Trotz einer Leistungssteigerung gegenüber der Vorwoche hat es für die Cologne Centurions am Sonntag nicht zum nächsten Saisonsieg in der ELF (European League of Football) gereicht. Vor 3500 Zuschauern im Stadion Hoheluft in Lokstedt unterlag die Mannschaft von Headcoach Christos Lambropoulos mit 14:18 (0:0; 0:3; 14:0; 0:15) bei den Hamburg Sea Devils und trauerte am Ende verpassten Chancen hinterher. Im dramatischen Schlussviertel leisteten sich die Kölner letztlich zu viele Fehler und büßten eine 14:3-Führung ein.

Harsche Kritik nach Derby-Debakel

Cologne Centurions sollen sich nicht mehr kampflos ergeben

Von

Christoph Seher

Merken

Schon zur Halbzeit hatte Kölns Headcoach allen Grund, verärgert zu sein. Zwar präsentierte sich sein Team wesentlich stärker als bei der schlimmen 3:62-Pleite im Derby gegen Rhein Fire vom letzten Wochenende, versäumte es in Halbzeit eins aber wieder einmal, mit der Offensive wichtige Punkte einzusammeln – und das sollte sich in der Endabrechnung rächen. Nach von beiden Teams schwachen ersten 15 Minuten gelangen den mit viel Risikobereitschaft agierenden Centurions im zweiten Viertel einige schöne Spielzüge, aber an der Anzeigetafel blieb weiterhin die Null stehen.

Centurions verwandeln nur fünf von zehn Field-Goal-Versuchen der Saison

Hamburgs beinahe ebenso harmloser Angriff geizte mit drei Zählern durch ein Field Goal von Eric Schlomm jedoch ebenfalls mit Punkten. Der verpasste Ausgleich für Köln – aufgrund eines vom Gegner geblockten Versuchs von Kicker Jens Appelt – unterstrich zudem die Misere der Special Teams der Centurions. Lediglich fünf von zehn Field-Goal-Versuchen konnten die Kölner in dieser Spielzeit verwandeln. Im Halbzeit-Interview zeigte sich Lambropoulos vor allem genervt von den Strafen, die sein Team immer wieder zurückwarfen und von der einmal mehr fehlenden Durchschlagskraft der Offensive: „Wir haben doch die Chancen, aber wir schließen die Angriffe wieder nicht ab.“

Im dritten Viertel konnten die Kölner Angreifer ihre Bemühungen endlich auch in Punkten umsetzen. Quarterback Judd Erickson, der mehrfach Kopf und Kragen riskierte, oft mangels Anspielstation selbst mit dem Ball lief und mehrfach vierte Versuche ausspielte, leitete die Kölner Führung mit einem sehenswerten Spielzug ein. Der US-Spielmacher ließ zwei Verteidiger mit einer Körpertäuschung ins Leere laufen und warf dann einen schnurgeraden Pass durch die Mitte auf Terryon Robinson zum 6:3. Weil er so gut funktionierte, versuchte es Erickson wenig später mit jenem Spielzug erneut – und fand Passempfänger Ben Fröhlich zum 12:3. Den Zusatzversuch zum 14:3 fing Terryon Robinson.

Nächstes Centurions-Heimspiel am 12. August im Südstadion

Als Tom Kleinmann zu Beginn des Schlussviertels einen Hamburger Angriff abgefangen konnte, wähnten sich die Kölner vielleicht schon auf der Siegerstraße. Die Offensive der Centurions schien im Schlussabschnitt ihr Pulver indes verschossen zu haben und wurde früh gestoppt. Auf der anderen Seite fanden die Sea Devils wieder zurück ins Spiel und drehten die Partie binnen fünf Minuten. Benjamin Mau und Jakob Michaelsen verkürzten auf 14:11 für Hamburg, bevor die Kölner der nächste Nackenschlag ereilte. Nach einem zu kurz geratenen Befreiungskick von Daniel Schumacher bekam das Special Team Hamburgs schnellen Curtis Slater nicht zu fassen und kassierte das 14:18.

Am kommenden Wochenende macht die ELF eine Pause. Für die Centurions geht die Saison am 12. August (17 Uhr) mit der Partie gegen Frankfurt Galaxy im Südstadion weiter.