KommentarBruno Labbadia steht für das Ende aller falschen Träume bei Hertha BSC
- Der Trainer, der dem 1. FC Köln absagte, steht für die Abwesenheit von Glamour.
- Her Haupstadtklub vollzieht die richtige Korrektur nach dem Ende des Irrtums mit Jürgen Klinsmann
Köln – Der Fußball-Trainer Bruno Labbadia hatte ein Jahr lang ein Problem. Alle Vereine, die ihn haben wollten, zum Beispiel der 1. FC Köln, entsprachen nicht seinen Vorstellungen. Und alle Vereine, die seinen Vorstellungen entsprachen, wollten ihn nicht haben. Das typische Dilemma eines Mannes, der nicht Mitglied in einem Klub sein will, der Leute wie ihn als Mitglieder akzeptiert.
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Inmitten der Corona-Krise hat sich dieses Dilemma aufgelöst. Dafür war allerdings das Dilemma des Hauptstadtvereins Hertha BSC nötig, der ein Jahr lang in allen Bereichen furchtbar dilettiert hat. Der Überschätzung des Jung-Trainers Ante Covic folgte der kolossale Irrtum Jürgen Klinsmann, in den die Berliner allerdings von ihrem Investor Lars Windhorst getrieben wurden, der sie neuerdings mit Millionen versorgt. Und dann standen sie vor Beginn der Corona-Pause mit Klinsmanns übrig gebliebenem Assistenten Alexander Nouri ohne jede Perspektive da.
Lächerliche Großmannssucht auf der Basis von Nichts
Wenn Klinsmann eines bewirkt haben müsste bei der Hertha, dann die Einsicht in die Lächerlichkeit einer Großmannssucht auf der Basis von sportlichem Nichts. Mit Labbadia als Trainer wird sie schon deshalb nicht mehr möglich sein, weil der Hesse mit italienischen Wurzeln für die Abwesenheit von Glamour steht. Wo er ist, ist Alltag, genau das, was allen derzeit fehlt. In Wolfsburg, wo man ihn nicht mehr haben wollte, hat Labbadia gezeigt, dass er zu einem hart arbeitenden, seriösen und verlässlichen Bundesliga-Trainer geworden ist. Den Sympathiepreis der Masse wird der ehemalige Mittelstürmer so schnell nicht gewinnen. Aber es spricht einiges dafür, dass er den Eingang zum für ihn genau richtigen Klub gefunden hat.