Die Höhenberger unterliegen Borussia Dortmund II nach einem spektakulären Spielverlauf 3:5.
Nach 3:5-Pleite gegen BVBErstmals schlechte Laune bei Viktoria Köln – „Extrem enttäuschend“
Zum ersten Mal in der Drittliga-Saison 2024/25 herrschte schlechte Laune beim FC Viktoria Köln. „Es ist brutal ärgerlich und extrem enttäuschend“, sagte Stürmer Tyger Lobinger nach der spektakulären Niederlage vom Samstagnachmittag. 3:5 (3:2) musste sich die Viktoria vor fast 4000 Zuschauern im Höhenberger Sportpark Borussia Dortmund II geschlagen geben. Drei Elfmeter, ein Platzverweis und mehrere Führungswechsel sorgten für großen Unterhaltungswert. Köln hatte ein frühes 0:2 noch vor der Pause in ein 3:2 gedreht – um nach schwacher zweiter Hälfte zu verlieren. „In der zweiten Halbzeit musst du abgezockter sein. Du musst mit viel Mut und Power aus der Kabine kommen, das haben wir einfach nicht gemacht“, kritisierte Lobinger. „Wir sind sehr schlecht aufgetreten und haben es dem Gegner viel zu leicht gemacht.“
Viktoria Köln gerät 0:2 in Rückstand, dreht dann aber auf
Das Spiel begann denkbar schlecht aus Sicht der Viktoria. Die Gäste kamen in den ersten 20 Minuten zweimal in den Höhenberger Strafraum – und erzielten zwei Tore. Zunächst war Franz Roggow im Anschluss an eine Ecke per Kopf erfolgreich (3.). Die Kölner waren nicht geschockt und spielten weiter nach vorne. Allerdings waren die Abschlüsse nicht präzise genug. Wie Effizienz aussieht, zeigte der BVB auf der anderen Seite. Im Anschluss an einen Hochgeschwindigkeits-Konter vollendete Antonio Foti zum 2:0 (17.).
Doch auch der zweite Nackenschlag brachte die Viktoria nicht aus dem Konzept. Und ihre Mühen wurden belohnt. In der 24. Minute traf Baran Mogultay im Dortmunder Strafraum im Getümmel den Fuß von Enrique Lofolomo. Schiedsrichter Mario Hildenbrand, der nun mehr in den Fokus rücken sollte, entschied auf Elfmeter. Lobinger trat an und verwandelte sicher zum 1:2 (25.). Wenig später sprintete Said El Mala über die linke Seite in den Strafraum, Yannik Lührs kreuzte seinen Weg, berührte ihn leicht – und der deutsche U-19-Nationalspieler ging zu Boden. Wieder Pfiff, wieder Elfmeter. Diesmal schnappte sich Albion Vrenezi den Ball und erzielte den Ausgleich (42.).
Nach der Pause bricht Viktoria Köln ein
Es war noch nicht der Schlusspunkt einer wilden ersten Halbzeit im Höhenberger Sportpark. Nur einige Augenblicke später konnte Sticker einen Dortmunder Angriff abfangen und Said El Mala auf die Reise schicken. Der 18-Jährige verlor zunächst den Ball an Lührs, holte ihn sich aber robust – und an der Grenze des Erlaubten – zurück, ließ dann noch Niklas Jessen per Beinschuss stehen und bediente Lobinger am langen Pfosten perfekt, der Stürmer schob den Ball zum 3:2 über die Linie. Die Dortmunder Bank war außer sich, die Kölner Fans feierten. Viktoria hatte das Spiel gedreht.
„Und dann beginnen meine Vorwürfe“, sagte Trainer Olaf Janßen. „Dann waren wir überhaupt nicht mehr mutig, haben versucht zu verwalten und sind gar nicht mehr in unsere Abläufe gekommen, schenken einen Elfmeter her. Es waren Dinge dabei, die wir in dieser Saison noch nicht so hatten. Da war ich sauer. Es war nicht die absolute Spannung und Gier da das eigene Tor zu verteidigen. Da bestraft dich das Spiel.“
Christoph Greger sieht nach einer Notbremse Rot
Köln kam zunächst gut aus der Pause, es schien, als wäre das 4:2 nur eine Frage der Zeit. Doch es kam anders. Nach einem plumpen Einsteigen von Kevin Pytlik entschied Referee Hildenbrand ein drittes Mal auf Strafstoß. BVB-Kapitän Ayman Azhil verwandelte zum 3:3 (55.). Nun war die Reserve des Bundesligisten zurück im Spiel. Die Viktoria wurde zunehmend müder, Janßens Wechsel verpufften. In der 83. Minute fand eine Flanke den Kopf von Dortmunds Routinier Michael Eberwein, der den anspruchsvollen Ball zum 4:3 verwertete.
Die Viktoria warf alles nach vorne, Dortmund konterte. Christoph Greger unterlief kurz vor Ende der regulären Spielzeit ein Stockfehler als letzter Mann, es folgte ein Griff ans Trikot – der Kapitän sah folglich Rot wegen einer Notbremse. In der Nachspielzeit erhöhte Babis Drakas nach einem Konter auf 5:3 (90.+5). „Das tut richtig weh“, sagte Doppeltorschütze Lobinger. „Aber wir müssen nach vorne schauen. In drei Tagen geht es weiter.“ Bereits am Dienstag (19 Uhr) empfangen die Kölner den FC Ingolstadt im Höhenberger Sportpark.
Viktoria Köln: Dudu – Handle (63. Cabral, Greger, Pytlik, Sticker – Lofolomo (82. de Meester), Engelhardt (46. May) – Henning, Vrenezi, S. El Mala (63. Güler) – Lobinger (82. Fritz). – Zuschauer: 3947. – Tore: 0:1 Roggow (3.), 0:2 Foti (17.), 1:2 Lobinger (25., FE), 2:2 Vrenezi (42., FE), 3:2 Lobinger (44.), 3:3 Azhil (55., FE), 3:4 Eberwein (83.), 3:5 Drakas (90.+5). – Rote Karte: Greger (88., Notbremse).