Der Südstadt-Klub ließ im ersten Spiel des Jahres Durchschlagskraft vermissen. Keeper Felix Buer hielt seine Mannschaft im Spiel.
Regionalliga WestFortuna Köln kommt nicht aus den Startlöchern – Barne Pernot trifft in beide Tore
Der Rückrundenauftakt in der Fußball-Regionalliga West brachte Fortuna Köln vor 1892 Zuschauern im Südstadion wenig Erbauliches. Gegen den 1. FC Bocholt, Vizemeister der vergangenen Saison, reichte es nur zu einem 1:1.
Trainer Matthias Mink unzufrieden
Was zunächst wie ein Ausrutscher klingt, könnte für den Südstadtklub eine ernsthafte Hypothek im Aufstiegskampf werden. Denn statt den Druck auf die Konkurrenz zu erhöhen, rutschte die Mannschaft von Matthias Mink durch das Unentschieden auf den vierten Tabellenplatz ab. „Wir sind natürlich nicht zufrieden. Die Qualität des Spiels hat mich nicht glücklich gemacht“, kritisierte Fortuna-Trainer Matthias Mink.
Dabei begann das Spiel aus Sicht der Fortuna vielversprechend. Der 57-jährige Coach hatte seine bestmögliche Startelf ins Rennen geschickt, die früh das Kommando übernahm. Der Ball lief gefällig, die Kontrolle war spürbar, doch aus den Ansätzen entsprang wenig Zwingendes. Es war ein Spiel, in dem Fortuna das Geschehen dominierte, aber die entscheidende Konsequenz vermissen ließ – ein Problem, das sich durch die gesamte Partie ziehen sollte. „In der ersten Hälfte haben wir vieles richtig gemacht, nur im letzten Drittel fehlte die Präzision. Bei den vielen Standards fehlte die Durchschlagskraft“, erklärte Trainer Mink.
Fortuna-Keeper Felix Buer hält Elfmeter
Der erste Höhepunkt ereignete sich in der 42. Minute: Ein eher ungeschicktes Foul von Joshua Eze an Bocholts Janssen brachte den Gästen einen Strafstoß ein. Die Entscheidung von Schiedsrichter Alexander Ernst war richtig, doch Fortuna hatte Glück im Unglück. Torhüter Felix Buer parierte den Elfmeter von Lorch stark und hielt seine Mannschaft im Spiel. Es war der Höhepunkt eines ersten Durchgangs, der mehr Kontrolle als Klasse bot. „Ich kann mich nicht daran erinnern, wann ich das letzte Mal einen Elfmeter gehalten habe. Es freut mich sehr, dass ich die Mannschaft im Spiel halten konnte. Ich blieb möglichst lange stehen, um den Gegner überlegen lassen zu müssen“, beschrieb Keeper Buer und erklärte: „Ich hatte mich dann für die richtige Ecke entschieden, auch weil Julius Biada von außen nochmal reingerufen hatte.“
Nach der Pause setzte sich das Schema fort: Fortuna zeigte sich bemüht, doch klare Chancen blieben Mangelware. Bocholt, das diszipliniert und defensiv stabil agierte, ließ wenig zu und wartete geduldig. Einer davon kam in der 63. Minute – allerdings mit unglücklicher Unterstützung der Gastgeber. Nach einer Ecke beförderte Fortuna-Verteidiger Barne Pernot den Ball mit dem Hinterkopf ins eigene Tor. Drei Minuten später hätte die Bocholter das Spiel entscheiden können, als Raphael Assibey-Mensah aus 16 Metern frei zum Abschluss kam, das Tor jedoch knapp verfehlte. Die Nachlässigkeit rächte sich postwendend: Der zuvor unglückliche Pernot bügelte sein Eigentor wieder aus und köpfte eine Ecke wuchtig in das diesmal richtige Netz (69.).
Der Ausgleich gab Fortuna kurzzeitig Auftrieb, doch die finale Konsequenz, die es benötigte, um das Spiel vollends zu drehen, fehlte auch in den verbleibenden Minuten. „Das Ergebnis ist am Ende leistungsgerecht. Es war ärgerlich, dass wir uns das erste Tor da selbst reinhauen. Wir haben aber gut nachgesetzt und uns nicht aufgegeben“, urteilte Buer nach der Partie. Bereits kommende Woche wartet mit dem 1. FC Düren der nächste Härtetest.
Fortuna Köln: Buer - Ernst, Pernot, Fünger, Afamefuna - Eze, Stanilewicz - Budimbu, Matter (Biada 60.), Batarilo (Sarpei 77.) - Mittelstädt (Breitfelder 77.). - Tore: 0:1 Pernot Eigentor (63.), 1:1 Pernot (69.). - Zuschauer: 1892.