KommentarFür Sebastian Hoeneß könnte der Name nun zur Last werden
- Sebastian Hoeneß ist neuer Trainer der TSG Hoffenheim.
- Bislang war der Neffe von Uli Hoeneß Coach der Reserve des FC Bayern.
- Egal wie sich der 38-Jährige von nun an anstellt – er wird wohl nie losgelöst von seinem Familiennamen betrachtet werden.
Köln – Der Name Hoeneß lässt die deutsche Fußball-Gemeinde in Respekt und Ablehnung erschaudern, denn er ist wie kein anderer mit Professionalität, Macht, Erfolg, Neid und Vergehen verbunden. Zuletzt war ein wenig in Vergessenheit geraten, dass es den Namen Hoeneß in den Ausgaben Uli und Dieter gibt. Ohne Uli, den Erschaffer und Verteidiger des modernen FC Bayern, wäre Dieter für sich als Großer stehen geblieben: Vizeweltmeister, fünfmal Deutscher Meister, dreimal DFB-Pokal-Sieger als Spieler, Deutscher Meister als Manager mit dem VfB Stuttgart. Das ist großartig. Dennoch wird Dieter nie der sein, an den alle denken, wenn der Name Hoeneß fällt.
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Vielleicht wird er eines Tages sogar nur die Nummer drei der Familie sein. Wer weiß das schon? Dann wäre Dieter Hoeneß allerdings selbst schuld. Er hat zumindest nicht verhindert, dass sein Sohn Sebastian eine Karriere als Trainer gestartet hat, die ihn jetzt mit der Vertragsunterschrift bei der TSG Hoffenheim auf die große Bühne befördert. Gesicherte Erkenntnisse über Sebastian Hoeneß sind bisher den Menschen vorbehalten, die mit ihm gearbeitet haben. Die Allgemeinheit weiß nur, dass er vermutlich ein ordentlicher Regionalliga-Fußballer war und mit dem FC Bayern München II die Meisterschaft in der Dritten Liga gewonnen hat. Wer die Gegebenheiten in dieser Spielklasse kennt, in der abgesunkene Großklubs wie der MSV Duisburg mit gar nicht so wenig Geld um die Rückkehr in den echten Profi-Fußball kämpfen, der weiß diese Leistung zu würdigen. Kein anderer Bundesligist außer den Bayern hat seine U 23 in dieser Liga etablieren können. Nicht einmal Borussia Dortmund.
Sebastian Hoeneß muss Fremdansprüche mit Erfolgen befriedigen
Der Name Hoeneß mag dem jungen Trainer einst beim Einstieg in die Nachwuchsarbeit bei den großen Klubs geholfen haben. Er hat vermutlich auch als Aufstiegsbeschleuniger beim Sprung über zwei Spielklassen hinweg gewirkt. Aber da, wo die Arbeit beginnt und das Spiel mit einem Ergebnis endet, nützt er ihm nichts. Das war schon mit den kleinen Bayern in der dritten Liga so. Und das wird mit der TSG Hoffenheim in der Bundesliga nicht anders sein. Von jetzt an wirkt der Name Hoeneß ausschließlich als Fremdanspruch, den der 38-Jährige mit Erfolgen befriedigen muss. Fair ist das nicht, aber das ist im Fußball das Schicksal eines Hoeneß, der nicht Uli heißt.