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EM verschobenUefa knickt ein – was passiert mit der Fifa-Klub-WM?

Lesezeit 3 Minuten
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Nationaltrainer unter sich: Fernando Santos (v. links), Joachim Löw und Didier Deschamps mit der EM-Trophäe

Nyon – Die Hilferufe der Klubs und Ligen wurden erhört, die Uefa knickt ein: Nach langem Zögern will die Europäische Fußball-Union die für Sommer geplante EM-Endrunde wegen der Coronavirus-Pandemie auf das kommende Jahr verschieben. Nach sid-Informationen haben dem entsprechenden Vorschlag am Dienstag bereits die nationalen Ligen sowie die Europäische Klubvereinigung ECA zugestimmt. Nun müssen in einer weiteren Videokonferenz noch die 55 Nationalverbände zustimmen, ehe das Exekutivkomitee die endgültige Entscheidung trifft. Das Turnier sollte in diesem Jahr vom 12. Juni bis zum 12. Juli in zwölf Ländern ausgetragen werden, als deutscher Spielort war München vorgesehen.

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Damit hätten die nationalen Ligen nun den dringend benötigten Puffer, um die Saison noch im Sommer zuende spielen zu können. Wie es mit der Champions und Europa League, die derzeit unterbrochen sind, weitergehen soll, blieb zunächst unklar. Die Uefa widersprach indes Medienberichten, wonach sie von den Vereinen und Ligen umgerechnet rund 300 Millionen Euro für eine Verschiebung der EM verlange.

Neben den Olympischen Spielen in Tokio (24. Juli bis 9. August), von deren Austragung die japanischen Organisatoren weiter ausgehen, war die EM das bedeutendste Sportereignis dieses Jahres. Der 17. März ginge damit als historischer Tag in die Geschichte der Uefa ein, noch nie wurde seit der Gründung 1954 zuvor eine EM verschoben.

Was passiert mit der Fifa-Klub-WM?

Über einen genauen Terminplan für die Endrunde 2021 hat die Uefa noch nicht entschieden – Probleme sind aber programmiert. Im kommenden Sommer würde das Turnier mit der in China geplanten Fifa-Klub-WM kollidieren. Auch die Frauen-EM in England (7. Juli bis 1. August) ist fürs kommende Jahr angesetzt.

Angesichts der raschen Verbreitung des Virus ruht derzeit in fast allen europäischen Ligen der Spielbetrieb. Die Mitgliederversammlung der Deutschen Fußball Liga (DFL) hatte am Montag beschlossen, dass in der Bundesliga und 2. Liga bis mindestens 2. April nicht gespielt wird. Bis zuletzt hatte die Uefa noch strikt am Terminkalender für die Euro festgehalten – dass dieser aufgrund der Verzögerungen in den nationalen Ligen nicht haltbar sein würde, hatte sich aber schon abgezeichnet.

Bundesliga hatte EM-Verschiebung gefordert

„Die Wahrscheinlichkeit, dass wir im Sommer eine perfekte EM spielen, die ist vermutlich keine Zahl mehr vor dem Komma“, hatte DFL-Geschäftsführer Christian Seifert am Vortag des Krisengipfels gesagt. Auch die Vertreter der Bundesliga-Klubs hatten zuvor schon diese radikale Lösung der Verschiebung befürwortet. „Kein Mensch kann aktuell seriös voraussagen, wie lange uns das Thema Coronavirus noch beschäftigen wird“, meinte etwa Bayern Münchens mächtiger Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge.

Zu einer Gesinnungsänderung bei der Uefa dürfte auch geführt haben, dass die Weltgesundheitsorganisation WHO das Coronavirus am vergangenen Mittwoch erstmals als Pandemie eingestuft hatte. Zehntausende Fans, die wegen der EM quer durch Europa reisen, wurden vor diesem Hintergrund zu einer Horrorvorstellung. „Das“, hatte auch DFB-Arzt Tim Meyer betont, „ist natürlich kein Szenario, das man sich als Epidemiologe wünscht, wenn eine Infektion grassiert.“ (sid)