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Schwäbe und ChabotLeistungsträger des 1. FC Köln mit ungewisser Zukunft – Interesse vom BVB?

Lesezeit 4 Minuten
FC-Verteidiger Jeff Chabot (l) und Torhüter Marvin Schwäbe klatschen sich ab.

FC-Verteidiger Jeff Chabot (l) und Torhüter Marvin Schwäbe klatschen sich ab.

Der Torwart und der Verteidiger der Kölner haben jeweils eine Ausstiegsklausel in ihrem Vertrag. Für Jeff Chabot war ein Spiel in München der Wendepunkt beim FC.

Der FC Bayern hat am Dienstag im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League beim FC Arsenal (2:2) nach längerer Vakanz mal wieder gezeigt, dass bei ihm doch noch etwas geht, wenn die Aufstellung, die Einstellung und das Ambiente stimmen. Und dass er nach wie vor über einen exquisiten Kader verfügt, der trotz der Misere in der Bundesliga zumindest an bestimmten Tagen mit den Schwergewichten Europas mithalten kann.

Auf den 1. FC Köln könnte – und da muss man kein Prophet sein – am Samstag (15.30 Uhr) in der Allianz-Arena einiges zurollen. Der Rekordmeister will sich nach einigen Peinlichkeiten wie zuletzt bei Aufsteiger Heidenheim (2:3 nach 2:0) nicht noch einmal die Blöße geben und wird darauf aus sein, zu verhindern, dass der Liga-Primus Bayer 04 Leverkusen bereits vor seinem eigenen Spiel am Sonntag (17.30 Uhr) gegen Bremen die Couch-Meisterschaft feiern kann. „Das wird ein sehr schwieriges Spiel für uns. Die Bayern haben ihre Qualität, sie werden zu ihren Torchancen kommen. Wir wissen, dass wir als Team einen extrem guten Tag brauchen, um da etwas mitzunehmen. Speziell in der Defensive“, sagt Kölns Torhüter Marvin Schwäbe.

1. FC Köln: Schwäbe und Chabot mit Ausstiegsklauseln in ihren Verträgen

Der Keeper, aber auch die Verteidigung um Jeff Chabot werden voraussichtlich im Fokus stehen, auf sie wird es am Samstag ganz besonders ankommen. Schwäbe und Chabot – die Leistungsträger sind eine der wenigen Konstanten in einer schwachen FC-Saison. Ungünstig aus Kölner Sicht ist, dass sie zu den wenigen Spielern zählen, die zur neuen Saison eine Ausstiegsklausel in ihren Verträgen haben, die zwischen vier und fünf Millionen Euro liegen soll. Diese war ihnen von den Kölner Verantwortlichen im Zuge der Vertragsgespräche im vergangenen Sommer zugebilligt worden.

Der 28-jährige Schwäbe, der im Juli 2021 ablösefrei von Bröndby Kopenhagen gekommen war, hatte seinen Vertrag Ende Juni 2023 bis zum 30. Juni 2027 verlängert. Der zwei Jahre jüngere Chabot, zuvor seit Januar 2022 von Sampdoria Genua ausgeliehen, wurde dank einer Kaufoption für rund 2,5 Millionen Euro Ablöse vom FC fest verpflichtet und mit einem neuen Kontrakt bis 2026 ausgestattet.

Chabot hat gute Erinnerungen an München. Das 1:1 beim FC Bayern am 24. Januar 2023 war eine Art Wendepunkt seiner Kölner Zeit. Denn im ersten Jahr hatte es der hünenhafte Innenverteidiger am Geißbockheim nicht leicht gehabt. Gesetzt war er jedenfalls nicht. Das änderte sich schlagartig ab Januar 2023 und erst recht nach einer starken Vorstellung in München. Chabot stand fortan bei jeder Begegnung in der Startelf und mit Ausnahme einer Partie über die komplette Spielzeit auf dem Platz.

Borussia Dortmund soll sich für Kölns Abwehrhüne Chabot interessieren

Daran änderte sich in der Saison 2023/24 nichts. Wenn Chabot einsatzfähig war, dann spielte er. Zweimal war er das nicht – wegen Sperren. Beide Partien verlor der FC nach schwachen Leistungen (0:2 bei Union, 0:1 gegen Bremen). Chabot dagegen bot in der Regel gute Leistungen. Und die haben auch Klubs aus der Premier League und der Bundesliga auf den Plan gerufen. Sie sollen den gebürtigen Hessen auf dem Zettel haben.

In der Bundesliga soll nach Informationen dieser Zeitung auch Borussia Dortmund an Chabot interessiert sein. Der BVB hat Bedarf an Innenverteidigern. Erst recht, wenn Mats Hummels (35) nach dem Auslaufen seines Vertrags im Sommer seine Karriere beenden sollte. Beim BVB sind Niklas Süle und Nico Schlotterbeck zwar auch in Zukunft fest im Abwehrzentrum eingeplant, doch dahinter folgt die Leere. Kein Geheimnis ist, dass Borussia noch einen Verteidiger sucht, der sofort Bundesliga-Niveau aufweist. Das träfe auf Chabot zu.

Doch der konzentriert sich derweil nur auf die Rettungsmission beim FC, seine eigene Situation beschäftige ihn derzeit nicht, wie er unlängst erklärte: „Es geht hier nur um den FC und dass wir da gemeinsam rauskommen. Um den Rest kümmere ich mich nicht.“ Er gehe zudem „auf jeden Fall davon aus, dass wir drinbleiben“. Dann wären die Chancen auf Chabots Verbleib natürlich ungleich höher.

Auch bei Schwäbe sollen andere Klubs vorgefühlt haben. Sollte der Keeper Köln tatsächlich verlassen, wäre der von der Transfersperre hart getroffene FC aber zumindest auf dieser Position besser gerüstet. Denn „Kronprinz“ Jonas Urbig (20), derzeit an Greuther Fürth ausgeliehen, kehrt zur neuen Saison ans Geißbockheim zurück. Dem U-21-Nationaltorhüter, der in der 2. Bundesliga glänzt, wird eine große Zukunft vorausgesagt. Und zwar beim FC. Es wäre da fast Luxus für die Kölner und auch nicht im Sinne des ehrgeizigen Urbig, wenn dieser hinter Schwäbe auf der Bank Platz nehmen müsste.

Doch das ist Zukunftsmusik. Für den Vorletzten steht vorerst allein der Klassenerhalt im Vordergrund. Und da wäre ein Coup bei den Bayern ein Meilenstein. Der Last-Minute-Sieg samt Gefühlsexplosion gegen Bochum (2:1) sollte dem FC Auftrieb geben, doch Schwäbe weiß, dass längst nichts gewonnen und der Weg noch weit ist: „Für uns geht es um jedes Tor, um jeden Punkt. Deswegen werden wir alles versuchen.“ Auch in München.