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„Haben den Fokus verloren“Kölner Haie verlieren wildes Spiel gegen Nürnberg in der Verlängerung

Lesezeit 3 Minuten
Fans verfolgen die Partie in der Lanxess Arena.

Fans verfolgen die Partie in der Lanxess Arena.

Vor 16.209 Zuschauern in der Lanxess-Arena kassiert der KEC nach 4:1-Führung eine 5:6-Niederlage in der Overtime.

Die Kölner Haie haben am Freitag in einem wilden DEL-Spiel gegen die Nürnberg Ice Tigers, in dem beide Mannschaften den Torwart wechselten, eine frustrierende Niederlage kassiert. Vor 16.209 Zuschauern in der Lanxess-Arena verlor die Mannschaft von Trainer Kari Jalonen nach einer 4:1-Führung im zweiten Drittel noch mit 5:6 (2:1, 2:3, 1:1/0:1) in der Verlängerung. Es war im dritten Spiel der DEL-Saison 2024/25 die zweite Niederlage des KEC – eine überflüssige, wie Stürmer Frederik Storm fand. Er bilanzierte: „Das Momentum ist ein paar Mal gewechselt, wir haben Nürnberg zu viele Chancen gegeben und den Fokus verloren.“

Der finnische KEC-Stürmer Juhani Tyrväinen, dessen Debüt erwartet worden war, musste doch noch passen. Auch ohne ihn kamen die KEC-Profis gut ins Spiel, und der erste Schuss aufs Tor von Nürnbergs Goalie Niklas Treutle in der vierten Minute war direkt ein Treffer. Verteidiger Veli-Matti Vittasmäki überwand ihn mit einem Handgelenksschuss – es war das erste Tor des Finnen für die Haie.

Nachlässigkeiten im Spiel des KEC

Der zweite Kölner Torschuss führte vier Minuten später zum 2:0, erzielt von Maxi Kammerer, der den Puck präzise an den Innenpfosten setzte. Danach schlichen sich jedoch bereits Nachlässigkeiten ins Spiel des KEC ein. Als Alexandre Grenier auf die Strafbank geschickt wurde, schlug Evan Barratt zu und verkürzte auf 2:1 (12.). Im zweiten Drittel wurde es dann richtig wild. Auf beiden Seiten gaben die Angreifer zwar nicht viele Torschüsse ab, aber fast jeder Versuch führte zu einem Treffer.

Zunächst waren die Haie am Zug: Storm (23.) und Gregor MacLeod (24.) brachten den KEC innerhalb von 24 Sekunden mit 4:1 in Führung. Daraufhin wechselten die Gäste den Torhüter – Leon Hungerecker ersetzte den glücklosen Treutle. Doch 13 Minuten später gab es auch bei den Haien einen Wechsel im Tor, denn Nürnberg gelang es, aus dem 1:4 ein 4:4 zu machen. Begünstigt durch Unaufmerksamkeiten der Haie-Feldspieler und Unsicherheiten bei Pantkowski, trafen William Graber (28.), Jeremy McKenna (29.) und Cody Haiskanen (37.) nacheinander für die Ice Tigers.

Ice Tigers schaffen erneutes Comeback

Coach Jalonen reagierte und ersetzte Pantkowski durch den 22-jährigen Niklas Lunemann, den der KEC vom Kooperationspartner Bad Nauheim aus der DEL 2 nach Köln geholt hat, da Stammkeeper Tobias Ancicka an der Hand verletzt ist. Lunemann hielt im Schlussdrittel, in dem das Spiel eng und giftig wurde, zunächst einige Schüsse. Die Haie hatten ebenfalls offensive Momente, und als Louis-Marc Aubry in Unterzahl in der 54. Minute nach einem Nürnberger Fehler das 5:4 für Köln erzielte, sah es nach einem Sieg für die Gastgeber aus.

Doch die Ice Tigers schafften erneut ein Comeback, diesmal begünstigt durch einen Fehler von Lunemann, dem bei einem Powerplay-Schuss von Charlie Gerard der Puck durch die Schoner rutschte (55.). So ging es in die Verlängerung, in der Gerard schließlich auch den Siegtreffer für Nürnberg erzielte.

Kölner Haie: Pantkowski (37. Lunemann) – Bailen, Austin – Almquist, Vittasmäki – Sennhenn, Müller – Glötzl – Grenier, MacLeod, Schütz – Münzenberger, Aubry, Kammerer – Wohlgemuth, Currie, Tuomie – Storm, van Calster, Niedenz. – Zuschauer: 16.209 – Schiedsrichter: Schadewaldt, MacFarlane. – Strafminuten: Köln 15/Nürnberg 9. – Tore: 1:0 Vittasmäki (3:11), 2:0 Kammerer (7:26), 2:1 Barratt (11:16), 3:1 Storm (22:50), 4:1 MacLeod (23:14), 4:2 Graber (27:54), 4:3 McKenna (28:26), 4:4 Haiskanen (36:39), 5:4 Aubry (53:28), 5:5, 5:6 Gerard (54:58, 63:09).