Der Goalie soll am nächsten Wochenende wieder spielen. Coach Jalonen gibt seinen Profis nach dem 2:4 gegen Schwenningen eine kleine Pause.
Gegen Berlin auf dem Eis?Kölner Haie hoffen auf Rückkehr von Julius Hudacek
Eine Heimniederlage vor mehr als 17.000 Zuschauern ist für die Verlierer höchst unerfreulich, besonders wenn hinzukommt, dass sie – wie bei den Kölner Haien, die am Sonntag in der Lanxess-Arena Schwenningen mit 2:4 unterlagen – auch noch hochverdient ist. Die KEC-Profis hatten am 22. DEL-Spieltag einen rundum misslungenen Nachmittag, und es gab nichts schönzureden. So analysierte der finnische Kölner Trainer Kari Jalonen scharf und ungerührt: „Wir haben viele Dinge vermissen lassen, die man braucht, um zu gewinnen. Wir haben zu viele Zweikämpfe, zu viele Pucks in der neutralen und in unserer Zone verloren. Wir hatten keinen Rhythmus in der Offensive.“
All dies war wahr. Man sah am ersten Advent 2024 auf dem Eis der Lanxess-Arena beim KEC viele Puckverluste, ungenaue Pässe und Missgeschicke in allen Mannschaftsteilen. Als Trost blieb den Haien jedoch der Blick auf die Statistik: Sie haben vier der letzten sechs Spiele gewonnen und liegen mit 38 Punkten aus 22 Begegnungen auf Tabellenplatz fünf – also in der angestrebten Region der Ränge eins bis sechs, die nach Ende der Hauptrunde zur direkten Playoff-Qualifikation führen. Es liegt allerdings noch ein langer Weg von 30 Hauptrundenspielen vor ihnen.
Coach Jalonen bleibt nach Pleite gegen Wild Wings zuversichtlich
Momentan befinden sie sich ungefähr auf dem Niveau der vorigen DEL-Spielzeit, in der noch Uwe Krupp an der Kölner Bande stand. Damals hatten die Haie nach 22 Spieltagen 35 Punkte und waren Achter. Zum Jahreswechsel rangierte der KEC auf Position vier (56 Punkte/33 Spiele), danach ging es jedoch derart bergab, dass der KEC am Ende nur Platz acht erreichte – und schließlich in den ungeliebten Pre-Playoffs am ERC Ingolstadt scheiterte.
Derartiges wollen sie in dieser DEL-Saison unbedingt vermeiden, und der dafür zuständige Coach Jalonen wirkte trotz allem auch ein wenig Coach Jalonen, denn er wertete das 2:4 gegen die Wild Wings wohl als Ausnahme: „Die Mannschaft hat zuletzt sehr gut zusammengespielt. Wir sind auf dem richtigen Weg“, sagte der 64-Jährige. „Wir waren gegen Schwenningen auch mental ein bisschen schwach und brauchen eine Pause.“ Ein solche gewährte er seinen Spielern, indem er ihnen Montag und Dienstag trainingsfrei gab.
Gleichzeitig wollte er auch sich selbst hinterfragen: „Wir müssen analysieren, was in der Vorbereitung falsch gelaufen ist“, sagte Jalonen. Eventuell wird er sich auch das Powerplay seines Teams vornehmen, denn da gibt es Verbesserungsbedarf. Die Effizienz des KEC liegt nur bei 16,42 Prozent – viel zu wenig für eine ambitionierte Mannschaft.
Bis Mittwochvormittag dürfte Jalonen zu Ergebnissen gekommen sein. Dann trainieren die Haie wieder gemeinsam auf dem Eis – in Vorbereitung auf die anspruchsvolle Auswärtsaufgabe am Freitag (19.30 Uhr) in der Arena am Ostbahnhof gegen den deutschen Meister Eisbären Berlin. Beim Saisonauftakt im September waren die Haie ihnen zu Hause mit 2:6 unterlegen.
Es war das einzige Spiel der Saison 2024/25, das KEC-Torhüter Tobias Ancicka bestritt. Dabei erlitt er eine Ermüdungsverletzung im Handballen, die noch nicht ausgeheilt ist. Nach Auskunft des Vereins besteht jedoch die Hoffnung, dass der 24-Jährige noch in diesem Jahr sein Comeback geben kann, möglicherweise um Weihnachten herum.
Mit dem slowakischen Goalie Julius Hudacek, der an einer Knöchelverletzung laboriert, rechnen die Haie früher. Wenn alles wunschgemäß läuft, soll der 36-Jährige in Berlin wieder einsatzbereit sein. Unklar ist, wie lange Offensivverteidiger Nick Bailen noch aussetzen muss. Dem Vernehmen nach leidet der fast 35-jährige US-Profi, der bis 2026 an die Haie gebunden ist, an Rückbeschwerden.