Kommentar zum BVB und Trainer FavreEine Frage des Verstandes
- Lucien Favre bleibt Trainer von Borussia Dortmund, das stellte BVB-Sportdirektor Michael Zorc klar.
- Die Entscheidung des Vizemeisters ist die richtige – obwohl der FC Bayern zum achten Mal in Serie den Titel holte.
- Denn aus Dortmunder Sicht war viel Pech dabei: Niemand hätte ahnen können, dass Hansi Flick so hervorragend in München funktioniert.
Köln – Das schöne deutsche Sprichwort vom Spatz in der Hand, der besser ist als die Taube auf dem Dach, heißt in der englischen Entsprechung: „A bird in hand might be worth two in the bush.“ Ein Vogel in der Hand kann so wertvoll sein wie zwei Vögel im Busch. Hier wird die Abwägung zwischen dem, was man sicher hat und dem, was vielleicht möglich wäre, noch deutlicher. Kein Mensch weiß, wo im Busch diese Vögel versteckt sind, wie viel vom Busch man zerstören muss, um ihrer habhaft zu werden. Ob sie bei diesem Versuch nicht vielleicht entkommen. Ein Mensch mit Verstand wird immer den Vogel in der Hand nehmen.
Starke Dortmunder Saison, mit zwei Ausnahmen
So wie es Borussia Dortmund mit Lucien Favre tut. Es steckt keine Geringschätzung in der Erkenntnis, dass das Bekenntnis des zweitbesten deutschen Fußball-Vereins zu seinem Trainer ein Gebot der Rationalität ist. Zwar hat es der BVB zum achten Mal in Folge nicht geschafft, Bayern München an der Meisterschaft zu hindern. Sechs Niederlagen in einer Saison mit den meisten Toren der Klub-Geschichte sind jedoch keine Schande. Blöd für Dortmund war nur, dass zwei davon gegen die Bayern passierten. Mit zwei Siegen in diesen Spielen stünde der BVB nach 33 Spieltagen vor dem Rekordmeister.
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Es konnte nach dem schwierigen Saisonstart der Bayern und Trainer Nico Kovac auch keiner ahnen, dass die Münchner in Co-Trainer Hansi Flick einen unerkannten Zauberer auf der Bank sitzen hatten, der über Nacht das volle Potenzial und einen seit Jupp Heynckes nicht da gewesenen Mannschaftsgeist zum Vorschein bringt. Da haben die Dortmunder schon ein wenig Pech gehabt.
Nur eines wird immer gegen Lucien Favre sprechen: Er ist nicht Jürgen Klopp. Der geliebte Ex-Coach wird in Dortmund immer die Taube auf dem Dach sein und die zwei Vögel im Busch. Offenbar haben die Dortmunder das jetzt erkannt.