Kurz vor dem Highlight in Müngersdorf hat der Frauen-Bundesligist seine Trainer-Frage noch nicht geklärt.
Frauen-FußballDer 1. FC Köln hatte keinen Plan B
Von Daniel Mertens
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Kölns Interimstrainerin Nicole Bender-Rummler
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Die Fußballerinnen des 1. FC Köln haben ihre Generalprobe vor dem großen Rekord-Spiel verloren: Eine Woche vor dem Bundesliga-Duell im Rhein-Energie-Stadion gegen Eintracht Frankfurt unterlagen die Kölnerinnen im Testspiel gegen den Liga-Konkurrenten 1899 Hoffenheim mit 1:2 (0:0).
Dabei könnte die Partie gegen den Bundesliga-Vierten, die in Westerburg im Westerwald ausgetragen wurde, durchaus als Mutmacher dienen. Nach einem Treffer von Myrthe Moorrees (53.) führten die FC-Frauen bis zur Schlussphase, kassierten dann aber zwei späte Gegentreffer. Beim FC saßen in Sharon Beck, Sarah Puntigam, Weronika Zawistowska und Selina Cerci beim Anstoß vier Stammspielerinnen nur auf der Bank.
Nicole Bender-Rummler hatte eine Trainer-Lösung in Aussicht gestellt
Verantwortlich an der Seitenlinie war bei den Kölnerinnen einmal mehr Nicole Bender-Rummler, Abteilungsleiterin und Interimstrainerin in Personalunion. Durchaus eine Überraschung, sollte doch eigentlich in der dreiwöchigen Länderspiel- und DFB-Pokal-Pause die Nachfolge des vor drei Wochen freigestellten Sascha Glass geregelt werden. Das hatte Bender-Rummler zumindest noch unmittelbar nach dem 4:0-Erfolg am 31. März gegen Duisburg im Südstadion so angekündigt.
Offenbar gestaltet sich die Suche nach einem neuen Trainer jedoch schwieriger als gedacht. Zuletzt geisterte der Name der deutschen U-16-Nationaltrainerin, Friederike Kromp, durch die Domstadt. Doch den neuen Mann oder die neue Frau konnte der FC weiterhin nicht präsentieren, sodass mindestens zwei Wochen der Vorbereitungszeit auf das Frankfurt-Spiel und den Saison-Endspurt verschenkt wurden.
Es erscheint unwahrscheinlich, dass in den letzten Tagen der langen Pause plötzlich eine Lösung präsentiert wird, sodass Bender-Rummler sehr wahrscheinlich auch beim Rekordspiel am Sonntag in Müngersdorf auf der FC-Bank sitzen dürfte.
Der 1. FC Köln hatte offensichtlich keinen Plan B
Dies wirft die Frage auf, wie wenig vorbereitet der 1.FC Köln in der Trainerfrage agiert. Da steht einerseits die angesichts der monatelangen Talfahrt viel zu späte Trennung von Sascha Glass. Und andererseits scheinen die FC-Verantwortlichen dennoch keinen Plan B gehabt zu haben, wer als Feuerwehrmann oder -frau den Klassenerhalt letztlich schaffen soll.
Auch darüber hinaus wirkt die Ausrichtung der FC-Frauen planlos. Nach der öffentlichen Kritik des FC-Geschäftsführers Christian Keller, dass dem Team eine klare Spielidee fehle, verkündete Interimstrainerin Bender-Rummler nach dem Duisburg-Sieg eilig, dass die FC-Frauen fortan mit einer neuen Spielidee agieren würden. Diese sei jedoch noch nicht genau definiert. Auch dies wirkt zumindest für Außenstehende unausgewogen.
Hoffnung auf 30.000 Zuschauer in Müngersdorf
Am Sonntag ist Eintracht Frankfurt zu Gast, der aktuelle Tabellendritte der Bundesliga. Für die Partie in Müngersdorf wurden bereits mehr als 23.200 Karten verkauft, womit ein Bundesliga-Zuschauerrekord aufgestellt wird. „Die riesige Unterstützung freut uns unheimlich und motiviert uns, weiter Gas zu geben. Jetzt peilen wir mit aller Vorfreude die 30.000er-Marke bei den Ticketverkäufen an“, sagte Bender-Rummler.