KEC-Torhüter Ancicka reflektiert seine erste Saison in Köln und äußert Optimismus unter der Leitung des neuen Trainers Kari Jalonen.
„Wird uns einen Schritt weiterbringen“Haie-Torhüter Ancicka von Neu-Trainer Kari Jalonen beeindruckt
Herr Ancicka, die DEL-Saison 2023/24 ist schon lange beendet, Sie sind zur Nummer eins im Tor der Kölner Haie aufgestiegen. Wie blicken Sie mit dem Abstand auf das Jahr zurück, was bleibt Ihnen vor allem in Erinnerung?
Ich hatte viel Spaß und viel Freude. Trotz des zu frühen Endes. Natürlich denke ich auch an den Goalie-Kampf mit Niklas Treutle, so was bleibt in Erinnerung. Auch der Shut-out in Berlin. Es war viel los.
Die Saison endete für die Haie verfrüht mit dem K.o. in den Pre-Playoffs gegen Ingolstadt. Ist das abgehakt und verarbeitet?
Das muss man abhaken, ich behalte es aber auch im Hinterkopf. Es ist eine Erfahrung, aus der man lernen muss - und sich gleichzeitig auf die neue Saison fokussieren.
Im Mai waren Sie in Tschechien zum ersten Mal bei einer A-Weltmeisterschaft dabei. Als dritter Torwart bekamen Sie aber keinen Einsatz in der deutschen Nationalmannschaft. Wie war diese Erfahrung?
Sehr positiv. In meinem Alter lernt man vor allem aus Erfahrungen. Als Profisportler weiß man, wie wichtig sie sind. Wenn ich einmal bei einer WM im Tor stehen sollte, wird es mir helfen, alles schon einmal gesehen zu haben. Die Abläufe, wie man sich verhält, auch das Level zu kennen, auf dem die Spiele stattfinden.
Sie hatten mit Philipp Grubauer einen NHL-Goalie als Kollegen, von ihm konnten Sie sich bestimmt etwas abschauen?
Auf jeden Fall. Ich schaue mir aber vor allem Torhüter an, die technisch ähnlich spielen wie ich. Also eher Mathias Niederberger, mit dem ich in Berlin zwei Jahre zusammengespielt habe. Bis heute bin ich im Austausch mit ihm, wir sind gute Freunde. Ich finde, er hat eine sehr gute Technik.
Sie sind vergangenen Sommer aus Berlin, vom Eishockey-Meister 2024, nach Köln gekommen. Haben Sie sich geärgert, den Titel nicht mitgefeiert zu haben?
Nein. Ich war ja zweimal deutscher Meister mit den Eisbären. Ich will spielen und mich weiterentwickeln. Köln war deshalb für mich ein Glücksgriff, das Beste, was mir passieren konnte. Ich will jetzt mit den Haien erfolgreich werden.
Glücksgriff, weil Sie bei den Haien so viel Verantwortung übernehmen konnten?
Genau, ich werde wertgeschätzt im Verein, deshalb habe ich meinen Vertrag auch bis 2026 verlängert.
Was haben Sie sich für das nächste Jahr vorgenommen?
Auf jeden Fall will ich ein etablierter Torhüter in der Liga werden und es wieder in den WM-Kader schaffen. Und natürlich will ich den größtmöglichen Erfolg mit den Kölner Haien haben. Davon träume ich. Solche Bilder gehen mir häufig vor dem Einschlafen durch den Kopf.
Woran arbeiten Sie momentan im Sommertraining?
Kraft und Ausdauer. Wir gehen auch aufs Eis, aber da wird zurzeit nicht an spezifischen Sachen gearbeitet. Es geht vor allem darum, das Gefühl nicht zu verlieren. Denn wenn man zu lange nicht auf dem Eis ist, fühlt es sich sehr grobmotorisch an.
Haben Sie schon den neuen Haie-Trainer Kari Jalonen kennengelernt?
Ja, er wirkt sehr ruhig und gelassen. Man merkt aber auch, dass er Leistung erwartet. Ich glaube, es ist ein Trainer der harte Arbeit sehen will. Kari ist ein großer Trainer in Europa. Ich denke, er wird uns als Mannschaft einen Schritt weiterbringen.