AboAbonnieren

„Viel Zeit für Karneval bleibt da nicht“Fortuna Köln will beim MSV Duisburg bestehen

Lesezeit 3 Minuten
Adrian Stanilewicz ist im Mittelfeld des SC Fortuna Köln eine feste Größe.

Adrian Stanilewicz ist im Mittelfeld des SC Fortuna Köln eine feste Größe.

Angeführt von Mittelfeldmotor Adrian Stanilewicz will der Südstadt-Klub im Aufstiegsrennen dranbleiben.

Karneval in Köln bedeutet Ausnahmezustand, auf allen möglichen Ebenen. Die Regionalliga-Fußballer des SC Fortuna bleiben aber voraussichtlich nüchtern. Die Zollstocker, die in den kommenden Wochen vor wegweisenden Spielen stehen, haben keine Zeit für ausgelassene Feiern – auch wenn ein wenig Wehmut mitschwingt. „An Weiberfastnacht haben wir leider nichts vor. Jetzt kommen harte Partien. Viel Zeit für Karneval bleibt da nicht. Leider“, sagt Mittelfeldmotor Adrian Stanilewicz. Aktuell steht die Fortuna auf Tabellenplatz vier, nur einen Punkt hinter dem Zweiten Gladbach und fünf Zähler hinter Spitzenreiter Duisburg.

Fortuna Köln trifft auf MSV Duisburg

Das Programm für die nächsten Wochen hat es in sich: Am Samstag wartet das Topspiel der Regionalliga West beim MSV Duisburg (14 Uhr), nur vier Tage später geht es im Viertelfinale des Mittelrheinpokals gegen Eintracht Hohkeppel, ehe drei Tage darauf die Sportfreunde Lotte als nächster Prüfstein anstehen. „Unsere Hinrunde war sehr gut, die ersten fünf Spiele haben einiges ausgemacht. Dennoch haben wir ein paar Punkte liegen lassen. Zur Rückrunde hatten wir eine schwierige Vorbereitung, aber unser Spirit in der Mannschaft ist sehr hoch, sodass man nur das Beste rausholen kann. Wir kommen jetzt in eine entscheidende Phase“, sagt Stanilewicz.

Der Start ins Jahr war nicht ideal. Drei Unentschieden zu Beginn der Rückrunde kosteten wertvolle Punkte und sorgten für Unmut bei den Fans. „Das hat man von draußen auch gemerkt“, räumt Stanilewicz ein. Doch der 25-Jährige bleibt pragmatisch: „Wir wissen noch nicht, wofür diese drei Punkte am Ende gut sein werden. Besser drei Punkte haben als keine zu haben.“

Stanilewicz ist eine der Konstanten in dieser Saison. Seit seinem Wechsel in der Saison 2022/23 in den Kölner Süden hat sich der 25-Jährige als feste Größe im Fortuna-Mittelfeld etabliert. In 20 Partien stehen zwei Tore und sieben Vorlagen auf dem Papier – eine ordentliche Bilanz für einen Sechser. Der ehemalige U-Nationalspieler Polens und Deutschlands bringt nicht nur Erfahrung von Bayer 04 Leverkusen und der 2. Bundesliga (SV Darmstadt) mit, sondern auch eine bemerkenswerte Konstanz. „Ich bin in meine Rolle reingewachsen“, sagt er über seine Entwicklung. „Früher war ich der Junge, Unerfahrene – jetzt habe ich eine Vielzahl von Regionalliga-Partien gemacht, und die Leute sagen, dass ich recht erfahren bin. Ich agiere in meiner Rolle so, wie ich sie am besten kann.“

Stanilewicz kritisiert Stadt Köln

Auf dem Platz ist der gebürtige Solinger Spielmacher, Ballverteiler und Standardschütze in einem. Der Aufstieg in die Dritte Liga bleibt ein Ziel, aber nicht das Maß aller Dinge. „Solange die Chance besteht, um den Aufstieg mitzuspielen, werden wir natürlich alles dafür tun. Aber wir blicken von Spiel zu Spiel. Wir werden alles geben.“

Während die Fortuna sportlich um den nächsten Schritt kämpft, hapert es an anderer, altbekannter Stelle. Die Trainingsbedingungen im Jean-Löring-Sportpark sind schlecht – und Stanilewicz sieht hier klaren Handlungsbedarf. „Wir hatten immer schwierige Vorbereitungen, teils konnten wir nicht auf dem Platz trainieren und mussten in eine Soccerhalle ausweichen. Es wird wichtig sein, dass die Stadt Köln mehr bei der Infrastruktur mithelfen würde.“ Auch mit Blick auf einen potenziellen Aufstieg.

Für den Moment bleibt Fortuna auf sich gestellt. Der Klub nimmt die infrastrukturellen sowie sportlichen Herausforderungen an – mit harter Arbeit und vielleicht dann doch einem Hauch von Karnevalsstimmung.