Der Fußballklub hat sich erst vor wenigen Wochen gegründet. Der Start in der Kreisliga D ist geglückt. Seine Heimspiele trägt er in Pesch aus.
Erfolgreicher StartCologne 11 - das neue bunte Team im Fußballkreis Köln
Hope Elijah ist ein stämmiger Kerl. Und die Nummer 1 im Tor von Cologne 11. Kurz vor dem Anpfiff des ersten Spiels der Vereinsgeschichte gönnt er sich noch ein kleines Päuschen, einen kurzen Plausch. Seiner Leistung schadet das nicht. Nach 90 Minuten steht ein ungefährdeter 3:1-Sieg. Beim Gegentreffer ist er machtlos.
Elijah ist 31 Jahre alt und hat auf Klubebene in den vergangenen zehn Jahren ausschließlich für den SV Adler Dellbrück gespielt. Jetzt hütet er das Tor des erst vor wenigen Wochen gegründeten Klubs. Dem jüngsten Mitglied im Fußballkreis Köln.
Der hochgewachsene Torwart hat nigerianische Wurzeln. Seine Heimat ist Köln. Dass er in Düren zur Welt kam, ist ihm beinahe unangenehm. „Köln ist für mich der Mittelpunkt der Erde. Ich kann mir keinen besseren Ort vorstellen“, sagt er. Elijah ist Ingenieur und arbeitet für einen der größten Straßenbauer der Republik. Sein Dauerlächeln ist ansteckend.
Die Mannschaft von Cologne 11 mit den Domspitzen und zwei Papageien im Vereinslogo ist ein bunter Haufen. Für die meisten Spieler ist der Fußball pures Lebenselixier. Bis auf wenige Ausnahmen hat das Gros längere Pausen hinter sich. Studium, Beruf und sonstige Ablenkungen des Alltags haben der sportlichen Karriereplanung einen Streich gespielt. Der Traum vom bezahlten Fußball war nie ein Thema.
Bei Cologne 11 versammeln sich Lehrer, Ärzte, Polizisten und Unternehmensberater
Cologne 11, das ist schon ein spezieller, ein bunter Haufen. Hier versammeln sich Lehrer, Ärzte, Polizisten und Unternehmensberater aus aller Herren Länder. Und mit Thomas, Markus und Wladimir Kurle drei Brüder, die eigentlich dem Ringersport entspringen. „Sie sind unfassbar fit und sowas von stabil, dass man ihnen am liebsten aus dem Weg gehen möchte“, sagt Claudius Ludwig (26), Trainer und Mitbegründer von Cologne 11, mit einem Augenzwinkern. Gerungen haben sie in unterschiedlichen Gewichtsklassen. Bei Cologne 11 sollen sie in der Defensive für Ruhe und Sicherheit sorgen.
Das Premierenduell der Klubhistorie in der Kreisliga D 3 ist gegen die dritte Mannschaft des FSV Köln 99 nach Treffern von Frederic Schiller und Thomas Pablo Klüppelberg (2) schon nach gut einer Stunde entschieden. Eine perfekte Darbietung sei es dennoch nicht gewesen. Fußballerisch sei einiges vorhanden. Den Rest müsse man sich mühevoll erarbeiten, so Ludwig. „Wir hätten ein paar Tore mehr erzielen müssen und gerne zu null gespielt. Allerdings sind wir ohne Testspiel in dieses erste Meisterschaftsspiel gegangen. Von daher war es schon sehr ordentlich.“ Das Ziel sei der Aufstieg.
Der 26-jährige IT-Unternehmer hat die Fußball-Enthusiasten aus dem Ruhestand geholt und, wie er meint, „einen schlagkräftigen Kader“ geformt. „Wir alle teilen die große Leidenschaft für den Fußball und wollten etwas Eigenes mit eigener Identität auf die Beine stellen. Es ging uns darum, einen Verein zu haben, der zu 100 Prozent unseren Vorstellungen und Werten entspricht. Um Vielfalt und Respekt.“ Man wolle attraktiven Fußball, sich stetig weiterentwickeln und einen Mehrwert für die Region schaffen, so Ludwig.
Zu diesem Zweck wolle man auch die sozialen Medien intensiv bespielen, wie er sagt. Cologne 11 als Marke etablieren, sei ein weiteres Ziel. Einer, der sich damit bestens auskennt, ist Stefan Hoff. Der 56-jährige Medienmanager ist ein weitgereister Fußballfachmann mit einem ausgezeichneten Netzwerk und so etwas wie das Sprachrohr von Cologne 11. Man darf also gespannt sein, was vom Neuling im Fußballkreis Köln in den nächsten Wochen und Monaten zu sehen und hören sein wird.
Seine Heimspiele trägt Cologne 11 auf dem Kunstrasenplatz des FC Pesch aus. Trainiert wird einmal wöchentlich. Einen Aufnahmestopp gibt es noch nicht. Das Interesse scheint allerdings groß. „Wir haben in dieser Woche noch drei Probespieler im Training. Mal schauen, was daraus wird. Man freue sich über fußballerische Qualität. „Viel wichtiger ist aber, dass es menschlich passt.“