Das Aus des Niederländers bei S04 hatte sich angedeutet. Als Nachfolger auf der königsblauen Trainerbank wird jetzt ein Ex-FC-Coach gehandelt.
Veränderung angestrebtSchalke trennt sich von van Wonderen – Ehemaliger FC-Trainer im Gespräch

Kees van Wonderen wird in der kommenden Spielzeit für Schalke 04 nicht mehr als Trainer an der Seitenlinie stehen.
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Der Fußball-Zweitligist Schalke 04 trennt sich zum Saisonende von Trainer Kees van Wonderen. Der Niederländer übernahm die Königsblauen nach dem achten Spieltag der laufenden Saison, sorgte aber nicht für die erhoffte sportliche Wende in Gelsenkirchen. Vier Spieltage vor Ende der Spielzeit zogen die Verantwortlichen die Reißleine. Als heißer Kandidat auf den frei werdenden Posten wird nun ein ehemaliger Trainer des 1. FC Köln gehandelt.
Schalke steht aktuell nur auf dem 13. Tabellenrang und konnte zu keinem Zeitpunkt ins Aufstiegsrennen eingreifen. Bereits am vergangenen Samstag hatte van Wonderen seine Demission nach dem 2:2 gegen den Hamburger SV angedeutet und damit den Unmut der Vereinsbosse auf sich gezogen. Jetzt herrscht Gewissheit.
Schalke 04: Trennung von van Wonderen „keine einfache Entscheidung“
„Mir ist bewusst, dass Zeit und Ort aus heutiger Sicht nicht optimal waren“, wurde der Noch-Trainer am Mittwoch in einer Vereinsmitteilung, mit der sein Aus in Gelsenkirchen nach Saisonende offiziell wurde, zitiert.
Es sei „keine einfache Entscheidung“, gewesen, ließ Profifußball-Direktor Youri Mulder wissen, „aber wir sind alle übereingekommen, den Weg mit Kees van Wonderen nach der Saison zu beenden“. Am Dienstag hatte Mulder gemeinsam mit Frank Baumann, ab 1. Juni Vorstand Sport der Königsblauen, ein ausführliches Gespräch geführt. Die beschlossene Trennung von van Wonderen sei „das Ergebnis eines rund zweiwöchigen Prozesses und ein wesentlicher Baustein bei den angestrebten Veränderungen im Lizenzbereich, die Baumann gemeinsam mit dem amtierenden Vorstand aktiv vorantreibt“, wie es vom Verein heißt. Auch Co-Trainer Robert Molenaar wird zur neuen Saison nicht mehr Teil des Trainerteams sein.
„Seit dem inoffiziellen Start von Frank Baumann vor zwei Wochen haben wir intensiv darüber gesprochen, welches Profil ein Chef-Trainer auf Schalke mitbringen sollte“, erklärte Mulder. Eine erste Teilantwort gab der Verein am Mittwoch - wenngleich van Wonderen in „einer schwierigen Situation einen sehr guten Job gemacht“ habe, wie Mulder herausstellte. „Der neue Trainer soll eine erkennbare Handschrift mitbringen, die zur Spielphilosophie von Schalke 04 passt. In aller Kürze: Mit Ball wollen wir mutig und zielstrebig nach vorne spielen, gegen den Ball intensiv und emotional arbeiten“, sagte der Vorstandsvorsitzende Matthias Tillmann.
Markus-Anfang als Nachfolger gehandelt
Für den Niederländer van Wonderen indes kam seine Abberufung nicht überraschend. Er müsse die Spiele, die noch kämen, genieße, hatte der 56-Jährige nach dem Unentschieden in Unterzahl gegen den HSV bereits erklärt. „Den einen oder anderen Tabellenplatz würden wir noch gerne klettern“, formulierte er nun seine Zielsetzung für die vier verbleibenden Partien des Tabellen-13. unter seiner Regie.
„Nachhaltiger Erfolg durch eine klare Ausrichtung und Kontinuität auf den wesentlichen Positionen“ - mit dieser Maxime will Schalke nun die Zukunft angehen. Mit potenziellen Trainerkandidaten habe es bisher noch keine Gespräche gegeben, betonten die Königsblauen - sie wollen jedoch „zeitnah damit beginnen, konkret auf Kandidaten zuzugehen.“
Ein Name, der seit Tagen medial diskutiert wird, ist Markus Anfang. Und auf dem Markt ist der 50-Jährige inzwischen auch. Am Dienstag wurde Anfang beim 1. FC Kaiserslautern freigestellt. (nis mit sid)