Der KEC überzeugt in der DEL-Partie gegen die Wild Wings mit kompakter Teamleistung. Da den Kölnern vier Verteidiger fehlten, musste Stürmer Frederik Storm in der Abwehr aushelfen
Jubel in DeutzKölner Haie schlagen Schwenningen in ausverkaufter Lanxess-Arena mit 5:1
Wenn nach einem DEL-Spiel in der Lanxess Arena kölsche Musik gespielt wird, dann ist die Welt der Kölner Haie in bester Ordnung. Am Sonntag war es wieder einmal so weit: Vor 18.600 Zuschauern in der ausverkauften Deutzer Halle bezwang der KEC die Schwenninger Wilds Wings dank einer kompakten Teamleistung mit 5:1 (1:0, 1:0, 3:1). „Kölle Alaaf“ wurde gespielt, während die KEC-Profis ihre Ehrenrunden auf dem Eis drehten. „5:1 klingt zwar deutlich, es war aber ein enges Spiel. Zum Glück haben wir unsere Chancen genutzt. Wir wollten vor unseren Zuschauern gewinnen, das ist uns gelungen. Wir haben ein paar Verletzte, deshalb haben wir versucht, besonders einfach zu spielen“, sagte der Kölner Doppeltorschütze Louis-Marc Aubry.
Haie spielen in der Abwehr mit dem letzten Aufgebot
Die Personalprobleme des KEC in der Defensive hatten sich in der Tat verschlimmert. Es fehlte neben den verletzten Nick Bailen und Maximilian Glötzl und dem gesperrten Moritz Müller auch noch Routinier Andrej Sustr. Der Tscheche hatte am Freitag beim 2:1 n. V. des KEC in Bremerhaven im letzten Drittel schon nicht mehr gespielt. Wie am Samstag zu hören war, muss er wegen einer vom Verein nicht konkretisierten Blessur für mindestens zwei Wochen pausieren. Trainer Uwe Krupp standen somit nur noch fünf Verteidiger zur Verfügung, deshalb half der dänische Stürmer Frederik Storm in der Abwehr aus. „Es ist ein bisschen anders, aber es macht Spaß“, sagte der 34-Jährige.
Und es funktionierte, die Haie spielten bereits ein souveränes, gut geordnetes erstes Drittel, in dem Aubry in der 13. Minute der Führungstreffer gelang. Patrick Sieloff brachte den Puck vors Tor, wo ihn Keeper Joacim Eriksson nach vorn prallen ließ, der kanadische Haie-Stürmer stand richtig und verwandelte.
Im zweiten Abschnitt kamen die Gäste aus dem Schwarzwald besser in die Partie zu einigen guten Chancen, die Haie-Goalie Tobias Ancicka aber gewohnt sicher abwehrte. Zum Beispiel in der 30. Minute, als Ken André Olimb vor dem Tor freigespielt wurde und unbedrängt schießen konnte. Ancicka blieb ruhig – und parierte den Schuss des Norwegers. Im Gegenzug hätten die Haie fast das 2:0 geschossen, Gregor MacLeod traf auch ins Schwenninger Tor.
Nach Videobeweis gaben die Schiedsrichter den Treffer jedoch nicht, da Goalie Eriksson vor dem Schuss von KEC-Verteidiger Brady Austin umgerempelt worden war und sich nicht schnell genug hatte wieder aufrichten können. Kurz vor der zweiten Pause durften die Kölner aber jubeln: Justin Schütz, am Freitag in Bremerhaven Schütze des Siegtreffers in der Overtime, zog von der blauen Linie ab – und traf. Eriksson hatte keine Chance, da ihm die Sicht versperrt war.
Ins Schlussdrittel gingen die Haie in Unterzahl, und prompt fiel das 2:1, erzielt von Alex Trivellato (42.). Es ging danach eine Zeitlang zäh und ohne besondere Ereignisse hin und her. Bis die Schwenninger in der 50. Minute die erste Zweiminuten-Strafe kassierte – und Aubry für den KEC im Powerplay zuschlug. Nach Zuspiel von Maxi Kammerer gelang ihm im dritten Nachsetzen das 3:1, sein achtes Überzahltor der Saison.
Nur 31 Sekunden später ließ Alexandre Grenier bei Gleichzahl das 4:1 folgen. Damit war der Sieg der Haie perfekt. Sie kontrollierten das Spie fortan. Hakon Hänelt erhöhte schließlich auf 5:1, das erste Tor des 20-Jährigen für die Kölner Haie, die nun dreimal auswärts antreten müssen. Das nächste Heimspiel findet erst am 30. Januar gegen Bremerhaven statt.
Kölner Haie: Ancicka – Sennhenn, Sieloff – Aichinger Austin – Storm, Dietz – Thuresson, Aubry, Kammerer – Grenier, MacLeod, Schütz – Bast, McIntyre, Wohlgemuth – Hänelt, Proft, Lindner. – Zuschauer: 18.600 (ausverkauft). – Schiedsrichter: Anderson, Steingross. – Strafminuten: Köln 4/ Schwenningen 4. – Tore: 1:0 Aubry (12:43), 2:0 Schütz (38:57), 2:1 Trivellato (41:15), 3:1 Aubry (49:20), 4:1 Grenier (49:31), 5:1 Hänelt (56:30).