Die Testpartie des KEC in Innsbruck wurde wegen Löchern im Eis vorzeitig beendet. In der Aufstellung der Haie lassen sich erste Tendenzen erkennen.
KEC im TrainingslagerKölner Haie erleben abenteuerlichen Spielabbruch in Innsbruck
Der Vorbereitungstrip nach Tirol hat sich für die Kölner Haie zu einer kleinen Abenteuerreise entwickelt. Es kommt selten vor, dass Eishockeyspiele abgebrochen werden müssen, doch genau das geschah am Samstagabend in Innsbruck, als die Kölner in der Tiwag Arena gegen die Innsbrucker Haie antraten, die ihren 30. Geburtstag mit einem Testspiel gegen ihre Namensvetter aus dem Rheinland feierten. Im Laufe des Spiels entstanden mehrere Löcher im Eis, sodass der darunterliegende Beton sichtbar wurde. Die Schäden ließen sich nicht reparieren, und es wäre zu gefährlich gewesen, weiterzuspielen. Deshalb wurde das erste Testspiel der Haie in der Saisonvorbereitung nach 37 Minuten beim Stand von 0:0 vorzeitig beendet.
Um die rund 2500 Zuschauer, darunter etwa 200 angereiste KEC-Fans, zu erfreuen, gab es noch ein Penaltyschießen mit jeweils fünf Versuchen pro Seite, das die Kölner Haie durch Treffer von Maxi Kammerer und Louis-Marc Aubry mit 2:1 gewannen. „Wir haben viele gute Ansätze gezeigt und hatten das Spiel eigentlich durchgehend im Griff. Wir haben zwar kein Tor geschossen, aber viele gute Sachen gemacht“, bilanzierte der Kölner Kapitän Moritz Müller. Die Trainingseinheiten unter dem neuen Coach Kari Jalonen sind laut Müller „nicht unbedingt lang, aber knackig. Es hat alles Hand und Fuß bisher, ganz klare Ansagen.“ KEC-Sportdirektor Matthias Baldys sprach seinerseits von „einem ordentlichen Testspiel“, in dem mit vier Sturmreihen gespielt wurde.
In der ersten Sturmformation mit Gregor MacLeod und Justin Schütz sprang der 21-jährige Hakon Hänelt für den weiterhin abwesenden Alexandre Grenier ein. Der Stürmer wartet in seiner kanadischen Heimatstadt Laval immer noch auf die Geburt seines zweiten Kindes und hat nun bereits zwei Wochen der Saisonvorbereitung verpasst. Neben Grenier fehlte in der Begegnung gegen Innsbruck nur Juhani Tyrväinen. Der neu verpflichtete Angreifer aus Finnland, der mannschaftsintern „Hansi“ getauft wurde, trat die Reise nach Tirol zwar an, wurde aber aufgrund muskulärer Probleme geschont. Ein weiterer junger Spieler kam in der Offensive zum Einsatz. Die Reihe mit Kammerer und Aubry, zu der in der vergangenen Saison der langzeitverletzte Andreas Thuresson gehörte, wurde durch den Junghai Raphael Jakoviev (18) ergänzt. Da der KEC-Kader nicht besonders tief besetzt ist, könnten Juniorenspieler künftig häufiger Lücken füllen müssen.
Finnisches Duo verteidigt, Müller spielt neben Teenager Tropmann
Auch in der Abwehr, in der Moritz Müller (37) als Jugendförderer agierte, denn er war der Defensivpartner des 18-jährigen Junghais Edwin Tropmann, der nach einem Jahr, in dem ihn Verletzungen ausbremsten, nun an Einsätze bei den Profis herangeführt werden soll. Zudem bildeten die US-Profis Nick Bailen und Veli-Matti Vittasmäki, der zweite Finne im KEC-Team, ein Verteidigerpaar. Der neue Schwede Adam Almquist spielte mit Maximilian Glötzl, Jan-Luca Sennhenn mit Brady Austin.
Im zweiten Testspiel am Montag sind die Graz 99ers Gegner des KEC. Die Grazer haben mit einem neuen Investor ein komplett neues Team aufgestellt, zu dem auch Nationalspieler Korbinian Holzer gehört. Es werde, meint Kapitän Müller, „ein guter Gradmesser für uns, um die Leistung zu bestätigen oder vielleicht noch einen draufzusetzen.“ Nach der Partie, die um 16 Uhr in Kitzbühel beginnt, machen sich die Haie im Bus auf die Heimreise nach Köln.
Noch gut einen Monat dauert die Vorbereitung auf die DEL-Saison 2024/25, in die der KEC am 20. September mit einer Heimbegegnung gegen Meister Eisbären Berlin startet. Vor Kölner Publikum präsentieren sich die Haie erstmals am kommenden Sonntag (14 Uhr), wenn sie in der Kölnarena 2 den DEL-Rivalen Löwen Frankfurt empfangen.