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Finnischer Flair bei Kölner HaienWie Moritz Müller Zugang Parker Tuomie vom Wechsel überzeugte

Lesezeit 3 Minuten
Im April 2024 für das DEB-Team auf dem Eis: Parker Tuomie.

Im April 2024 für das DEB-Team auf dem Eis: Parker Tuomie.

Der deutsche Eishockey-Nationalspieler, dessen Urgroßvater Finne war, wurde unter anderem von Moritz Müller von dem Wechsel nach Köln überzeugt.

Die neuen Kölner Haie präsentieren sich mit einem finnischen Flair: Trainer Kari Jalonen hat seine Landsleute, den Stürmer Johani Tyrväinen und den Verteidiger Veli-Matti Vittasmäki, ins Team geholt. Auch sein Co-Trainer Fredrik Norrena stammt aus Finnland. Jalonen kam im Mai als Nachfolger von Uwe Krupp zum KEC, vorher hatte der Verein bereits den deutschen Nationalspieler Parker Tuomie verpflichtet. Und er passt zufällig perfekt ins Bild, denn Tuomie ist ein finnischer Name. „Mein Urgroßvater wanderte aus Finnland in die USA aus“, erzählt der 28-jährige Stürmer, den der KEC aus Straubing holte. Sein Vertrag läuft bis 2026.

Der Sohn des US-amerikanischen Trainers Tray Tuomie und einer deutschen Mutter gehört zu den begehrten Spielern der Deutschen Eishockey-Liga (DEL): Er ist unter 30, international erfahren und in der Lage, eine Führungsrolle auf dem Eis zu übernehmen. In Straubing, wo er zuletzt mit den Tigers den dritten Tabellenplatz und das Playoff-Halbfinale erreichte, war er eine wichtige Figur. Auch andere Vereine zeigten Interesse an ihm. Warum entschied er sich für die Haie, die seit 2019 nicht mehr ins Halbfinale gekommen sind?

Ein wichtiger Einflussfaktor war Haie-Kapitän und Nationalmannschaftskollege Moritz Müller, der Tuomie den Wechsel nach Köln empfahl. „Er war ein Grund, aber nicht der einzige“, erklärt der Angreifer. „So wie Köln sich gerade aufbaut, ist es sehr interessant. Mit vielen jungen deutschen Spielern, die in einem guten Alter sind. Ein deutscher Stamm ist wichtig, um Erfolg zu haben.“ Mit Spielern wie Justin Schütz und Maxi Kammerer hat Tuomie bereits in der Nationalmannschaft zusammengearbeitet. Nach drei Jahren im niederbayerischen Straubing zog es ihn auch wieder in eine größere Stadt. Vorher spielte er in Berlin, wo er 2021 die deutsche Meisterschaft feierte. Und in der Jugend war er in Düsseldorf aktiv, woher seine Freundin stammt.

Sieben Jahre in Nordamerika

Tuomie hat auch sieben Jahre in Nordamerika hinter sich, von 2014 bis 2020 lief er für US-Collegeteams auf und absolvierte ein Studium in Kommunikation und Sportmanagement. „Mein großer Traum war es, College-Eishockey zu spielen und Schule mit dem Sport zu verbinden“, berichtet er. „Mein Vater spielte früher College-Eishockey, ich habe seine Videos gesehen. Als ich mit 18 die Möglichkeit hatte, habe ich sie wahrgenommen.“

2017: Der Augsburger Trainer Mike Stewart (r) unterhält sich mit seinem Co-Trainer Tray Tuomie, Vater von Parker.

2017: Der Augsburger Trainer Mike Stewart (r) unterhält sich mit seinem Co-Trainer Tray Tuomie, Vater von Parker.

Mit den Haien, die in der vergangenen Saison nur den achten Tabellenplatz belegten und in den Pre-Playoffs ausschieden, will Tuomie ein Sprung nach oben machen. „Ich bin nicht aus Straubing hierhergekommen, um Achter oder Zehnter zu werden“, sagt er. „Man muss sich mit Ansagen immer etwas zurückhalten, damit es einen nicht beißt, falls es nicht so gut läuft. Es gibt viele starke Teams in der Liga und talentierte Spieler. Es wird ein hartes Stück Arbeit.“ Ihm ist klar, dass „der Druck in Köln natürlich ein anderer ist als in Straubing.“

Trainer Jalonen (64) hat Tuomie bereits kennengelernt und ist von ihm beeindruckt: „Man spürt, dass er erfahren ist und auch etwas härter sein kann. Er ist auf jeden Fall eine Person mit Autorität. Ich glaube, er wird ein super Trainer für Köln sein.“ Ende des Monats wird Jalonen in Köln erwartet, Anfang August beginnt das Trainingslager zur Vorbereitung auf die DEL-Saison 2024/25.

Das erste öffentliche Training des neuen Teams findet am 11. August in der Kölnarena 2 statt. Zudem plant der KEC, noch zwei neue Spieler zu verpflichten – einen Stürmer und einen Verteidiger. Zumindest einer von ihnen wird dem Vernehmen nach kein Finne, sondern der Kanadier Josh Currie sein; ein 31-jähriger Mittelstürmer, der zuletzt für die Belleville Senators in der AHL aktiv war.