Das Sprint-Talent von den Cologne Athletics gewinnt bei den Deutschen U-20-Meisterschaften über die 110 Meter Hürden.
LeichtathletikKölner Sprinter Timon Dethloff feiert Titel und WM-Qualifikation
Timon Dethloff von den Cologne Athletics jubelte mit breit ausgestreckten Armen, ballte seine Faust in bester Boris-Becker-Manier und zeigte anschließend mit beiden Zeigefingern gen Himmel. Es war die emotionale Reaktion auf den Gewinn der Deutschen U-20-Meisterschaft über 110 Meter Hürden (13,79 sec) – und gleichzeitig auf das endgültige Ticket für die U-20-WM in Lima (Peru).
Dethloffs erster Gratulant im Koblenzer Stadion Oberwerth war Nils Leifert (2./13,93). Der Athlet des LAC Fürth hatte im Halbfinale dank einer Zeit von 13,70 Sekunden auf den letzten Drücker die WM-Norm (13,80) geknackt, ehe er nur eine halbe Stunde später gegen Dethloff den Kürzeren zog. „Unsere Rechnung ist voll aufgegangen“, sagte CA-Trainerin Vero Theill. „Im Halbfinale hat Timon bewusst nicht ganz durchgezogen – wohl wissend, dass Nils für seine WM-Chance voll aufs Ganze gehen würde. So hatte er im Endlauf schlichtweg mehr Körner.“
Am Ende jubelten sowohl Dethloff als auch Leifert, denn wie schon bei der U-18-WM in Jerusalem 2022 vertritt das Duo Ende August Deutschland bei einer Weltmeisterschaft. Der Kölner hatte die WM-Norm bereits vor den nationalen Titelkämpfen abgehakt.
Noah Müller schrammt an einer Medaille vorbei
Auch Teamkollege Noah Müller sollte das Ticket für Lima buchen. Zwar schrammte der 100-Meter-Sprinter auf der ungeliebten (und besonders regennassen) Bahn eins an einer Medaille vorbei (4./10,86), doch es reichte trotzdem für eine Nominierung in den deutschen 4x100-Meter-Staffel-Pool.
Auch gemeinsam mit Noah Meier, Luis Gonzalez-Diaz und Fynn Bredemeier war Müller auf dem undankbaren vierten Platz gelandet (41,35). Der Titelverteidiger musste sich nicht zuletzt der 4x100-Meter-Staffel der StG Köln beugen: In der Besetzung Elias Fries, Lucius Göpfert (beide LT DSHS Köln), Ben Steinhoff und Joshua Korang (beide ASV Köln) stellte das Quartett einen Nordrheinrekord auf (40,95) – und landete hinter dem SC Berlin (40,51) und vor Bayer Leverkusen (41,20) auf Rang zwei.
Pech für Luis Gonzalez-Diaz und Noah Meier
Trainer Sebastian Fiene sprach von einem „grandiosen Rennen. Mit dieser phänomenalen Zeit hat niemand gerechnet. Damit liegen die Jungs auf Platz zehn der ewigen deutschen U-20-Bestenliste.“
Ein Duo der CA hatte indes Pech: Während Gonzalez-Diaz als Vorlauf-Schnellster über 100 Meter (10,81) wegen einer Muskelverletzung auf weitere Starts verzichten musste, schaffte es 400-Meter-Ass Meier „nur“ ins B-Finale und musste dieses wegen Krämpfen auch noch absagen. Ein B-Finale, das LT-Athlet Göpfert gewinnen sollte (49,13, PB). Für beide CA-Talente ist der Traum von einer WM-Staffel-Nominierung damit geplatzt.