Nach dem Scheitern in den Pre-Playoffs stellt sich die Frage, was der KEC nun sein möchte. Ein Profiverein oder ein Entertainment-Betrieb.
Kommentar zum KECDie Kölner Haie sollten sich die Sinnfrage stellen
Die Kölner Haie analysieren im März oder April alljährlich, warum es wieder einmal nicht gereicht hat, die sportlichen Ziele zu erreichen. Seit geraumer Zeit geht es so, in diesem Jahr ist die Enttäuschung besonders groß. Es war vor dem Saisonstart vom Titelgewinn die Rede, dann scheiterten sie in den Pre-Playoffs.
Eventuell sollten sie das Problem einmal anders angehen- und sich fragen, was sie sein wollen. Ein Entertainment-Betrieb mit angegliedertem Profisport? Oder ein professioneller Eishockey-Verein, der auch Marketing betreibt?
Zurzeit sind sie eher Ersteres. Das Marketing hat mit viel Manpower so gut funktioniert, dass die Haie mit fast 17.000 Zuschauern pro Heimspiel einen europäischen Rekord aufstellten.
Im sportlichen Bereich gab Trainer Uwe Krupp dagegen auch den Manager. Zur Seite stand ihm ein „Director of Hockey Operations“, Matthias Baldys. Ohne ihm zu nahezutreten: Der 40-Jährige ist eher Assistent, jedoch kein Sportlicher Leiter. Ein solcher fungiert bei erfolgreichen DEL-Vereinen, etwa München oder Berlin, nicht nur als Korrektiv des Trainers, er schirmt die sportliche Abteilung auch ab. Zum Beispiel gegen Einflussnahme von Akteuren aus anderen Bereichen.
Vielleicht können sich die Haie entschließen, das Problem grundsätzlich anzugehen. Zeit hätten sie. Der Eishockey-Sommer 2024 wird für sie besonders lang.