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„War er nicht vorbereitet“Uli Hoeneß verrät Interna zu Müllers Ausbootung – und nennt den wahren Grund

Lesezeit 3 Minuten
Uli Hoeneß hat sich zur Causa Thomas Müller erneut geäußert.

Uli Hoeneß hat sich zur Causa Thomas Müller erneut geäußert. (Archivfoto)

Der unrühmliche Abgang des Weltmeisters von 2014 sorgt an der Säbener Straße für Disharmonie. Jetzt meldet sich der Ex-Manager zu Wort.

Das Ende der Ära von Thomas Müller beim FC Bayern München schlägt hohe Wellen. Auch hinter den Kulissen scheint es an der Säbener Straße zu rumoren. In einem Zeitungsinterview hat Uli Hoeneß nun erneut Stellung bezogen.

Offenbar gab es ein großes Missverständnis, für das vor allem Sportvorstand Max Eberl verantwortlich sei. Er hatte dem Weltmeister von 2014 vor wenigen Wochen öffentlich eine „unkomplizierte Vertragsverlängerung“ in Aussicht gestellt.

Bayern München: Uli Hoeneß nimmt Thomas Müller in Schutz

„Die ersten Gespräche haben auf Thomas Müller den Eindruck gemacht, dass man sich vorstellen kann, mit ihm weiterzumachen. Mit dieser Vorstellung ist er dann in das konkrete Gespräch mit Max Eberl und unserem Sportdirektor Christoph Freund gegangen“, wird der ehemalige Bayern-Manager in der „Welt am Sonntag“ zitiert.

Doch dann die plötzliche Wende. Müller sei von der Botschaft, dass er beim Rekordmeister keine Zukunft habe, „überrascht“ worden. Uli Hoeneß nimmt den Offensivspieler, der sich unter der Woche einen Schlagabtausch mit einem TV-Reporter geliefert hat, anschließend in Schutz: „Darauf war er nicht vorbereitet. Das hat er in seinem Statement zum Ausdruck gebracht, was man total verstehen kann.“

Uli Hoeneß nennt den wahren Grund, wieso Thomas Müller den FC Bayern München verlassen muss

Anschließend nennt der 73-Jährige den Hauptgrund für die Trennung. Vor allem das inzwischen massiv geschrumpfte Festgeldkonto des deutschen Rekordmeisters sei daran schuld. „Wenn die wirtschaftliche Situation des FC Bayern noch die wäre wie vor sagen wir drei Jahren, wäre die Entscheidung im Fall Müller vielleicht anders ausgefallen“, erklärte Uli Hoeneß weiter. 

Uli Hoeneß und Oliver Kahn beobachten ein Spiel der Bayern.

Uli Hoeneß und Oliver Kahn beobachten ein Spiel der Bayern. (Archivfoto)

Unterdessen hat Ex-Vereinsboss Oliver Kahn fehlende Rückendeckung für Sportvorstand Max Eberl in der Führungsetage des FC Bayern München bemängelt. „In der Vergangenheit war das kein gutes Zeichen, wenn ständig in der Öffentlichkeit irgendwelche Namen kolportiert werden“, sagte der 55-Jährige der „Bild“ mit Blick auf Spekulationen über eine mögliche Ablösung Eberls.

Oliver Kahn macht sich für Max Eberl stark und kritisiert Führung von Bayern München

„Da erwartest du dir ja auch einen gewissen Rückhalt. Irgendwann muss ja auch ein gewisses Vertrauen da sein. Dass jetzt wieder spekuliert wird, andere Namen gehandelt werden, und das auch zugelassen wird und dem keiner entgegentritt - das macht die Arbeit für Max Eberl sicher nicht einfacher und vor allem schwächt es seine Position“, kritisierte Kahn.

Ob Max Eberl beim aktuellen Tabellenführer der 1. Bundesliga überhaupt noch eine Zukunft hat, bleibt abzuwarten. In den vergangenen Wochen wurde über ein Interesse des FC Bayern an Mario Gomez spekuliert, der im Management für RB Leipzig arbeitet. Auch Österreichs Nationaltrainer Ralf Rangnick wurde mit dem Tabellenführer der Bundesliga in Verbindung gebracht.

Rekordnationalspieler Lothar Matthäus empfiehlt, wie bereits Jürgen Klinsmann, Thomas Müller übrigens einen Wechsel in die USA. Thomas Müller und der FC Bayern trennen sich im Sommer nach 25 Jahren voneinander. (mbr/dpa)