AboAbonnieren

Spiel im IranFrau erstmals in Schiedsrichter-Team bei Derby

Lesezeit 1 Minute
Zwei junge Frauen sitzen auf einer Tribüne. Beide haben die iranische Flagge um die Schultern.

Jetzt müssen Frauen nicht mehr nur auf der Tribüne sitzen, sondern dürfen als Schiedsrichterinnen selbst mit auf dem Platz stehen.

Im vergangenen Dezember durften im Iran nach mehr als 40 Jahren Frauen zum Teheraner Stadtderby ins Fußballstadion.

Im Iran wird am Mittwoch eine Frau erstmals zum Schiedsrichter-Team bei einem Männer-Fußballspiel gehören. Wie die Nachrichtenagenturen Irna und Isna berichteten, ist die 34 Jahre alte Mahsa Ghorbani für das Teheraner Stadtduell im Azadi-Stadion am Mittwoch neben zwei männlichen Kollegen als Video-Assistentin (VAR) vorgesehen. Das Derby der Hauptstadt-Klubs gilt als sportliches Highlight im Land.

Fußball: Frauen im Iran kämpfen seit Jahren für einen Platz auf der Tribüne

Laut der Nachrichtenagentur Mehr sind Frauen auch unter den Zuschauern zugelassen. Seit Jahren kämpfen Frauen in der Islamischen Republik für einen Platz auf den Tribünen. Seit der islamischen Revolution im Jahr 1979 werden Frauen im Iran vom Stadionbesuch mit Verweis auf die vulgären Parolen der Männer und den Anblick nur teilweise bekleideter Spieler weitgehend ausgeschlossen. Der erzkonservative Klerus des Landes argumentiert, dass Frauen in Stadien mit teils fanatischen Fans nichts zu suchen hätten.

Auf Druck des Fußball-Weltverbandes FIFA wurde das Verbot in den vergangenen drei Jahren etwas gelockert. Erlaubt ist seit einiger Zeit eine begrenzte Zahl von Frauen auf getrennten Tribünen bei Länderspielen und einigen Begegnungen in der asiatischen Champions League. Im Dezember vergangenen Jahres durfte erstmals nach mehr als 40 Jahren eine limitierte Zahl iranischer Frauen zum Stadtderby ins Asadi-Stadion. (dpa)