Dem KEC gelingen am Sonntag vor 18.600 Zuschauern drei Tore im Powerplay gegen den vom Abstieg bedrohten rheinischen Rivalen.
Derbysieg in ausverkaufter ArenaKölner Haie besiegen Düsseldorf mit 5:3
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Justin Schuetz, Kölner Haie, bejubelt sein Tor zum 4:2.
Copyright: Kirchner-Media/Thomas Haesler
Derbysiege gegen die ungeliebte DEG haben für die Kölner Haie einen emotionalen Mehrwert – das gilt auch in dieser DEL-Saison, in der Düsseldorf als Tabellenletzter vom Abstieg bedroht ist. In der mit 18.600 Zuschauern ausverkauften Lanxess-Arena bezwangen die Haie ihren rheinischen Rivalen am 45. DEL-Spieltag nach wechselhafter Leistung mit 5:3 (1:1, 2:2, 2:1).
Die Kölner hatten den angeschlagenen Gegner im Mitteldrittel ins Spiel hatten kommen lassen, sich den Erfolg aber durch effektives Powerplay gesichert. Und natürlich wurde der Derbyerfolg ausgiebig mit den Fans gefeiert. Die Zuschauer sangen „Oh, wie ist es schön“, die Profis stellten sich mit einem Haie-Banner vor der Nordkurve auf. Auch Trainer Kari Jalonen war hocherfreut: „Es war eine harte Niederlage am Freitag, heute einen Derbysieg zu feiern, ist umso schöner – auch für die Fans“, sagte der Finne.
Kurz vor Ende trafen die Haie gleich zwei Mal hintereinander
Am Freitag hatten die Haie eine 3:4-Last-Minute-Pleite in Straubing erlitten. Die Düsseldorfer hatten allerdings noch Schlimmeres hinter sich – nämlich Niederlagen gegen Berlin und Iserlohn, bei denen sie 16 Gegentore kassierten. Entsprechend mutlos traten die DEG-Profis anfänglich auf. Die Haie hatten im ersten Drittel keine Mühe, das Geschehen auf dem Eis zu bestimmen, spielten aber verhalten. Es reichte, um in der zehnten Minute mit 1:0 in Führung zu gehen: Marco Münzenberger überwand DEG-Keeper Henrik Haukeland nach Vorarbeit von Maxi Kammerer – das zweite DEL-Tor des 19-Jährigen. „Wir haben uns vorgenommen, einfach zu spielen und nichts Besonderes zu machen“, sagte KEC-Verteidiger Jan Luca Sennhenn in der Pause.
Doch etwas Besonderes gelang der DEG gleich zu Beginn des Mitteldrittels: Ein langer Pass ins Angriffsdrittel erreichte Kyle Cumiskey, der eine Lücke fand und den Puck vorbei an Julius Hudacek ins Netz schoss (21.). Knapp fünf Minuten nach dem 1:1 brachte Parker Tuomie den KEC im Powerplay mit 2:1 in Führung – doch Sicherheit gab das den Haien nicht. Im Gegenteil: Das Forechecking, mit dem die Kölner den Gegner zu Beginn effektiv unter Druck gesetzt hatten, fand kaum noch statt. Düsseldorf erspielte sich eine Reihe guter Chancen, Hudacek zeigte Paraden, bis Laurin Braun mit einem Schuss von halblinks das 2:2 erzielte (37.). Das war verdient, doch das Glück war nicht auf Düsseldorfer Seite, sondern auf der des KEC. Kurz vor der zweiten Pause folgte im zweiten Powerplay der Treffer zum 3:2, erzielt von Josh Currie, der einen Abpraller verwandelte.
Es war ein Wirkungstreffer, von dem sich die DEG nur langsam erholte. Zudem zeigten die Haie eine ungewohnte Überzahl-Effizienz. Im dritten Powerplay in der 47. Minute fiel der dritte Kölner Überzahltreffer: Justin Schütz traf, nachdem Louis-Marc Aubry ihn im Slot vor dem Tor angespielt hatte. So stand es 4:2. Die DEG tauschte am Ende den Goalie gegen einen Feldspieler und kam anderthalb Minuten vor Schluss durch Brendan O’Donnell zum 4:3. Eine Minute später machte Schütz mit dem 5:3-Endstand alles klar - und es wurde gefeiert.
Kölner Haie: Hudacek – Sennhenn, Vittasmäki – Almquist, Glötzl – Müller, Austin – Rantakari – Storm, Aubry, Wohlgemuth – Hänelt, MacLeod, Schütz – Münzenberger, Tyrväinen, Kammerer – Niedenz, Currie, Tuomie. – Zuschauer: 18.600. – Schiedsrichter: MacFarlance, Polaczek. – Strafminuten: Köln 6/Düsseldorf 8. – Tore: 1:0 Münzenberger (9:28), 1:1 Cumiskey (20:59), 2:1 Tuomie (25:19), 2:2 Braun (36:53), 3:2 Currie (38:46), 4:2 Schütz (46:41), 4:3 O’Donnell (58:32), Schütz (59:26).