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Absagen-Flut beim RekordmeisterWer nach der Tuchel-Absage als Bayern-Trainer noch infrage kommt

Lesezeit 7 Minuten
Münchens Cheftrainer Thomas Tuchel gibt vor dem Spiel ein Interview.

Thomas Tuchel wird den FC Bayern München zum Ende der Saison verlassen.

Den Bayern läuft die Zeit davon. Nach der nächsten Absage binnen weniger Wochen steht der FCB für die kommende Saison noch ohne Trainer da.

Seit über zwei Monaten steht fest, dass Thomas Tuchel den FC Bayern München zum Saisonende verlassen wird. Noch stehen die Münchener allerdings ohne Trainer für die kommende Spielzeit da. Wer hat dem FC Bayern schon eine Absage erteilt und welche Kandidaten bleiben dem deutschen Rekordmeister noch? Ein Überblick:

Diese Kandidaten könnten noch Bayern-Trainer werden

Erik ten Hag: Ein heißer Anwärter auf die Tuchel-Nachfolge ist aktuell wohl Erik ten Hag. Auf der Insel ist der Trainer von Manchester United alles andere als unumstritten. Die Red Devils laufen den Erwartungen hinterher und seit Wochen verdichten sich die Spekulationen um einen baldigen Abschied des Niederländers. Was für Ten Hag spricht: Der 54-Jährige ist an der Säbener Straße keineswegs ein unbeschriebenes Blatt. So trainierte der Coach von 2013 bis 2015 die zweite Mannschaft des FC Bayern, ehe er nach erfolgreichen Stationen beim FC Utrecht und Ajax Amsterdam bei United landete.

Erik ten Hag steht bei Manchester United seit Wochen in der Kritik.

Erik ten Hag steht bei Manchester United seit Wochen in der Kritik.

Roberto de Zerbi: Der Italiener ist seit September 2022 Trainer bei Brighton Hove Albion und begeistert die Premier League durch seine unkonventionelle Taktik. Zuletzt zeigte sich Jürgen Klopp im englischen Hörfunk von der „unglaublichen Leistung“ de Zerbis angetan. Eberl soll mit dem 44-Jährigen laut Berichten der „Sport Bild“ bereits Ende März Kontakt aufgenommen haben. So richtig Fahrt nahmen die Gerüchte um den Brighton-Coach allerdings nie auf. De Zerbis Vetrag in England läuft noch bis 2026. Auch er würde seinen Vertrag gerne erfüllen. „Ich würde gerne in Brighton bleiben. Ich liebe meine Spieler, ich liebe diese Stadt, ich liebe den Klub, ich liebe die Fans“, erklärte der Fußballlehrer vor einigen Tagen bei einem Interview im britischen TV. Nichtsdestotrotz kursiert der Name de Zerbis weiterhin im Kreis der Kandidaten.

Hansi Flick: Der ehemalige Bayern- und Bundestrainer ist auf dem Papier eine naheliegende Lösung. Flick feierte mit dem FCB im Sommer 2020 das Sextuple und ist statistisch der erfolgreichste Bayern-Trainer aller Zeiten, der mehr als fünf Spiele an der Seitenlinie stand. Nach dem angekündigten Rücktritt von Trainer Xavi galt Flick als einer der Top-Kandidaten beim FC Barcelona. Der Rücktritt vom Rücktritt des Spaniers schloss diese Tür vergangene Woche allerdings wieder. Eine Rückkehr nach München hält TV-Experte Lothar Matthäus trotzdem für unwahrscheinlich. Flick wolle„ nicht mehr in der Bundesliga arbeiten“ und sei „auf das Ausland fokussiert“, erklärte Matthäus zuletzt gegenüber „Sky“. Auch laut Informationen von „Sport1“ ist eine Flick-Rückkehr eher unwahrscheinlich.

Deutschlands Ex-Bundestrainer Hansi Flick spricht nach dem Spiel

Hansi Flick war bereits von 2019 bis 2021 Trainer beim FC Bayern München.

Zinedine Zidane: Der Weltmeister von 1998 galt vor einigen Wochen nach einem Bericht der spanischen „Mundo Deportivo“ ganz plötzlich als heißer Kandidat bei den Bayern. Sport-Vorstand Max Eberl ließ die Gerüchte jedoch schnell wieder abkühlen und deutete an, noch keine Gespräche mit dem Franzosen geführt zu haben. Aufgrund fehlender Deutsch- und beschränkter Englischkenntnisse gilt ein Engagement Zidanes, der seit seinem Rücktritt bei Real Madrid im Jahr 2021 vereinslos ist, als äußerst unwahrscheinlich.

José Mourinho: Der Portugiese gehört seit nunmehr über zwei Jahrzehnten zur absoluten Trainer-Elite und ist seit seinem Rausschmiss bei AS Rom im Januar vereinslos. Da erscheint es nur logisch, dass seit Bekanntgabe der Trennung von Thomas Tuchel auch Mourinhos Name in den Schlagzeilen rund um den FC Bayern auftauchte. Das Format und die Erfahrung für den Posten hätte der 61-Jährige allemal. Nach zahlreichen Stationen bei diversen Top-Clubs weiß Mourinho allerdings auch genau, was er möchte. In einem Interview mit „The Telegraph“ stellte der Coach zuletzt klar, in „einer professionellen Struktur“ nur Cheftrainer und nichts darüber hinaus sein zu wollen. Bei einem Engagement beim FC Bayern, wären professionelle Strukturen zwar gegeben, das Arbeitsumfeld nach der enttäuschenden Saison aber wohl nicht frei von Störfaktoren. Zuletzt ließ Mourinho außerdem durchblitzen, dass aktuell ein Job als Nationaltrainer für ihn interessanter sei, als ein Posten bei einem Club.

Bayern München: Diese Trainer haben schon abgesagt

Thomas Tuchel: Eigentlich war die Ausgangssituation klar. Die Frage, ob es zwischen Bayern und Tuchel vielleicht doch eine Zukunft geben könnte, beantwortete letzterer eindeutig: „Die Vereinbarung steht“, erklärte Tuchel vor einigen Tagen bei einer Pressekonferenz. Es schien, als hätten die kritischen Kommentare von Vereinsboss Uli Hoeneß das Verhältnis zwischen Verein und Trainer endgültig zerstört. Dennoch wurde ein Verbleib Tuchels noch einmal nachverhandelt. Wie „Sky“ am Montag berichtet, sollen die Kapitäne Manuel Neuer und Thomas Müller aktiv an die Bayern-Verantwortlichen herangetreten sein, um sich für eine weitere Zusammenarbeit mit Tuchel starkzumachen. Tuchel, der eigentlich noch einen Vertrag bis 2025 hat, war rund um sein letztes Münchner Heimspiel am Sonntag gegen den VfL Wolfsburg (2:0) nicht offiziell verabschiedet worden. Und dazu wird es nun auch nicht kommen. Am Freitag (17. Mai bekräftigte Tuchel, dass man sich nicht auf eine weitere Zusammenarbeit habe einigen können. Die Partie in Hoffenheim am Samstag wird vorerst seine lötzte als Bayern-Trainer sein.

Xabi Alonso: Schon bevor offiziell war, dass der FC Bayern und Tuchel nach Ablauf der laufenden Saison getrennte Wege gehen, kursierten Gerüchte um ein Münchener Interesse am Trainer von Bayer Leverkusen durch die Medien. Diese wurden nach der Verkündung der Tuchel-Entlassung im kommenden Sommer noch einmal deutlich heißer. Es soll laut Sky sogar zu einem direkten Kontakt zwischen den Bayern-Verantwortlichen und Alonsos Vertretern gekommen sein. Ende März setzte der Spanier den Spekulationen allerdings ein abruptes Ende und verkündete frühzeitig seinen Verbleib in Leverkusen bis mindestens 2025.

Julian Nagelsmann: Der zweite Wunschkandidat an der Säbener Straße war Tuchels Vorgänger Julian Nagelsmann. Der aktuelle Bundestrainer war rund ein Jahr zuvor noch höchst umstritten von seinen Aufgaben als Bayern-Coach enthoben worden. Wochenlang verdichteten sich zuletzt die Zeichen, dass Nagelsmann tatsächlich zu seinem ehemaligen Arbeitgeber zurückkehren würde. Auch in München zeigte sich allen voran Sport-Vorstand Max Eberl, der als großer Befürworter Nagelsmanns gilt, zuversichtlich. Letztendlich sagte aber auch Nagelsmann den Bayern ab und verlängerte seinen Vertrag beim DFB vorzeitig bis 2026.

Ralf Rangnick: Der nächste Kandidat auf der Bayern-Wunschliste war Österreichs Nationaltrainer Ralf Rangnick. Ein Name, mit dem wohl nicht einmal Insider gerechnet hatten. Auch der 65-Jährige führte Gespräche mit den Verantwortlichen des deutschen Rekordmeisters. Auch in diesem Fall präsentierten sich Eberl & Co. zuversichtlich. Doch genauso wie Alonso und Nagelsmann entschied sich auch Rangnick für einen Verbleib beim aktuellen Arbeitgeber und gegen ein Engagement beim FC Bayern.

Pep Guardiola: Wie der „kicker“ jüngst berichtete, wurde an der Säbener Straße „getuschelt, dass die Bosse von einer Rückkehr Pep Guardiolas träumen“. Dieser Idee schob das Management des Spaniers jedoch schnell einen Riegel vor. „Pep trägt den FC Bayern in seinem Herzen, aber er will Manchester City in diesem Sommer nicht verlassen. Er ist sehr glücklich und hat einen Vertrag bis 2025. Eine Rückkehr zum FC Bayern ist keine Option“, teilte die Beratungsagentur Tacticgrup auf „Sky“-Anfrage mit.

Martin Demichelis: Den Namen des ehemaligen Bayern-Verteidigers brachte Lothar Matthäus ins Spiel. Der Rekordnationalspieler kann sich Demichelis gut als neuen Trainer vorstellen. „Er ist erfolgreich. Ich weiß, dass er eine Ansprache hat, deshalb gefällt mir der Name“, sagte der 62-Jährige jüngst über den Argentinier. Demichelis ist seit Januar 2023 Trainer bei River Plate und feierte in seiner ersten Saison in der Heimat auf Anhieb die Meisterschaft. Glaubt man Demichelis Worten, ist ein Wechsel zu den Bayern im Sommer allerdings ausgeschlossen. „Verträge sind dazu da, um eingehalten zu werden“, verkündete der 43 Jahre alte Coach zuletzt auf einer Pressekonferenz. Sein Arbeitspapier läuft noch bis Ende 2025.

Martin Demichelis, Trainer von River Plate, feiert den Gewinn der argentinischen Fußballmeisterschaft.

Martin Demichelis spielte von 2003 bis 2011 beim FC Bayern München.

Oliver Glasner: Auf der Suche nach einem neuen Cheftrainer soll der FC Bayern angeblich auch einen Vorstoß bei Oliver Glasner unternommen haben. Der deutsche Rekordmeister hat laut Informationen von „Sky“ wegen des Österreichers Gespräche geführt, aber von Premier-League-Club Crystal Palace die Information bekommen, dass es keine Freigabe für den früheren Bundesliga-Trainer geben werde. Glasner ist erst seit Februar bei den Londonern unter Vertrag und führte das Team zuletzt zu einer Serie von Siegen. (nis, oke, mit dpa)