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KommentarDer Fußball geht mit Schiedsrichtern falsch und ungerecht um

Lesezeit 2 Minuten
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Szene aus England: Spieler gehen auf den Schiedsrichter los.

  1. Die Zahl der Unparteiischen nimmt im Zuge der Bedrohungen immer mehr ab
  2. Niemand in diesem Spiel genießt weniger Respekt als die Referees

Köln – Es könnte der Tag kommen, an dem keine Amateurspiele im Fußball mehr ausgetragen werden können, weil es keine Schiedsrichter mehr gibt. Das wäre der Tod dieser Sportart und sie trüge, wenn es soweit käme, selbst die Schuld daran. Kein Teilnehmer an einem Fußballspiel genießt weniger gemeinsamen Respekt als der Schiedsrichter. Diese unangenehme Tatsache prägt sich umso mehr aus, je weiter man die Spielklassen hinab schreitet. Deshalb ist es auch kein Zufall, dass die letzte schwere Körperverletzung in der Kreisliga C vorkam.

Der Schiedsrichter ist der einzige im Fußball, für den es nichts zu gewinnen gibt

Jeder, der sich auch nur ein wenig an der Basis auskennt, weiß, wie der Schiedsrichter von vielen Beteiligten gesehen wird: Er ist der Typ, der nicht richtig kicken kann und deshalb zur Pfeife greifen musste. Er will sich dafür bei denen mit Talent rächen. Er ist ein rechthaberischer Clown und trifft permanent Entscheidungen zum Nachteil aller – und so weiter, und so weiter. Ein unfaires Klischee reiht sich an das andere. Wüste Beschimpfungen und Bedrohungen sind ebenso normal wie Spiele am Rand der Eskalation. Sie tauchen in keiner Statistik auf, deshalb ist die geringer Zahl nicht abgebrochener Spiele nicht sehr aussagekräftig.

In einer anständigen Welt müsste der Schiedsrichter so gesehen wird: Er ist der Mensch, der einen halben Tag dafür opfert, damit wir spielen können. Er bekommt dafür abgesehen von einer Aufwandsentschädigung weder Geld noch Anerkennung. In unteren Ligen verfügt er über keinerlei technische Hilfsmittel und oft nicht einmal über Assistenten. Sein Ideal ist es, von niemandem wahrgenommen zu werden, während sich Spieler und Trainer für Tore und Siege feiern lassen. Er ist der einzige Mensch im Fußball, für den es nichts zu gewinnen gibt. Er ist unser Held.

So wird das im Fußball, im Gegensatz zu einer Sportart wie Rugby übrigens, aber nicht gesehen. Deshalb wollen immer weniger Menschen seine Schiedsrichter sein.

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