Die Profis von Trainer Uwe Krupp kassieren beim ERC die vierte Niederlage in Serie, Kapitän Moritz Müller muss nach 70 Sekunden vom Eis.
Wieder in der KriseKölner Haie verlieren in Ingolstadt nach 4:2-Führung noch
Im Jahr 2024 sind die Kölner Haie weiter sieglos und nach einem Zwischenhoch im Dezember auf dem Weg in eine neue Ergebniskrise. Beim ERC Ingolstadt lag die Mannschaft von Trainer Uwe Krupp im zweiten Drittel zwar mit 4:2 in Führung, verlor die DEL-Partie aufgrund fehlerhaften Spiels aber noch mit 5:4 (2:2, 2:2, 0:1). Damit hat der KEC viermal nacheinander verloren und dabei 16 Gegentore kassiert.
„Wir sind in zu viele Konter hineingelaufen. Im letzten Drittel haben wir dann den Zugriff nicht mehr gefunden. Das ist ärgerlich. Im Endeffekt glaube ich, dass Ingolstadt verdient gewonnen hat“, sagte der sichtlich frustrierte KEC-Angreifer Maxi Kammerer, Schütze des vierten Kölner Tores, bei „Magenta Sport“.
Kölner Haie: Moritz Müller verletz sich früh im Spiel gegen Ingolstadt
Für die Haie, deren Tor Mirko Pantkowski hütete, hatte die Partie bereits unerfreulich begonnen. Kapitän Moritz Müller checkte nach 70 Sekunden den Ingolstädter Philipp Krauß hart mit der Schulter und kassierte dafür eine Spieldauerdisziplinar-Strafe wegen Checks gegen den Kopf. Vermutlich war Müllers Aktion eine Art Revanche dafür, dass der 22-jährige ERC-Stürmer den Kölner Verteidiger Nick Bailen am 7. Dezember beim Spiel in der Lanxess-Arena mit einem Kniecheck gegen dessen Knie gefoult hatte. Der Haie-Profi fehlt seitdem verletzt.
In Ingolstadt flog Müller vom Eis, Krauß, der eine Gesichtsblessur erlitten hatte, ging in die Kabine und spielte noch im ersten Drittel mit einem Vollvisier weiter. Während des fünfminütigen Powerplays des ERC, in dem die Kölner recht strukturiert verteidigten, fielen in der sechsten Minute der Ingolstädter Führungstreffer durch Wojciech Stachowiak – und nur 21 Sekunden später das 1:1, erzielt von Justin Schütz, der seinen dritten Unterzahltreffer in dieser Spielzeit bejubelte.
Unstimmigkeiten in der KEC-Defensive
Mirko Höfflin gelang nach einer der vielen Unstimmigkeiten in der KEC-Defensive das 2:1 für die Gastgeber. 29 Sekunden vor der Pause meldeten sich die Haie aber noch mit dem Ausgleichstreffer zurück. Brady Austin, der frei zum Schuss kam, traf nach Zuspiel von Jan Luca Sennhenn zum 2:2. „Wir haben gut gearbeitet und die Unterzahl überstanden, jetzt noch der Ausgleich. So kann es weitergehen“, sagte Sennhenn in der Pause. Das tat es erst einmal auch.
Andreas Thuresson (21.) und Kammerer (22.) schossen den KEC am Anfang des Mitteldrittels schnell mit 4:2 in Führung. Die Haie spielten zwar in dieser Phase aggressiver und auch entschlossener als der ERC. Sie schafften es trotzdem nicht, den Vorsprung zu halten, denn ihr Spiel war weiter auch geprägt von Unaufmerksamkeiten und leichten Fehlern. So brachten sie den Gegner zurück ins Spiel. Leon Hüttl schoss das 3:4, nachdem die Kölner die Scheibe nicht aus der Angriffszone bekommen hatten (33.). Patrick Virta, der unbedrängt vor Pantkowski zum Schuss kam, ließ das 4:4 folgen (38.).
Im Schlussdrittel reduzierten die Haie zwar zuerst ihre Fehlerquote, hatten aber kaum offensive Momente. Die Ingolstädter, die vorher vier Begegnungen nacheinander verloren hatten, waren leicht überlegen. Und sie sicherten sich die drei Punkte schließlich mit freundlicher Hilfe der Kölner. Andrej Sustr spielte in der eigenen Zone von der Bande einen riskanten Pass quer ins Drittel, den Brandon Kozun abfing, zu Andrew Rowe spielte – und der traf mit der Rückhand zum 5:4. Immerhin brachten die Haie noch eine kleine Schlussoffensive zu Stande, ohne aber zu treffen.
Kölner Haie: Pantkowski - – Sustr, Dietz – Sennhenn, Austin – Sieloff, Müller – Thuresson, Aubry, Kammerer – Grenier, MacLeod, Schütz - Bast, McIntyre, Storm – Hänelt, Wohlgemuth, Lindner. – Zuschauer: 4075. – Schiedsrichter: Gofman, Frano. – Strafminuten: Ingolstadt 6/ Köln 9 + SD Müller. – Tore: 1:0 Stachowiak (5:04), 1:1 Schütz (5:25), 1:2 Höfflin (8:13), 2:2 Austin (19:31), 3:2 Thuresson (20:20), Kammerer 4:2 (21:51), 3:4 Hüttl (33:00), 4:4 Virta (37:25), 5:4 Rowe (56:58).