Nach einem Frankreich-Abenteuer, das nicht wunschgemäß lief, ist der Kasache wieder Stalljockey bei Trainer Peter Schiergen. Am Sonntag startet er in Köln im Carl-Jaspers-Preis.
Galopp in KölnStarjockey Murzabayev gibt sein Comeback in Weidenpesch
Auf der Galopprennbahn in Weidenpesch wird am Sonntag ein prominenter Rückkehrer erwartet. Jockey Bauyrzhan Murzabayev gibt am zweiten Kölner Renntag der Saison nach einem Frankreich-Abenteuer sein Comeback. „Es fühlt sich richtig gut an, nach Hause zu kommen“, sagte der 31-jährige Kasache vorab. Der überlegene deutsche Jockey-Champion der Jahre 2019 bis 2022 ist wieder als erster Stalljockey bei Trainer Peter Schiergens Stall Asterblüte in Weidenpesch engagiert.
Die Schiergens seien für ihn „wie eine Familie“, sagte der Rennreiter, der im vergangenen Jahr in Chantilly bei Paris bei Startrainer André Fabre im Einsatz war. Den Vertrag verlängerte er jedoch nicht. Denn er bekam dort nicht die erhofften Chancen in Toprennen. Und das hing nicht etwa mit schlechten Leistungen Murzabayevs zusammen, sondern damit, dass die meisten Vollblüter, die bei Fabre im Training sind, Groß-Besitzern wie Dubai-Herrscher Scheich Mohammed Al Maktum oder Baron von Rothschild gehören, die Privatjockeys für ihre besten Rösser beschäftigen. Murzabayev musste sich somit mit dem begnügen, was für ihn übrigblieb.
Bei Schiergen kann er nun aus dem Vollen schöpfen und sich die Ritte aussuchen. Am Sonntag wird Murzabayev dreimal reiten, unter anderem geht er im mit 70.000 Euro dotierten Carl-Jaspers-Preis (Start: 16.30 Uhr) mit dem fünfjährigen Hengst Sammarco an den Start, der sein Saisondebüt gibt. Murzabayev kennt das Pferd gut, mit ihm siegte er 2022 im Deutschen Galopp-Derby in Hamburg.
Es laufen in dem Kölner Gruppe-II-Rennen über 2400 Meter zwar nur insgesamt fünf Pferde, die Konkurrenz ist trotzdem enorm. Favorit ist Vorjahressieger Assistent (5), geritten von Thore Hammer-Hansen, dem Privatjockey von Pferdebesitzer und Renn-Vereins-Präsident Eckhard Sauren. Gute Chancen werden auch Mr. Hollywood (4) eingeräumt, der mit Leon Wolff im Sattel galoppieren wird. Beide Pferde haben in diesem Jahr schon Rennen gewonnen.
Andrasch Starke reitet auf Tünnes
Assistent triumphierte am Ostermontag in Köln in überlegener Art beim Grand-Prix-Aufgalopp. Mr. Hollywood entschied am Ostersonntag in Berlin ein Listenrennen für sich. Die weiteren Starter im Carl-Jaspers-Preis sind Tünnes (5) mit Jockey Andrasch Starke und Lordano (5), in dessen Sattel René Piechulek sitzen wird.
Und es gibt am Sonntag ein zweites Highlight: Das ebenfalls mit 70.000 Euro dotierte, traditionelle Baronin von Ullmann Schwarzgoldrennen (Start: 15.30 Uhr), ein Gruppe-III-Wettbewerb für dreijährige Stuten über 1600 Meter. Murzabayev wird hier mit Schiergens Analytics auf die Bahn gehen und sich mit sieben Konkurrenten messen. Darunter auch Gäste aus dem Ausland. So reist aus England die Stute Queues Likely aus dem Stall von James Stanley Moore an. Im ihrem Sattel sitzt der junge Engländer Billy Loughnane (18), der auf der Insel bereits als Jahrhunderttalent gefeiert wird und im vergangenen Jahr 132 Rennen gewann.
Murzabayev wird erst am Sonntagmorgen in Köln erwartet, denn er verbringt gerade ein paar Tage in der Heimat in Kasachstan – eine kurze Verschnaufpause. Nachdem er im Herbst in Frankreich aufgehört hatte, war er über den Winter in Japan als Jockey aktiv, und zwar bis zum vergangenen Sonntag. Murzabayev kam dort auf 30 Siege, 21 in diesem Jahr und neun im Dezember 2023. Schiergen geht davon aus, dass der Jockey keine Anpassungsprobleme haben wird. „Wir waren die ganze Zeit über in Kontakt, Bauyrzhan hat sich immer auch über meine Pferde informiert“, sagte er. Der Kölner Renntag startet am Sonntag um 13.30 Uhr.