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LeichtathletikJoshua Hartmann vom ASV Köln strebt zwei DM-Titel an – LT DSHS setzt auf die Staffeln

Lesezeit 3 Minuten
Leichtathletik, athletics, Deutsche Meisterschaften 2022, 23.06-26.06.2022, Olympiastadion Berlin 200m Männer Joshua Hartmann FASV Köln otocopyright Gladys Chai von der Laage *** Leichtathletik, athletics, German Championships 2022, 23 06 26 06 2022, Olympiastadion Berlin 200m men Joshua Hartmann FASV Köln otocopyright Gladys Chai von der Laage

Joshua Hartmann vom ASV Köln rechnet sich sowohl über 100 als auch über 200 Meter Titelchancen aus.

Am Wochenende finden in Braunschweig die Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften statt. Die Hoffnung aus Kölner Sicht ruht nicht nur auf EM-Pechvogel Joshua Hartmann – ein Überblick.

ASV Köln: Joshua Hartmann (25) stehen am Samstag gleich drei 100-Meter-Rennen (Vorlauf, Halbfinale, Finale) bevor. „Wenn er diesen Sprint-Marathon gut übersteht, wird er tags darauf auch die 200-Meter-Titelverteidigung in Angriff nehmen“, sagt Trainer Jannik Engel. Über die halbe Stadionrunde sei sein Schützling „klar favorisiert“. Die 100-Meter-Konkurrenz um den EM-Fünften Owen Ansah und Deutschen Meister Yannick Wolf sei „viel stärker. Aber auch hier will Joshi den Titel.“

Die jüngsten Auftritte nähren die Zuversicht: Nachdem Hartmann im belgischen Heusden windunterstützt in 9,92 Sekunden zum Sieg gestürmt war, verbesserte er in Genf (Schweiz) seine persönliche Bestzeit auch bei regulären Bedingungen – 10,06 Sekunden. Nur zwei Deutsche sind jemals schneller gelaufen: Julian Reus (10,01) und Lucas Ansah-Peprah (10,04). Der EM-Fehlstart im 200-Meter-Finale in Rom scheint einmal mehr Hartmanns Kampfgeist geweckt zu haben.

Chidiera Onuoha, Sprinter des ASV Köln

Chidiera Onuoha, Sprinter des ASV Köln, reist in starker Form nach Braunschweig.

Chidiera Onuoha peilt indes das 100-Meter-Finale an. „Er hat die Form dafür“, sagt ASV-Cheftrainer Tom Oeppert über den derzeit stärksten U-23-Läufer hierzulande. Über 1500 Meter schickt der ASV ein Trio ins Rennen: Während Inken Terjung und Sarah Schmitz vom Endlauf träumen, nimmt Vera Coutellier ihre achte DM-Medaille in dieser Disziplin ins Visier.


Cologne Athletics: Die CA reisen mit einem Mini-Aufgebot an. Unfreiwillig, wohlgemerkt. Neben Paula Grauvogel, Abigail Adjei (beide 100 m Hürden) und Lea Sophie Benzin (200 m) fällt auch Jessie Maduka verletzungsbedingt aus. Die Dreispringerin laboriert an einer Muskelblessur, die sie sich bereits Mitte Mai bei einem Grand Prix in Tokio (Japan) zuzog. Dort hatte die Deutsche Hallen-Meisterin zwar einen Satz auf 13,55 Meter gemacht, doch die im fünften Versuch erlittene Verletzung sollte keine Freude über Platz drei aufkommen lassen.

Leider hat Jessie Maduka den Wettlauf gegen die Zeit verloren. Das ist bitter, zumal sie jetzt auch um ihre Olympia-Teilnahme bangen muss
Claus Dethloff, Klubchef der Cologne Athletics, über die Absage von Dreispringerin Jessie Maduka

„Leider hat Jessie den Wettlauf gegen die Zeit verloren“, sagt Klubchef Claus Dethloff. „Das ist bitter, zumal sie jetzt auch um ihre Olympia-Teilnahme bangen muss.“ Denn die nationalen Titelkämpfe hätten wichtige Weltranglisten-Punkte gebracht. Punkte, auf die Maduka angesichts einer Direkt-Norm von 14,55 Metern angewiesen ist.

So ruhen die Hoffnungen in Braunschweig auf Tiffany Eidner. Die Hallen-DM-Dritte über 60 Meter ist unlängst von Chemnitz nach Köln gezogen und peilt mit ihrer neuen Trainerin Vero Theill das 100-Meter-Finale an. Zudem schicken die CA noch eine weibliche 4x400-Meter-Staffel (U 20) ins Rennen.


LT DSHS Köln: Drei LT-Staffeln starten bei den Aktiven. Während sich das 4x100-Meter-Quartett um Antonia Fabisch, Karen Rückert, Elena Decker und Laura Großhaus souverän qualifizierte, lösten in der Männer-Konkurrenz gleich zwei Staffeln das DM-Ticket. Dabei wollen Emilio Gonzalez Rudolph, Felix Thurn, Marius König und Björn Pröve den zwölf Jahre alten Klubrekord (40,38 Sekunden) attackieren. „Wenn die Wechsel funktionieren, ist ein Platz unter den besten Acht Pflicht“, sagt Trainer Jörg Kölsch.

Gonzalez Rudolph wird auch im Einzel an den Start gehen. Der 100-Meter-Sprinter will sich bei seinem DM-Debüt bei den Aktiven nicht zuletzt auf die Deutschen U-23-Meisterschaften einstimmen, wo er das Finale anpeilt.


StG Köln: In der U-20-Klasse gehen zwei Staffeln für die Startgemeinschaft des LT und ASV Köln an den Start. Bemerkenswert: Über 4x400 Meter nehmen mit Mathilda Pannen, Merle Weber, Yara Zimmermann und Sophia Schuth vier Talente die Strecke in Angriff, die allesamt noch der U-18-Klasse angehören. Während sie Erfahrung auf nationaler Bühne sammeln sollen, dürften Jonathan Reich, Ben Steinhoff, Arvid Schrader und Lucius Göpfert auf der vierfachen Stadionrunde ganz vorne mitmischen. „Wir wollen nicht ohne Medaille heimkehren“, sagt Trainer Sebastian Fiene.