Bei Fortuna Düsseldorf sollen Fans künftig ins Stadion gehen, ohne auch nur einen Cent dafür zu bezahlen.
Künftig freier Eintritt ins StadionSo finanziert Fortuna Düsseldorf seine „Fußball-Revolution“
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Düsseldorfer Fans sollen künftig kostenlos ins Stadion gehen können.
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Fortuna Düsseldorf hat bekannt gegeben, im Rahmen einer strategischen Neuausrichtung Fans bis zu dreimal in der kommenden Saison kostenlos ins Stadion zu lassen. Das gaben der Aufsichtsrat und die Vorstandsspitze rund um Klaus Allofs am Mittwoch bekannt. „Unser großes Ziel ist es, 17 Spiele für alle kostenlos anbieten zu können“, sagt Vorstandsvorsitzender Alexander Jobst.
Es gehe darum, die Fortuna nachhaltig für die Zukunft aufzustellen. Dabei gebe es drei klare Ziele: langfristig erstklassigen Fußball anhand eines wirtschaftlichen Fundaments zu ermöglichen, deutlich zu machen, wofür die Fortuna stehe und das Ziel, den Verein stärker in der Stadt zu verankern. Dafür habe man mit vielen Menschen aus dem Umfeld, aus dem „Herz der Fortuna“, gesprochen. Auch bei der DFL habe man sich Ratschläge geholt.
Fortuna Düsseldorf: „Ein Verein, der unseren Fans gehört“
„Fortuna für alle“ beinhalte zum einen, den Fußball für alle zu öffnen. Weiterhin sollen die Einnahmen künftig anders verteilt werden. Zwanzig Prozent der Gelder sollen zum Beispiel für den Nachwuchs- und den Frauenbereich des Vereins, weitere 20 Prozent für die digitale Infrastruktur, sowie Gelder für den Breitensport der Stadt zur Verfügung gestellt werden. Darüber hinaus wurde betont, dass Fortuna Düsseldorf weiterhin ein eingetragener Verein, der von Mitsprache geprägt ist, bleiben soll. „Fortuna bleibt ein Verein, der unseren Fans gehört“, sagte Alexander Jobst.
Stephan Keller, Oberbürgermeister von Düsseldorf, betonte die Wichtigkeit des Sports für die Stadt. „Unser Fußballverein soll eine Zukunft haben und bald wieder erstklassig sein“, so Keller. „Für mich war es eine Selbstverständlichkeit, bei der Partnerakquise zu helfen. Ich bin fest davon überzeugt, dass dieses Projekt die Fortuna nach vorne bringen wird.“
Wie soll der Plan aussehen?
Die Fortuna will in der kommenden Saison 2023/24 zunächst bei drei Spielen die Eintrittskarten kostenlos vergeben. Dies soll durch Sponsoren ermöglicht werden. Sollte sich die Beteiligung erhöhen, könnte dann der Eintritt mittelfristig bei allen Heimspielen gratis werden. Basis dafür soll eine digitale Plattform sein, bei der man sich für die Spiele bewerben könne. Es wird ein digitales Verlosungsverfahren geben, bei dem Mitglieder der Fortuna bevorzugt werden, indem sie sich zu einem früheren Zeitpunkt für die Spiele anmelden können.
Wer kommt ins Stadion?
Auch Gäste-Fans sollen den Berichten zufolge nicht mehr für das Ticket zahlen. Mitglieder sollen demnach Vorrang beim Erwerb von Karten haben, Dauerkarten-Besitzer ihre Tickets für die kommende Saison sicher erhalten. Pakete im VIP-Bereich sollen den Berichten zufolge weiterhin verkauft werden.
Wie wird das Projekt finanziert?
Möglich gemacht werde das Projekt durch Partnerschaften zu ausgewählten Unternehmen, die zusammen rund 45 Millionen Euro dafür zur Verfügung stellen. Es gehe um Sponsoring, nicht um Beteiligung, stellte Alexander Jobst klar. Das Projekt sei dadurch für die kommenden fünf Jahre durchfinanziert. Dabei soll die Zahl der kostenlosen Spiele sukzessive steigen, bis die vollen 17 Heimspiele pro Saison erreicht sind. Der aktuelle Hauptsponsor Henkel sei nicht an diesem Projekt beteiligt. Beendet ist die Zusammenarbeit aber nicht.
Wie ist derzeit die Lage bei Fortuna?
Aktuell liegt Düsseldorf mit einem Zuschauerschnitt von 29.378 auf dem fünften Rang in der 2. Bundesliga, zuletzt war die Arena Ende März gegen den Hamburger SV mit 51.200 Zuschauern ausverkauft. Sportlich ist der Aufstieg bei neun Punkten Rückstand auf den HSV und den Relegationsplatz drei bei fünf ausstehenden Partien nicht mehr realistisch.
Was sagen die Fans dazu?
Fansprecher Jost Peter sieht die Pläne von Fortuna Düsseldorf durchweg positiv. „Fußball für alle - das begrüßen wir alle. Das ist ja auch unser Motto“, sagte der Vorsitzende des Fanbündnisses „Unsere Kurve“ am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. „Wir finden es gut, dass Fortuna Düsseldorf da ein Zeichen setzt.“ Peter erinnerte auch an frühere Fan-Proteste gegen hohe Ticketpreise wie „Kein Zwanni für 'nen Steher“.
„Was wir gut finden ist, dass das Ganze eine soziale Komponente hat. Das würden wir gerne von anderen Vereinen bestätigt sehen“, sagte der 61-Jährige aus Essen. Die Proficlubs veranstalten immer wieder Aktionen mit freiem Eintritt für bestimmte Gruppen. Da sei ja der Fantasie keine Grenzen gesetzt, erklärte Peter. So etwas sei auch zum Beispiel für Familien mit Kindern oder für Hartz-IV-Empfänger möglich. (mit dpa)