Der ehemalige Torhüter des 1. FC Köln konnte bisher in der Königsklasse glänzen. In der Bundesliga läuft es noch nicht rund.
Neuers VertreterJonas Urbig patzt gegen Baumgart-Elf – Bayerns Bosse reagieren

Bayern-Keeper Jonas Urbig unterlief gegen Union Berlin ein kostspieliger Fehler.
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Während Jonas Urbig in der Champions League mit starken Leistungen auf sich aufmerksam machte, leistete sich der ehemalige Torhüter des 1. FC Köln bei seinen beiden Bundesliga-Einsätzen für Bayern München kostspielige Unsicherheiten. In der Alten Försterei erwischte der 21-Jährige einen gebrauchten Tag.
Dass es in Berlin gegen die abstiegsbedrohte Elf von Steffen Baumgart nicht für die volle Ausbeute gereicht hatte, lag dabei auch maßgeblich an Urbig, der derzeit den verletzten Manuel Neuer vertritt. Nach der späten Führung durch Leroy Sané (75.) hatte der U21-Nationaltorhüter eine Flanke von Josip Juranovic mit einer Hand abgewehrt – direkt vor die Füße von Benedict Hollerbach, der eiskalt zuschlug (83.).
Jonas Urbig unterläuft Patzer gegen Union Berlin
Um Rückendeckung aus der Bayern-Führungsetage musste sich der Unglücksrabe aber keine Sorgen machen. „Wir verlieren zusammen und wir gewinnen zusammen - und in diesem Fall unentschieden wir eben zusammen“, betonte Sportvorstand Max Eberl nachdem ein Fehler des jungen Torhüters des deutschen Rekordmeisters Punkte im Titelkampf gekostet hatte. „Wir haben den ganz großen Moment in Leverkusen erlebt. Jonas hat es überragend gemacht und wir sind ruhig geblieben. Und jetzt so ein Moment? Das gehört dazu“, sagte Vincent Kompany.

Jonas Urbig sah beim Gegentreffer nicht gut aus.
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Auch von seinen Teamkollegen musste Urbig nicht lange auf aufmunternde Worte warten. Der junge Keeper habe „seine Aufgabe bis jetzt sehr gut gemacht“, sagte Josip Stanisic: „Ein Fehler ändert daran nichts.“ Jedem sei so etwas schon mal passiert: „Da muss man nicht den Kopf in den Sand stecken.“
Fehler von Jonas Urbig kostet Bayern München den Sieg
Nach der Verletzung des Weltmeisters von 2014 mitten im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League gegen die Werkself war Jonas Urbig wenige Wochen nach seinem Wechsel vom Zweitligisten 1. FC Köln ins kalte Wasser geworfen worden, bestritt beide internationale Duelle zu Null. Es folgte die bittere Liga-Pleite gegen Bochum und nun das Remis inklusive eigenem Patzer bei Union Berlin.
Der gebürtige Euskirchener sei „ein junger Spieler“, aber er mache sich „keine Sorgen“, sagte Eberl mit Blick auf den Umgang des Torhüters mit der Situation. Vergleiche mit Neuer wollte er gar nicht erst aufkommen lassen. Immerhin habe der Ex-Welttorhüter „schon Millionen Bälle mehr gespielt, Millionen Situationen mehr gehabt“ als Urbig, aber dieser werde lernen.
Die nächste Gelegenheit bietet sich - falls Manuel Neuer nicht rechtzeitig fit werden sollte – gegen den FC St. Pauli – wieder ein Team aus dem Tabellenkeller. Oder in der Champions League. Da muss der FC Bayern im Viertelfinale gegen Inter Mailand ran. (mbr/sid)