Kölner ELF-Team kommt beim Champion mit 9:62 unter die Räder.
FootballCologne Centurions erleben im Derby bei Rhein Fire ein Debakel
Im rheinischen Derby in der European League of Football (ELF) haben die Cologne Centurions eine bittere 9:62 (0:13; 3:14; 6:21; 0:14)-Niederlage bei Rhein Fire hinnehmen müssen und bleiben Tabellenletzter in der Gruppe West.
Vor 13 097 Zuschauern in der Schauinsland Arena in Duisburg kamen die Kölner am Sonntagnachmittag schon in der ersten Halbzeit böse unter die Räder und hatten gegen den in allen Belangen überlegenen Champion nicht den Hauch einer Chance.
Die Kölner Defensive hat trotz der Verstärkung von Martin Pinter immer wieder das Nachsehen
Von Beginn an demonstrierte Rhein Fire seine Überlegenheit und zog rasch auf und davon. Bereits die erste Angriffswelle schloss der Titelverteidiger durch den unaufhaltsamen Runningback Glen Toonga ab. Mit dem ersten seiner insgesamt vier Touchdowns eröffnete der Brite die Punktejagd, die in einem erneuten Debakel für die Kölner endete.
Weil nach jedem Touchdown der Heimmannschaft ein kleines Feuerwerk im Stadion abgebrannt wird, krachte es in Duisburg fast am laufenden Band. Die Pyrotechniker waren offenbar vorbereitet und mit genügend Material ausgerüstet.
Trotz der Verstärkung durch Martin Pinter hatte die Kölner Defensive ein ums andere Mal das Nachsehen. Fire führte die Centurions im zweiten Viertel streckenweise vor und erzielte sogar einen Touchdown durch einen Spieler der Offense-Line. Der 140 Kilogramm schwere Left Tackle Sven Breidenbach, früher mehrere Jahre bei den Cologne Crocodiles aktiv, stellte seine Schnelligkeit unter Beweis und fing den ersten Touchdown-Pass seiner ELF-Karriere.
Kölns Offensive um den unter Dauerdruck stehenden Quarterback Isaiah Weed hatte hingegen meist nach vier Versuchen sein Pulver verschossen und musste sich oft durch einen Befreiungsschlag vom Ball trennen. Mehr als ein Touchdown durch den amerikanischen Neuzugang Carlos Hill nach Pass von Weed und ein Field Goal von Jens Appelt wollte den Centurions nicht gelingen.
Kicker Appelt ließ auch am Sonntag wieder Punkte liegen, verfehlte ein weiteres Field Goal und vergab einen Zusatzpunkt.
Meist suchte der Centurions-Angriff den Erfolg allerdings über Läufe von Gerald Ameln. Der Runningback war mit mehr als 150 Yards einmal mehr Kölns bester Offensivspieler, doch um die Abwehr von Rhein Fire ernsthaft in Bedrängnis zu bringen, fehlte es den Centurions spätestens in der „red zone“ an Effektivität. Zu viele Fehler, darunter Regelverstöße wie Spielverzögerungen und Abseitsstellungen, Ballverluste und verschossene Field Goals und Zusatzpunkte summierten sich.
Schon zur Halbzeit übte sich Centurions-Headcoach Gregg Brandon angesichts eines 3:27-Rückstands in Galgenhumor. Auf die Frage einer TV-Reporterin, ob die Kölner in der zweiten Halbzeit etwas anders machen würden, antwortete der US-Amerikaner süffisant „Das hoffe ich doch. Ich hoffe, dass wir nicht mehr so viele Fehler machen. Fire ist eine so gute Mannschaft, gegen die man mit so vielen Fehlern nicht gewinnen kann.“
Brandons Hoffnung auf Besserung blieb jedoch unerfüllt, denn seine Spieler machten nach dem Wiederanpfiff da weiter, wo sie aufgehört hatten – und die nächste Derby-Pleite für die Kölner nahm ihren Lauf. Am Ende verloren die Kölner nicht nur das Spiel, sondern auch noch die offenbar schwerer verletzten Spieler Max Forsback und Moritz Hiendleder.