Am Mittwoch steigt das Handball-Weltrekordspiel in Düsseldorf gegen die Schweiz. Nationaltrainer Alfred Gislason freut sich darauf.
Vor Auftakt zur Handball-EMGislason kitzelt Düsseldorf mit Köln-Vergleich
Patrick Groetzki schaute am Dienstagnachmittag beim Abschlusstraining mit wehmütigem Blick auf das Spielfeld in der Düsseldorfer Merkur Spiel-Arena. Seine deutlich erkennbare Enttäuschung ist nachvollziehbar: Eine Fußverletzung verhindert eine Teilnahme des deutschen Handball-Nationalspielers am Weltrekordspiel mit rund 54.000 Zuschauern am Mittwochabend (20.45 Uhr/ZDF) zum EM-Auftakt gegen die Schweiz.
Der Kader von Nationaltrainer Alfred Gislason ist somit auf 17 Spieler geschrumpft, auf eine Nachnominierung verzichtet er vorerst. Der Isländer vertraut seinem Kader, in dem eine „außergewöhnlich Stimmung“ herrsche und freut sich auf den Auftakt in der eigentlich auf Konzerte und Fußballspiele ausgelegten Arena. „Ich freue mich riesig. Wir fiebern schon sehr lange auf die EM hin. Das hat einen sehr großen Stellenwert für mich. Das erste Mal bei einer Heim-EM als Trainer auf der deutschen Bank zu sein – das ist eine große Ehre für mich“, sagte der Coach, der das Düsseldorfer Publikum ein wenig kitzelt: „Ich bin gespannt, ob der Geräuschpegel die Kölnarena erreicht – ich zweifle daran.“
In Köln wird die deutsche Mannschaft, wenn sie die Vorrunde übersteht, dann – wie beim WM-Titel 2007 – ihre Hauptrundenspiele austragen. Die Schweizer hatten allem Anschein nach etwas mehr von der umgebauten Arena in Düsseldorf erwartet. „Die Zuschauerränge sind sehr weit weg, das hat uns nicht beeindruckt“, sagte Trainer Michael Suter und führte aus: „Wir wollten beim Abschlusstraining Freundschaft mit der Halle schließen, das ist uns gelungen. Wir wollen am Mittwoch gegen die Deutschen mit der Freude, kleiner Jungs spielen und uns von der Atmosphäre nicht beeindrucken lassen. Das wird wichtig sein. Wir wollen etwas mitnehmen.“
Die Schweizer Fans sind jedenfalls schon heiß auf das Rekordspiel. Sie planen einen Fanmarsch mit rund 3000 Fans zur Arena.
Der deutsche Kader: Tor: David Späth (21, Rhein-Neckar Löwen), Andreas Wolff (32, Industria Kielce); Linksaußen: Rune Dahmke (30, THW Kiel), Lukas Mertens (27, SC Magdeburg); Rückraum: Martin Hanne (22, TSV Hannover-Burgdorf), Sebastian Heymann (25, Frisch Auf Göppingen), Julian Köster (23, VfL Gummersbach), Philipp Weber (31, SC Magdeburg), Juri Knorr (23, Rhein-Neckar Löwen), Nils Lichtlein (21, Füchse Berlin). Kai Häfner (34, TVB Stuttgart), Renars Uscins (21, TSV Hannover-Burgdorf); Rechtsaußen: Christoph Steinert (33, HC Erlangen), Timo Kastening (28, MT Melsungen); Kreis: Justus Fischer (20, TSV Hannover-Burgdorf), Johannes Golla (26, SG Flensburg-Handewitt), Jannik Kohlbacher (28, Rhein-Neckar Löwen)