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Kommentar zu Kölner HaienGelungener Saisonstart – obwohl noch Substanz fehlt

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Jubel bei den Kölner Haien

Köln – Erfolge, die eine Eishockey-Mannschaft in der Verlängerung erzielt, sind speziell. Alle sind so froh über das siegbringende Tor und den „Sudden Death“ des Gegners, der das, was vorher war, in den Hintergrund rückt. Ihre bisherigen beiden Heimspiele der DEL-Saison 2021/22 gegen Wolfsburg (2:1) und Augsburg (3:2) haben die Haie jeweils in der Overtime gewonnen und ihre Anhänger, die nach der zurückliegenden Geistersaison endlich wieder in die Halle dürfen, somit glücklich gemacht. Hinzu kommen ein abgeklärter 6:0-Auswärtssieg beim Abstiegskandidaten Krefeld und ein ehrbares 4:6 beim Titelfavoriten München.

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Der Start kann als gelungen gewertet werden, klar geworden ist aber auch: Trainer Uwe Krupp hatte recht, als er vor dem Auftakt sagte, das wichtigste Thema seiner Mannschaft sei die nicht vorhandene Kadertiefe. Das KEC-Team hat zwar kämpferisch überzeugt und sich als Einheit gezeigt, so, wie man es von Krupps Mannschaften kennt. Es fehlt den Haien aber an spielerischer Substanz. Deshalb wünscht sich Krupp noch ein paar Profis. Mindestens einen Stürmer und einen Verteidiger. Ob Haie-Gesellschafter Frank Gotthardt Lust hat, seine Investition in die Kölner Mannschaft zu erhöhen, ist jedoch nicht bekannt, denn dazu äußert er sich nicht öffentlich. Es wird gemunkelt, er habe sich noch nicht festgelegt und schaue erst einmal, ob es nicht auch so gehe.

Mannheim, Berlin und München sind entrückt

In Sachen Saisonziel haben sich Krupp und KEC-Geschäftsführer Philipp Walter in dieser unsicheren Lage nicht festlegen wollen und nur allgemein von guten Auftritten und Fortschritten gesprochen. Von der Meisterschaft redet in Köln lange schon niemand mehr, denn dazu sind die Gegner Mannheim, Berlin und München inzwischen finanziell viel zu weit entrückt. Ob sich die Haie hinter den großen Dreien oder irgendwo im Mittelfeld werden einordnen können – es steht in den Sternen. Kurz: Es liegt ein anspruchsvolles Jahr mit vielen Unbekannten vor dem KEC. Solange aber der Kampfgeist stimmt und umjubelte Heimsiege möglich sind, dürfte die Stimmung rund um die Haie positiv bleiben.