Wintervorbereitung absolvierte der 1,85-Meter große Angreifer ohne Probleme, in den ersten Spielen nach der Pause zeigte er stabile Leistungen. Dass er mehr Einsatzzeit bekommt, führt er auf zwei Faktoren zurück: „Meine Trainingsleistung und die personelle Situation.“ Sein Ziel ist unverändert: „Ich wollte und möchte Stammspieler werden. Alles andere wäre Nonsens.“

Niederlage in Rödinghausen wirkt bei Fortuna Köln nach

Die 0:1-Niederlage in Rödinghausen am 19. März hat Fortuna Kölns Aufstiegshoffnungen endgültig beendet. Die Enttäuschung war in der Mannschaft spürbar. „Wenn du um acht Uhr morgens losfährst und um ein Uhr nachts wiederkommst, wäre es schon gut, mit drei Punkten zurückzufahren. Die Stimmung war dementsprechend im Keller“, gibt Sarpei Einblick in die Gefühlslage nach dem Spiel.

Trotzdem sieht er die Saison insgesamt positiv – gerade angesichts der personellen Probleme, mit denen die Fortuna immer wieder zu kämpfen hatte, besonders in den vergangenen Wochen. „Dafür haben wir es gut gemacht. Die Mannschaft hat viel herausgeholt. Vor der Saison hat niemand damit gerechnet, dass wir so eine Hinrunde spielen.“

Nun gilt es, nicht abzurutschen. Platz sechs oder sieben wäre für Sarpei nach dieser starken Saison „enttäuschend“. Eine Platzierung in den Top-Vier der Liga dürfte auch bei den Verantwortlichen angestrebt sein. Kurzfristig richtet sich der Blick auf das Spiel gegen Rot-Weiß Oberhausen Anfang April, langfristig auf die kommende Spielzeit. „Die Regionalliga ist unberechenbar, jeder kann jeden schlagen. Das sehen wir jede Woche aufs Neue. Aber Fortuna hat schon den Anspruch, die Drittligazugehörigkeit anzustreben“, so Sarpei. 

Für ihn bedeutet das: verletzungsfrei bleiben, weiterarbeiten, sich für die Startelf mit Auftritten wie in Gütersloh empfehlen. Dann kann Sarpei nach seinem Comeback auch langfristig ein starker und wichtiger Spieler beim SC Fortuna werden.