Nicht nur auf dem Platz ist das Viertelfinal-Hinspiel hitzig. Eine Tennislegende und ein Ex-Fußball-Star finden das richtig gut.
BVB verliert 1:2 bei Atlético MadridDas sagt Sebastian Kehl zum hitzigen Wortgefecht mit Diego Simeone
Borussia Dortmund hat sich die Chance auf das erste Halbfinale in der Champions League seit elf Jahren mit Mühe und Not erhalten. Trotz eines frühen Rückstandes und einer zunächst bedenklichen Vorstellung wendete der BVB beim 1:2 (0:2) gegen Atlético Madrid eine wohl vorentscheidende höhere Schlappe ab. Dank einer Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit und des Treffers des eingewechselten Sébastien Haller (81. Minute) geht der Bundesliga-Fünfte nicht chancenlos ins Viertelfinal-Rückspiel sechs Tage später daheim. Sportdirektor Sebastian Kehl lieferte sich an der Seitenlinie ein hitziges Wortgefecht mit Atlético Madrids Trainer Diego Simeone und erhielt dafür viel Zuspruch.
„Übrigens wunderbare Szene von Sebastian Kehl an der Seitenlinie mit Simeone... Stärke zeigen, wenn angemessen! Mehr davon beim Rückspiel!!!“, schrieb Tennis-Legende Boris Becker auf der Plattform X.
DAZN-Experte Michael Ballack: Reaktion auf Diego Simeone absolut richtig
Auch für Ex-Nationalspieler Michael Ballack war Kehls Reaktion „absolut“ die richtige. Man kenne die Verhaltensweisen von Atlético, inklusive Trainer. „Du darfst dir nicht alles gefallen lassen. Wir kennen Simeone an der Linie. Wenn der Schiedsrichter da nicht eingreift, ist es sicherlich auch mal erforderlich, ihn zurechtzuweisen. Da hat sich Sebastian Kehl berufen gefühlt, das mal zu machen.“, sagte DAZN-Experte Ballack.
TV-Bilder hatten gezeigt, wie der aufgebrachte Simeone (53), der für seinen teils explosiven Ausbrüche an der Seitenlinie bekannt ist, auf Kehl zuging und diesen zweimal mit den Händen am Oberkörper leicht wegdrückte. Kehl (44) ließ sich nicht wegschubsen und auch nicht provozieren. Simeones Assistent Nelson Vivas trennte schließlich die beiden Streithähne - er schob seinen Chef zur Seite, ein weiterer Mann drängte Kehl zurück Richtung BVB-Bank.
Sebastian Kehl: „Ging darum, dagegenzuhalten“
„In der Situation kommen Emotionen mal zusammen. Es ging darum, heute dagegenzuhalten, das war in der Situation der Fall. Mehr war es auch nicht“, sagte Kehl nach dem 1:2 (0:2) im aufgeladenen Viertelfinal-Hinspiel am Mittwochabend. Es ging um eine Szene auf dem Platz: „Das weiß er, das weiß ich und dann war es auch erledigt.“
Der Argentinier Simeone ist für seine heißblütige Art bekannt, immer wieder versucht er mit wilden Gesten und viel Geschrei, sein Team und auch das Publikum im Estadio Metropolitano zu pushen. In der ersten Halbzeit hat das auch sehr gut funktioniert, Dortmund wirkte fast eingeschüchtert von der Atmosphäre und der aggressiven Art des Gegners.
Mit dem ausverkauften Stadion zu Hause im Rücken rechnet sich der BVB im Rückspiel einiges aus. „Wir gehen mit dem guten Gefühl raus, dass wir das nächste Woche regeln können. Es ist definitiv noch nicht vorbei“, sagte Kehl. (dpa)