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EM-Aus von DeutschlandStefan Effenberg spricht von „vielleicht bester Schiedsrichterleistung im ganzen Turnier“

Lesezeit 2 Minuten
ARCHIV - 16.10.2022, Bayern, München: Fußball: Bundesliga, 10. Spieltag, Bayern München - SC Freiburg, Allianz Arena: Der ehemalige Fußballprofi Stefan Effenberg steht vor dem Spiel im Stadion. Effenberg warnt vor Achtelfinal-Gegner Dänemark. (zu dpa: «Effenberg warnt vor Dänemark: Deutsche Spieler werden leiden») Foto: Tom Weller/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Stefan Effenberg eckt mit seiner Meinung gerne an. Auch zum ausgebliebenen Elfmeterpfiff hat er eine deutliche Position.

„Kein Handspiel“: Für Stefan Effenberg gibt es keine Diskussion um den nicht gegebenen Handelfmeter - und spricht von einer beeindruckenden Leistung.

Mit seiner Meinung dürfte er ziemlich exklusiv dastehen: Stefan Effenberg hat den Unparteiischen Anthony Taylor in der Handspiel-Diskussion verteidigt.

Er geht sogar noch einen Schritt weiter und bescheinigt dem Engländer die „vielleicht beste Schiedsrichterleistung im ganzen Turnier“. Der deutschen Fußball-Nationalmannschaft beim bitteren Viertelfinal-Aus bei der Heim-EM gegen Spanien (1:2 n.V.) einen Strafstoß zu verweigern, sei richtig gewesen, schrieb Effenberg in seiner Kolumne für das Nachrichtenportal t-online: „Die Aktion von Spaniens Marc Cucurella war für mich kein Handspiel.“

Stefan Effenberg: „Da gibt es keine Diskussion“

Cucurella hatte in der Verlängerung einen Schuss von Jamal Musiala im eigenen Strafraum an die Hand bekommen. „Da gibt es keine Diskussion“, meinte Effenberg. „Cucurellas Hand bewegt sich nicht vom Körper weg, sondern zum Körper hin, er zieht den Arm weg. Das ist ein großer Unterschied, und das gibt für mich den Ausschlag, hier nicht auf Elfmeter zu entscheiden.“

Taylors Entscheidung, weiterspielen zu lassen, „war absolut in Ordnung. Taylor hat mich ohnehin beeindruckt – denn er hat seine Entscheidungen auf dem Platz aus voller Überzeugung getroffen, ohne den VAR.“

Die DFB-Elf habe sogar „Glück“ gehabt, betonte der 55-Jährige. „Kroos hätte für sein Foul gegen Pedri schon nach vier Minuten die Gelbe Karte sehen müssen. Kurz danach kam er gegen Lamine Yamal erneut zu spät, hielt nochmals den Fuß drauf. Das wäre Gelb-Rot gewesen.“ Am „vermeintlichen Handspiel“ von Cucurella habe das Aus „nicht gelegen“.

Allerdings hielt auch Effenberg fest, der spanische Sieg sei „nicht verdient“ gewesen. Eine einzige „Unachtsamkeit“ habe „den Ausschlag gegeben. Es hat nicht die bessere Mannschaft gewonnen, sondern die glücklichere.“ Dennoch habe die DFB-Auswahl die Herzen der Fans „zurückgewonnen. Und das wird bleiben.“

Die ersten Reaktionen der Fußball-Experten teilen die Auffassung Effenbergs nicht. Thomas Hitzlsperger etwa sagte: „Mir leuchtet es nicht ein. Ich würde sagen, in neun von zehn Fällen wird hier auf Elfmeter entschieden. Warum die deutsche Mannschaft hier keinen bekommt, ist mir ein Rätsel“, so der ARD-Experte.

Auch Bastian Schweinsteiger konnte den ausbleibenden Pfiff nicht nachvollziehen: Nachdem die Szene nach dem Spiel noch einmal gezeigt wurde, sagte Schweinsteiger: „Mein Herz blutet, wenn ich sowas sehe“, kommentierte der ehemalige Nationalspieler die Szene." (tis, dpa)