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„Umkehralchemist“Häme nach England-Auftritt in Köln – ZDF-Experte Kramer zieht Österreich-Vergleich

Lesezeit 4 Minuten
Ist enttäuscht von der Leistung der englsichen Mannschaft: ZDF-Experte Christoph Kramer.

Ist enttäuscht von der Leistung der englsichen Mannschaft: ZDF-Experte Christoph Kramer.

Der ZDF-Experte ließ erneut kein gutes Haar an England. Im Netz häufen sich derweil Sprüche und Empörung über langweilige „Three Lions“.

„Es gibt nichts im Fußball, was ich weniger leiden kann. Wenn eine Mannschaft viel schlechter spielt als sie eigentlich könnte.“ Diese Grundeinstellung hat ZDF-Experte Christoph Kramer bereits zu Beginn des EM-Turniers bei seiner Analyse der französischen Nationalmannschaft offenbart.

Die Mannschaft von Didier Deschamps konnte trotz zahlreicher Star-Spieler in der Gruppe D spielerisch nur selten überzeugen, legte den Fokus zumeist aus das Vermeiden von Gegentreffern und belegte letztlich nur Rang zwei hinter Österreich.

Doch mit den Engländern hat sich über die Gruppenphase ein Team hervorgetan, welches den Bundesliga-Profi in dieser Hinsicht noch einmal mehr vor den Kopf stößt. Das Team von „Three-Lions“-Coach Gareth Southgate zeigte in sämtlichen EM-Spielen taktisch defensive und geradezu müde Vorstellungen.

Chriostoph Kramer zieht Österreich-Vergleich: „Das sieht man an England“

Vor dem England-Spiel gegen Slowenien, welches am Dienstagabend in Köln ausgetragen wurde, war sich Kramer insofern sicher: „Man kann jetzt wieder sagen, die Offensive ist noch nicht richtig im Spiel, viele Einzelkönner. Aber die funktionieren nicht als Team. Sie machen auch nichts als Team. Der Plan der Engländer ist einfach nicht gut“, so der 33-Jährige.

Nach dem mageren 0:0, das in der zweiten Halbzeit ein wenig mehr an englischem Engagement zu bieten hatte, urteilte Kramer über den englischen Nationaltrainer mit einem Vergleich zu Österreichs Coach Ralf Rangnick. „Gute Spieler alleine bringen nichts. Das sieht man an England. Du brauchst einen guten Trainer. Und das sieht man an Österreich.“ Eine Einschätzung, die in diversen sozialen Netzwerken gefeiert wird.

Bereits nach dem 1:1 gegen Dänemark hatte sich Kramer mit seinem Union-Berlin-Vergleich in die Herzen der Kritiker geärgert. Die Ausführungen des ZDF-Experten fanden auch in der englischen Presse Widerhall. „Es tut mir leid für die englischen Spieler, dass sie so einen Fußball spielen müssen“, hatte Kramer unter anderem gesagt.

Pfiffe gegen England-Stars – Englische Presse über Gareth Southgate: „Umkehralchemist“

Harry Kane, Jude Bellingham und Co. bekamen auf der Ehrenrunde im Stadion Pfiffe zu hören. Und die englische Journaille konnte sich am Tag nach dem Abschluss der Gruppe C nicht über Rang eins freuen. Im Gegenteil. Die Boulevardzeitung „The Sun“ schrieb von einem „gähnend langweiligen Unentschieden“. Und Southgate sei ein „Umkehralchemist, der Gold in unedle Metalle“ verwandle.

Gareth Southgate habe die besten Spieler der Premier League, der Bundesliga und der spanischen Liga zur Verfügung, heißt es weiter. „Und trotzdem konnte England eine Mannschaft, die auf Platz 57 der Weltrangliste steht, nicht besiegen.“

Die BBC schrieb nach dem Spiel: „England ist als Tabellenführer der Gruppe C in das Achtelfinale der EM 2024 eingezogen - allerdings nur nach einer weiteren schwachen Vorstellung mit einem Unentschieden gegen Slowenien in Köln. Die Mannschaft bot zwar etwas mehr als bei der miserablen Leistung gegen Dänemark, aber wieder einmal war es nicht gut genug, um Englands Status als Turnierfavorit zu rechtfertigen.“

England-Häme im Netz – Gary Neville: „Es war wirklich schwer anzuschauen“

Im Achtelfinale droht nun ein Spiel gegen die Niederlande, die am frühen Abend nach einem 2:3 gegen Österreich auf Gruppenrang drei abgerutscht waren. Da sich die Niederländer wohl kaum hinten reinstellen werden, könnte diese Begegnung durchaus unterhaltsamer werden als die englischen Partien bisher. Im Netz häufen sich längst diverse Einwürfe der Häme.

Die enorme Diskrepanz zwischen der Qualität des englischen Kaders und den gezeigten Leistungen wird in bebilderten Sprüchen vielfach thematisiert. Auch die wachsende Wut der Fans auf Trainer Southgate, der trotz schwacher Leistungen gegen Slowenien nur einen Wechsel in der Startelf vornahm, zeigt sich in einem humorvollen Video.

Hinzu kommt die große Langeweile, welche die Auftritte der Engländer bislang auslöste. Die Resultate (1:0 gegen Serbien, 1:1 gegen Dänemark und nun 0:0) waren rückblickend noch das Beste an Englands Vorrunde. Ex-Profi Gary Neville kommentierte Englands schwache erste Hälfte im englischen TV deutlich: „Es war wirklich schwer anzuschauen“.

Allein das englische Team selbst hat noch Hoffnung auf einen guten Ausgang des EM-Turniers in Deutschland. „Die Gruppe auf Platz eins zu beenden und unser eigenes Schicksal zu bestimmen, das war unser Ziel. Ich habe das Gefühl, dass wir diesmal viel besser gespielt haben als in den anderen beiden Begegnungen“, sagte Kapitän und Bayern-Star Harry Kane.

„Wir sind noch nicht am letzten Stückchen, aber es waren Schritte in die richtige Richtung“, sagte derweil Trainer Southgate. Und zur Kritik an ihm: „Ich ducke mich nicht weg. Besser es trifft mich als die Spieler. Wir kommen nur weiter, wenn wir alle zusammenhalten. Diese Energie der Fans ist für uns von entscheidender Bedeutung.“