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EishockeyKölner Haie wollen auch beim Meister siegen – Derby am Sonntag fast ausverkauft

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KEC-Coach Uwe Krupp

KEC-Coach Uwe Krupp

Die Mannschaft von Trainer Uwe Krupp tritt am Freitag beim EHC Red Bull mit dem neuen Trainer Söderholm an. Düsseldorf kommt am Sonntag als Underdog nach Köln.

Die Zeit der langen Busfahrten hat für die Kölner Haie wieder begonnen, am Donnerstag brach der Kölner Tross zum ersten Auswärtsspiel der DEL-Saison 2023/24 auf, am Freitagabend (19.30 Uhr) beim deutschen Eishockey-Meister EHC Red Bull München.

Dort wollen sie möglichst weiter siegen, als einziges DEL-Team sind die Kölner mit sechs Punkten aus den ersten beiden Partien gestartet (5:1 gegen Nürnberg, 4:1 gegen Ingolstadt). Anders als in anderen Jahren wird den KEC-Profis diesmal kein Kurzabstecher zum Oktoberfest genehmigt, der Spielplan lässt es nicht zu.

Denn am Sonntag (Lanxess-Arena, 15.15 Uhr) müssen die Haie bereits im ersten rheinischen Derby der Saison gegen die Düsseldorfer EG antreten. Vermutlich vor ausverkauftem Haus. Am Donnerstag hatte der KEC bereits 18.000 von 18.600 beim Eishockey möglichen Tickets verkauft.

Für Haie-Gegner München ging eine Ära zu Ende

In München ist mit der Meisterschaft im Frühjahr eine Ära zu Ende gegangen. US-Coach und Erfolgsgarant Don Jackson (68) verließ den Verein nach neun Jahren und vier Titelgewinnen, mit insgesamt neun Meisterschaften ist Jackson einsamer DEL-Rekordhalter vor Lance Nethery mit drei. Der finnische Ex-Bundestrainer Toni Söderholm (45), vorher beim SC Bern gescheitert, übernahm die Münchner Mannschaft, die weitgehend zusammenblieb und eher punktuell verändert wurde.

So verließen unter anderem die Stürmer Justin Schütz (nach Köln) und Frederik Tiffels (nach Berlin) den Verein, dafür kamen die Mannheimer Markus Eisenschmid und Nico Krämmer. Verteidiger Zach Redmond wurde durch Adam Almquist ersetzt. Und sie legten einen ordentlichen Start hin. Nach dem 4:2 Heimsieg beim Auftakt gegen Düsseldorf holten sie einen Punkt in Mannheim, als sie bei den Adlern mit 3:4 im Penaltyschießen verloren.

Kölns Stürmer Gregor McLeod, meinte: „München ist sehr schnell, technisch stark und spielt ein gutes System. Für uns wird es darum gehen, in der Defensive gut zu stehen, die Zweikämpfe anzunehmen und unser eigenes Spiel nach den besten Möglichkeiten umzusetzen.“ Trainer Uwe Krupp sagte am vergangenen Sonntag nach dem Erfolg gegen den ERC Ingolstadt, den Playoff-Finalisten der Vorsaison: „Wir finden ein bisschen heraus, aus welchem Holz wir geschnitzt sind.“  Nach dem Auftritt in München wird er mehr wissen. Details seiner Aufstellung verriet der Coach vorab wie üblich nicht. Vermutlich wird aber wieder Mirko Pantkowski, der in den ersten beiden Spielen sehr sicher war, das Kölner Tor hüten. Der zweite Mann, Tobias Ancicka, soll nach Krupps Angaben,  „zeitnah“ sein Pflichtspieldebüt im KEC-Kasten feiern.

Düsseldorfer EG kommt als Underdog nach Köln

Dem rheinischen Rivalen des KEC ist es am vergangenen Wochenende gelungen, seinen besten Spieler mit einem langfristigen Vertrag auszustatten: Der norwegische Torhüter Henrik Haukeland (28) unterschrieb gleich bis 2030 bei der Düsseldorfer EG. Haukeland, in der vergangenen Spielzeit als bester Goalie der Liga ausgezeichnet, war heiß umworben in der DEL, der Transfererfolg tröstete den Verein und seine Anhänger ein wenig über den missglückten Start hinweg. Die DEG stand vor ihrer Freitagspartie in Nürnberg der Niederlage in München und dem 2:3 gegen Berlin noch ohne Punkte da. Außerdem wurde sie von Verletzungspech heimgesucht.

Stürmer Stephen MacAulay erlitt in einem Testspiel einen Kreuzbandriss und fällt lange aus. Und Torjäger Brendan O’Donnell muss nach einer Achillessehnenverletzung noch einmal operiert werden. Allerdings wegen einer anderen Sache, die der Profi nicht publik machen möchte. Er soll laut Manager Niki Mondt noch circa einen Monat fehlen. „Dass wir durch diese Hiobsbotschaften unsere Erwartungshaltung korrigieren müssen, sollte jedem dennoch klar sein“, sagte Mondt. Die Kölner Haie verstehen die Tiefstapelei ihrerseits als Warnung. Denn oft hat es die DEG in der jüngeren Vergangenheit als Underdog mit kämpferischem Einsatz geschafft, den Haien das Leben schwer zu machen. Zum Beispiel im vergangenen Dezember, als Düsseldorf in der Lanxess-Arena mit 3:2 gewann.