Goalie-Fight im VideoDas sagen die Torhüter über ihren spektakulären Faustkampf in Köln

Lesezeit 2 Minuten
KEC-Torhüter Tobias Ancicka Niklas Treutle von den Nürnberg Ice Tigers lieferten sich in Köln einen Faustkampf auf dem Eis.

KEC-Torhüter Tobias Ancicka und Niklas Treutle von den Nürnberg Ice Tigers lieferten sich in Köln einen Faustkampf auf dem Eis.

Dass sich selbst die Torhüter beim Eishockey prügeln, wie in Köln geschehen, kommt selten vor. Die Protagonisten nehmen es mit Humor.

Nach dem erstmaligen Goalie-Fight in der Kölner Lanxess-Arena am Sonntagabend konnten KEC-Torhüter Tobias Ancicka und Niklas Treutle von den Nürnberg Ice Tigers schon bald wieder scherzen. 

„Ich glaube, das ist bei jedem Torwart auf der Bucket List“, sagte Ancicka nach dem Spiel lächelnd bei MagentaSport: „Es hat auf jeden Fall Spaß gemacht, die Stimmung in der Halle war danach natürlich überragend. Aber ich glaube, das war auch der letzte Fight von mir.“

KEC-Torhüter Tobias Ancicka: „Ich habe keinen Schlag gelandet, er glaube ich acht“

Warum, das konnte man in seinem Gesicht ablesen: Quer über der Nase klebte ein Pflaster. „Ich habe da eine volle Gerade bekommen, dann ist da ein Cut entstanden“, erklärte Ancicka (22) über das klar verlorene Duell mit dem zehn Jahre älteren Torhüter-Kollegen Treutle von den Nürnberg Ice Tigers: „Das war einseitig. Ich habe keinen Schlag gelandet, er glaube ich acht. Aber ja, es war mein erster Fight, für die Show war es glaube ich gut.“

Treutle konnte sich über seinen persönlichen Sieg aber nicht so recht freuen, denn sein Nürnberger Team verlor das DEL-Spiel am Sonntag in Köln mit 2:4. „Ich hätte lieber drei Punkte und eine blutige Nase“, meinte Treutle, für den es auch eine Fight-Premiere gegen einen Torhüter-Kollegen war: „Das brauche ich jetzt nicht jede Woche.“

Schiedsrichter in Köln griffen spät ein

Dabei ist dem Nürnberger Torhüter noch hoch anzurechnen, dass er den Kampf aufgrund seiner Überlegenheit nicht unnötig in die Länge zog. Nach den Videobildern scheint Treutle die Unparteiischen sogar auf das Ende des Fights hinzuweisen. Erst dann erfolgte der Eingriff.

Im Eishockey werden Faustkämpfe zwischen den Spielern geduldet, damit Streitereien unter den Akteuren selbst sofort ausgetragen werden können – ein offenes Ventil für das ohnehin körperbetonte Spiel. Dabei ist entscheidend, dass die Schiedsrichter die Rolle eines Ringrichters einnehmen und rechtzeitig eingreifen, um Verletzungen zu vermeiden.

Die Kämpfe sind beendet, sobald ein Spieler zu Boden geht, oder seine Unterlegenheit zum Ausdruck bringt. Oftmals verfangen sich die Spieler beim Greifen nach dem Trikot ineinander, sodass es zu einem Ringen und einer Patt-Situation kommt.

Kölner Publikum ging voll mit – „Und da habe ich ein paar auf die Fresse bekommen“

Im zweiten Drittel war es zu einer Rangelei vor dem Nürnberger Tor gekommen, bei der sich auch Treutle beteiligte. Daraufhin kam Ancicka von der anderen Seite, beide Goalies warfen Handschuhe und Helme aufs Eis und gingen mit blanken Fäusten aufeinander los. Das Publikum grölte laut.

„Ich fand, dass ich rüberlaufen musste. Er hat mitgerangelt“, erklärte Ancicka: „Dann bin ich sofort rüber - und da habe ich ein paar auf die Fresse bekommen.“ (oke, mit dpa)

Nachtmodus
KStA abonnieren