Yann Aurel Bisseck ist wichtiger Bestandteil der felsenfesten Abwehr von Inter Mailand - und hofft auf eine Nominierung von Bundestrainer Julian Nagelsmann.
Vorsicht, BisseckEhemaliges FC-Talent bei Inter gesetzt – und bald im DFB-Team?
Yann Aurel Bisseck hätte durchaus Gründe, seine Ansprüche mit Nachdruck zu formulieren. Sein Anteil an dieser famosen Champions-League-Ligaphase mit nur einem Gegentor ist beachtlich, Inter Mailand stellt auch dank des fast zwei Meter großen Abwehrhünen eine der besten Defensiven Europas. Doch Bisseck, am 29. November 2000 in Köln geboren, ist kein Lautsprecher, er sammelt lieber Argumente durch Leistungen auf dem Platz.
DFB: Yann Aurel Bisseck hofft auf Julian Nagelsmann
Er „hoffe“, betont Bisseck bei Sky, „dass der Bundestrainer das sieht“ - und ihn vielleicht schon zum Nations-League-Halbfinale gegen seine Wahlheimat Italien in die Nationalmannschaft beruft. Einen Austausch mit Julian Nagelsmann hatte es bereits im vergangenen Jahr gegeben.
In dem knapp fünfeinhalb Minuten langen Gespräch habe ihm der Bundestrainer gesagt, dass Bisseck „so weitermachen“ solle: „Er hat mir gesagt, dass meine Leistung gesehen wird und ich höher auf der Liste stehe, wenn ich noch kontinuierlicher an Spielminuten komme.“
Dieses Kriterium hat sich erfüllt, Bisseck, der früher beim 1. FC Köln spielte und diverse Male ausgeliehen wurde, ehe Inter zuschlug, gehört zu den Eckpfeilern im Team von Simone Inzaghi. „Ich glaube, ich mache meine Sache auch ganz gut“, sagt Bisseck bescheiden, Nagelsmanns Kontaktaufnahme habe er als „großes Zeichen des Respekts“ gesehen.
Yann Aurel Bisseck: DFB-Debüt in Italien?
Am 20. März geht es für das DFB-Team in der Nations League in Italien zur Sache - passenderweise wird in Mailand gespielt. Für Bisseck, der auch für Kamerun spielen könnte, wäre es die ideale Bühne, um sein Debüt zu geben.
Dabei hätte alles anders kommen können. Bisseck feierte zwar im Alter von 16 Jahren und 362 Tagen seinen ersten Bundesliga-Einsatz für den FC, doch der Durchbruch gelang nicht. Bisseck wurde verliehen, spielte in den Niederlanden, Portugal und Dänemark. „Die Leute, die an mich geglaubt haben, kann ich an zwei Händen abzählen“, sagt er.
Auch Bisseck selbst plagten mitunter Zweifel, vor allem bei seiner Zeit in Portugal, als er verletzt war. Das Abitur hatte er bereits mit 16 gemacht, die Aussicht auf ein Medizinstudium samt WG-Leben mit einem Kumpel in Berlin reizte ihn. „Ich bin mir sicher, dass ich schon etwas gefunden hätte“, sagt er: „Aber im Nachhinein bin ich sehr, sehr glücklich, dass ich keine Klausuren schreiben muss, sondern vor 70.000 Zuschauern Fußball spielen darf.“ Vielleicht ja bald schon im DFB-Trikot. (sid)