Dreispringerin Jessi Maduka holt unterm Hallendach zum dritten Mal Gold. Auch Hochspringer Tobias Potye beweist Nervenstärke.
LeichtathletikDuo der Cologne Athletics setzt sich die Krone auf
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Bestens gelaunt: Jessi Maduka, erneut deutsche Hallenmeisterin im Dreisprung
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Zwei Titel, vier Medaillen und drei 60-Meter-Finalisten: Die Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften in Dortmund hatten aus Kölner Sicht einiges zu bieten. Zudem landete das LT DSHS über 4x200 Meter mit beiden Männer-Staffeln (8./9.) in den Top Ten. Die Highlights in der Übersicht.
Der dritte Streich: Jessi Maduka (28) hat es wieder getan. Die Athletin der Cologne Athletics knackte als einzige Dreispringerin die 14-Meter-Marke und holte nach 2022 und 2024 erneut Hallen-DM-Gold. Für die Titelverteidigerin war der dritte Streich „keineswegs Routine. Eine Deutsche Meisterschaft zu gewinnen, ist immer etwas Besonderes. Auch als Favoritin muss man erst mal abliefern.“ Und das tat Maduka, insbesondere im zweiten Versuch (14,04 m). Mit exakt dieser Weite hatte sie sich auch im Vorjahr in Leipzig die Krone aufgesetzt. Gleichzeitig hakte sie die Bestätigungsnorm für die Hallen-EM im niederländischen Apeldoorn (13,85 m) und Hallen-WM im chinesischen Nanjing (14,00) ab.
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Strenger Blick in Richtung Latte: Hochspringer Tobias Potye sichert sich Gold.
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Der „Überflieger“: Hoch, höher, Tobias Potye (29): Der Zugang der Cologne Athletics bewies in einem packenden Zweikampf mit Mateusz Przybylko große Nervenstärke. Während sich das Leverkusener Hochsprung-Ass an der 2,24-Meter-Höhe die Zähne ausbiss, überquerte der Vize-Europameister von 2022 im letzten Versuch die besagte Marke – und feierte so eine gelungene EM-Generalprobe. Teamkollege Julien Pohl musste sich mit dem undankbaren vierten Rang begnügen. Nachdem er im ersten Anlauf 2,14 Meter übersprungen hatte, scheiterte er an der 2,18-Meter-Hürde.
Die glückliche Zweite: Favoritin Imke Onnen (30) lag lange Zeit auf Goldkurs: Während das Hochsprung-Ass der Cologne Athletics die ersten drei Höhen (bis 1,87 Meter) jeweils auf Anhieb meisterte, überquerte mit Bianca Stichling nur eine Rivalin letztere Marke. Im dritten Versuch, wohlgemerkt. Im Stechen sollte die Leverkusenerin aber die Nase vorn haben, indem sie gleich im ersten Versuch über 1,90 Meter „floppte“. Onnen zog erst im dritten Anlauf nach, ehe beide Athletinnen an der 1,93-Meter-Höhe scheiterten. Für die Vizemeisterin war das Glas trotzdem „halb voll. Immer wenn eine Neun hinter dem Komma steht, bin ich grundsätzlich zufrieden.“ Auch Onnen fiebert nun der Hallen-EM und -WM entgegen.
Ein schnelles Trio: Auch in Abwesenheit des deutschen 200-Meter-Rekordhalters Joshua Hartmann (ASV Köln) drückten die Sprinter aus der Domstadt den Titelkämpfen ihren Stempel auf. Obwohl Teamkollege Chidiera Onuoha angesichts eines Fehlstarts im Vorlauf („Ich wollte leider zu viel“) wohl sein Hallen-EM-Ticket verspielte, stürmte ein Kölner Trio ins 60-Meter-Finale. Während Emilio Gonzalez vom LT DSHS (8./6,65 sec) und ASV-Sprinter Marvin Schulte (5./6,62) jeweils eine persönliche Bestzeit verbuchten, bescherte Yannick Wolf den Cologne Athletics die nächste Medaille und bewarb sich so für ein EM-Ticket: In 6,60 Sekunden musste er sich nur Kevin Kranz (6,57) und Robin Gantner (6,56) beugen.
Die zwei Fünften: Vera Coutellier (Cologne Athletics) verpasste bei ihrer DM-Premiere über 3000 Meter eine Medaille. Während Lea Meyer (VfL Löningen/8:53,82 min) und Elena Burkard (LG Nordschwarzwald/8:58,26) den Sieg erwartungsgemäß unter sich ausmachten, setzte sich Vanessa Mikitenko (SSC Hanau-Rodenbach/9:04,49) im Kampf um Platz drei durch. Coutellier musste sich ebenso mit Rang fünf begnügen (9:12,18) wie Teamkollege Timon Dethloff über 60 Meter Hürden. Der Youngster hatte wenige Tage vor dem Wettkampf einen Hexenschuss erlitten und ließ trotz eines Beinahe-Sturzes im Finale drei Rivalen hinter sich (8,01 sec).
Mohamed Abdilaahi knackt deutschen 5000-Meter-Rekord
Mohamed Abdilaahi (25) hat einen deutschen Hallenrekord über 5000 Meter aufgestellt. In einer Disziplin, die bei der Hallen-DM bekanntlich nicht angeboten wird. Bei der „Terrier DMR Challenge“ in Boston (USA) stürmte das Lauf-Ass der Cologne Athletics in 13:06,38 Minuten auf Rang sieben und knackte die offizielle Bestmarke von Arne Gabius (2015/13:27,53 min). Das Rennen machte 1500-Meter-Olympiasieger Cole Hocker (12:57,82).